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Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon

Titel: Sternenfaust - 176 - Rendezvous mit einem Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Blick von Nummer Neun zur Projektionswabe mit den Kristallschiffen, als ob dort etwas sichtbar werden könnte, das mit dem Sprung in Zusammenhang stand.
    Die Schiffe der Basiru-Aluun sahen geheimnisvoll aus. Es war nicht nur die schillernde Oberfläche der Kristallbeschichtung. Von Zeit zu Zeit machten die Raumer den Eindruck von sich schnell bewegenden Objekten, die von einer antiken Kameraoptik mit zu wenigen Bildern pro Sekunde aufgenommen wurden. Sie schienen sich in sich selbst zu verschieben, so als ob sie immer wieder kurzzeitig aus dem Einsteinkontinuum herausfielen.
    Nummer Neun wandte den Kopf und bemerkte, dass Nummer Zwei die Augen geschlossen hatte. Vermutlich versuchte er, Kontakt zum HIVE herzustellen.
    Nummer Neun wollte das Gleiche versuchen. Er schloss die Augen, um sich in jene Stimmung zu versetzten, die ihn vorhin im Straßencafé ergriffen hatte.
    Erneut verspürte er ein Stechen im Kopf, das übler und stärker war als die Schmerzen zuvor.
    Plötzlich erkannte Nummer Neun, dass er den Kontakt gar nicht wirklich gewollt hatte! Scham überfiel ihn, und ein Schuldgefühl breitete sich in ihm aus.
    Wieder überfiel ihn die unsinnige Lust nach Mergart-Pflanzensaft. Nummer Neun schüttelte den Kopf.
    »Er … er hat Kontakt!«, flüsterte Nummer Zwei mit geschlossenen Augen. »Nummer 97 hat Kontakt zu den Basiru-Aluun …«
    Nummer Zwei warf seine Stirn in Falten. »Sie … sie empören sich über uns Gemini … sie … sie warnen uns! Sie warnen uns vor … vor der uferlosen Anwendung von … von Technik … der Technik der Toten Götter! Der Erhabenen!« Nummer Zwei riss die Augen auf und starrte Nummer Neun an.
    »Jetzt haben wir die Antwort, Nummer Neun!«
    »Aber ich verstehe sie nicht, Nummer Zwei.«
    »Die Basiru-Aluun sind die Feinde des Großen Plans.«
    Nummer Neun nickte.
    »Nummer Zwei an Aik-Vuori NL! Ist die Nano-Laser-Kanone einsatzbereit?«
    »Hier Aik-Vuori NL, Nummer 61. Nano-Laser ist einsatzbereit. Effektive Schussdistanz wird noch um 850.000 Kilometer überschritten.«
    »Warten Sie auf mein Kommando, Nummer 61.«
    »Verstanden, Nummer Zwei. Aik-Vuori NL, Ende.«
    Der Blick von Nummer Neun war wieder zu den Kristallschiffen gewandert. »Kommt Nummer 97 nicht zurück?«, fragte er, ohne den Blick von der Projektionswabe zu nehmen.
    »Er wird schon kommen«, sagte Nummer Zwei gedankenverloren.
    Die Schiffe der Basiru-Aluun waren noch größer geworden. Die optischen Verzerrungen konnten einen schwindelig machen. Manchmal wirkten die Kristallraumer wie Objekte unter einer bewegten Wasseroberfläche. Die Kristalltrabanten in ihrem rot glühenden Plasmaband jagten um die Schiffe und erinnerten an Insekten, die instinktiv eine Lichtquelle umkreisten.
    Jedes der Schiffe besaß einen metallisch wirkenden Dorn, bei dem es sich um eine Art Antenne handeln mochte. Um dessen Spitze herum war ein dunkelrot glimmendes Wabern auszumachen. Nummer Neun vermutete, dass hier eine Energiewandlung stattfand.
    Die Antenne musste die Stelle sein, an der zwei unterschiedliche Energieträger in Berührung kamen. Hier musste entweder Energie in ein anderes Kontinuum abgegeben oder aus diesem bezogen werden.
    Aber es gab keine Objekte, die, wie es hier den Anschein hatte, zugleich im Normal- und im Bergstromraum existierten.
    Und wenn es sich gar nicht um den Bergstromraum handelte? Wenn es dieser X-Raum war, den Nummer Acht zuvor im Zusammenhang mit den Basiru-Aluun erwähnt hatte?
    Wenn man davon ausging, dass die Kristallschiffe sich der Energie dieses anderen Kontinuums bedienten, würde dies auch bedeuten, dass sie mit diesem übergeordneten Kontinuum in Verbindung stehen mussten. Wäre man in der Lage, diese Verbindung zu unterbrechen …
    Der Blick von Nummer Neun hatte sich an der wabernden roten Blase um die Antennenspitze festgesaugt. Es schien ihm, als ob die Abfolge der grellen energetischen Verästelungen, welche immer wieder wie die Adern eines Blattes in der Hülle aufblitzten, nicht zufällig war.
    Er mochte sich täuschen, aber gab es da nicht ein Abfolgemuster?
    Nummer Neun konzentrierte sich.
    Tatsächlich – nach drei weiteren Entladungen trat eine zweisekündige Pause ein. Dann folgte eine einzige Entladung, der sich wiederum eine Sekunde Pause anschloss.
    Es folgten vier Entladungen in einem Abstand von etwa fünfhundert Millisekunden.
    Dann passierte etwa sechs Sekunden gar nichts, und die Kette begann von Neuem.
    Nummer Neun verfolgte sie dreimal. Hatte es mit den Strukturen des

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