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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Anzeige. Und da stand es: ID-Tracer Version 17f.v-3.
    Ihr ID-Tracer entsprach der Version 17b.v-1b.
    Er war sogar älter als der, dessen Ergebnisse nun angezeigt wurden. Normalerweise hätte ein Warnhinweis sie sofort darauf aufmerksam machen müssen, dass sie eine überholte Version eines ID-Tracers benutzte.
    Das konnte nur eines bedeuten. Blair hatte ihren ID-Tracer zwar ins System eingespeist, doch das Programm war sofort überschrieben worden. Überschrieben von einem offensichtlichen manipulierten ID-Tracer. Einem ID-Tracer, der eindeutig darauf programmiert war, den Verdacht auf eine unschuldige Person zu lenken.
    »Ich komme wohl gerade rechtzeitig«, hörte Blair eine Stimme hinter sich. Eine nur zu vertraute Stimme.
    Blair musste sich nicht umdrehen. Sie wusste, dass ein Nadler auf sie gerichtet war. Und sie wusste auch, dass sie keine Chance hatte, lebend aus dieser Sache herauszukommen.
    Sie begann, sich zu konzentrieren.
    »Wollen Sie gar nichts sagen?«, hörte sie die Stimme hinter sich. »Kein ›damit kommen Sie nicht durch!‹?«
    Blair warf einen Blick auf das Amulett, das sie von Saxana I. Rousek erhalten hatte. Und sie hatte noch immer den Stick in der Hand.
    »Ich schätze, Sie haben an alles gedacht«, sagte Blair und konzentrierte sich auf ihr Interface. Vor ihrem Auge erschien ein Auswahlfeld für einfache Befehlsroutinen, und sie begann, ihr Interface mit Daten zu füttern.
    »Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben«, sagte der Mann hinter ihr. »Sie wären sicher eine gute Bereicherung für unser Gemini-Imperium geworden.«
    »Ich werde also nicht als Klon-Kopie wieder auferstehen?«
    Fast konnte sie fühlen, wie der Mann hinter ihr grinste. »Sie beeindrucken mich. Sie ziehen gekonnt die richtigen Schlüsse. Ich bedauere daher, das tun zu müssen, was ich nun tun muss.«
    Blair lächelte bitter. Die Programmierung war abgeschlossen. Ihre rechte Hand folgte nun einer eingegebenen Bewegungsroutine. Für ihren Mörder musste es jedoch so aussehen, als zittere sie lediglich.
    Sie überlegte, wer in diesem Universum von ihrem Tod erschüttert sein würde. Wer würde sich noch lange an sie erinnern?
    Ihr fiel niemand ein. Sie hatte Freunde, ein paar Verwandte … Doch letztlich würde man sie genauso schnell vergessen wie all jene Genetics, die überholt, ausgemustert und überflüssig wurden. Schon bald würde sie durch eine »bessere« Version ersetzt werden. Im Grunde ersparte sie der Genetic-Regierung nur die Mühe, sich zu überlegen, was mit altem »Ballast« wie ihr geschehen sollte.
    Das letzte, was Blair hörte, war das leise Sirren des Nadlers.
     
    *
     
    Als Robert Mutawesi ein gedämpftes mechanisches Klacken hörte, blickte er zunächst noch nicht einmal auf.
    Seine Gedanken drehten sich wieder und wieder im Kreis. Er verspürte das dringende Bedürfnis, mit jemandem zu reden, mit jemandem gemeinsam immer wieder zu erörtern, wie man einen Weg finden könnte, seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu überführen.
    Doch Robert hatte niemanden zum Reden. Er war allein in der Zelle. Und man ließ ihn noch nicht einmal in die Nähe eines Terminals, während genetisch hochgezüchtete Supersoldaten sich zum Teil unbekümmert im medizinischen Labor bewegen durften.
    Natürlich, wenn Robert es logisch durchdachte, hätte er an Dana Frosts Stelle genauso gehandelt. Jeder Raum auf der STERNENFAUST, selbst jeder Korridor, war voller Terminals, Touchscreen-Monitore und Rechnereinheiten. Es wäre zu aufwendig gewesen, sie alle zu deaktivieren, vom Netz zu entfernen oder gar auszubauen. Zugleich konnte man ihn, dem man vorwarf, interne Daten der STERNENFAUST manipuliert zu haben, nicht in die Nähe von Computern lassen.
    Robert Mutawesi fröstelte.
    Schließlich blickte er verwirrt auf.
    Da war ein Luftstrahl, der von dem Eingang der Zelle kam.
    Die Zelle hatte ein großes Sichtfenster aus transparentem Aluminium. Und Mutawesi konnte sehen, wie sich die Lichtspiegelung in diesem Aluminium-Glas plötzlich veränderte.
    Die Tür bewegte sich.
    Da fiel ihm wieder das Klacken ein, das er gehört hatte, und sofort sprang er hoch.
    Langsam näherte er sich der Zellentür und tippte mit den Fingerkuppen sanft dagegen.
    Sie gab augenblicklich nach.
    Die Tür war offen.
    Sie musste von außen entriegelt worden sein.
    »Hallo!«, rief Robert, doch es war niemand da. Die Marines bewachten offenbar die Genetics, die sich nicht in den Arrestzellen befanden.
    Robert zögerte nicht lange und

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