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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Finanzanalyst einer drittklassigen Rating-Agentur.
    »Mrs. Barnes«, fauchte Dora Cathill und reckte ihren Finger, an dem ein sündteurer Ring blitzte, in die Höhe, »Sie sollten ihre Tätigkeit bei Terraforming Enterprises besser Presse-Schweiger nennen!«
    Margaret ballte die Hände zu Fäusten. Diese …
    »Oder gibt es gar kein Folgeprojekt?«, fragte al Bedi lauernd.
    »Stranger …«, flüsterte sie.
    Sofort verstummten alle Anwesenden.
    Es herrschte augenblicklich Totenstille.
    Eine Totenstille, die nur vom Pochen ihres Herzens unterbrochen wurde.
    »Was?« Rewen hatte sich als Erster gefasst. »Das ist doch Wahnsinn!«
    Ein Tritt gegen ihr Schienbein ließ Margaret zusammenzucken. Tonio! Wie gut, dass keiner der Anwesenden unter die heruntergezogene Tischdecke sehen konnte.
    »Wega Stranger?«, rief al Bedi. »Der Planet ist ein Hochrisikoprojekt.«
    »Hasard!«, sagte nun auch Josef Schüssler, der bisher schweigend zugehört hatte. Na klar, auch wenn Far Horizon , denen Wega Stranger gehörte, kein direkter Konkurrent von Star Trade war, hörte Schüssler deren Namen sicher nicht gern.
    Tonio machte eine abwertende Handbewegung.
    »Naja, so weit sind wir noch nicht.« Er grinste dabei in die Kamera. »Als Nächstes steht erst einmal ein Projekt mit den Christophorern an, zu dem wir Sie bei gegebener Zeit informieren werden. Unsere bezaubernde Pressesprecherin wird Sie nun über den weiteren heutigen Ablauf informieren.«
    So wie Tonio die Worte »unsere bezaubernde Pressesprecherin« betonte, hätte er auch »unsere so gut wie tote Pressesprecherin« sagen können. Margaret lief ein Schauer über den Rücken, aber dann fasste sie sich wieder.
    »Meine Damen und Herren, vielen Dank nochmals für ihr Kommen! Wir haben für Sie draußen ein kleines Büfett aufgebaut. Beim Hinausgehen erhalten Sie von unseren Hostessen Ihre Pressemappe, in der Sie neben einer als Andenken gedachten dünnen Betonscheibe aus dem Krater auch einen Speicherchip für ihre Pads mit allen Informationen zum Projekt finden. Auf Wiedersehen.«
    Geschafft! Anwar al Bedi stoppte die Aufzeichnung seiner Kamera, und auch die anderen verließen den Saal. Doch Tonio beugte sich zu ihr, bis sein Mund ganz nahe an ihrem Ohr war.
    »In zwei Minuten in meinem Büro!«, zischte er.
     
    *
     
    »Was haben Sie sich dabei gedacht?« Der sonst so nette Tonio funkelte Margaret aus seinen grauen Augen an. Nicht einmal jetzt verwendete er das vertraute ›Du‹, stellte Margaret traurig fest. »Wäre das einer PR-Agentur passiert, würden jetzt die Anwälte die Schadensregulierungen austüfteln.«
    Margaret verkroch sich noch ein paar Zentimeter weiter in den Stuhl, der vor Tonios ausladendem Schreibtisch stand. Die Hochhäuser von Central City, die durch das Fenster hinter Tonio zu sehen waren, verschwammen vor ihren Augen.
    »Aber, ich …«
    »Wann werden Sie endlich begreifen, dass Sie auf der anderen Seite stehen?« Tonio knallte die Pressemappe auf den Tisch. Ein hässlicher Ton zeigte an, dass das Souvenir aus Beton zerbrochen sein musste. Der durchsichtige Datenträger rollte über die Marmorplatte bis hin zu Margarets zitternder Hand. »Sie sind keine Journalistin mehr!«
    »Es tut …«
    »Was? Es tut Ihnen leid? Das hätten Sie sich früher überlegen müssen!«
    Jedes »Sie« versetzte Margaret einen Stich ins Herz. Das Liebesabenteuer, das Tonio und sie miteinander verband, hatte zwar nur einen Monat gehalten, aber wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte daraus ruhig mehr als eine Beziehung im Geheimen werden können. Und jetzt regte er sich wegen dieser Kleinigkeit so auf, dass er sie siezte!
    »Ich weiß, dass Sie denken, es wäre nur eine Lappalie«, sagte Tonio so laut, als müsste er noch Yün Xü draußen auf dem Gang über Margarets Demütigung informieren. Die Marketingleiterin hatte sie beim Verlassen von S14 nur mitleidig angesehen.
    Margaret starrte an ihm vorbei auf den Regierungsberg von New Hope, wo das Chalet nach seinem Wiederaufbau über die Perlensee grüßte. Die Glassplitter, die sich beim Bombardement des Regierungspalasts in das Denkmal des Schläferraumschiffes NEW HOPE II gebohrt hatten, sollten für immer als Mahnmal gegen den Krieg aus dem Metall ragen.
    »Aber das ist es nicht«, fuhr er unverändert laut fort. »Wir können es uns nicht leisten, uns Schüssler zum Feind zu machen. Star Trade expandiert genauso wie Far Horizon , und ich will am Wachstum von beiden teilhaben! Habe ich mich klar und verständlich

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