Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
los, Doktor Scott.«
»Hören Sie gut zu, Sergeant. Wir haben hier Beweise gefunden, dass es sich bei Commander Mutawesi um einen Doppelgänger handeln könnte. Einen Doppelgänger wie auf der HELSINKI und der AMSTERDAM.«
»Sind Sie sicher?«, wollte der Sergeant wissen.
»Die Beweise sind erdrückend. Sie müssen ihn so schnell wie möglich festnehmen. Ich werde Captain Frost informieren.«
»Verstanden«, erklärte der Sergeant und deaktivierte die Verbindung.
Dr. Scott stand offensichtlich noch immer unter Schock. Mit glasigen Augen starrte sie ins Nichts.
»Nun haben wir, worauf wir gewartet haben«, sagte Dr. Sparker kalt. »Einen lebenden Doppelgänger.«
*
Auf der STERNENFAUST befanden sich drei Arrestzellen für je sechs Personen. Alle drei bestanden aus einem schmalen Schlauch mit zwei dreistöckigen Betten und einer Art kombinierter Hygienezelle.
Als Dana zum ersten Mal die Schiffspläne gesehen hatte, war ihr genau das durch den Kopf gegangen, was wohl jeder dachte, wenn er die Zellen sah: Weshalb sollte ein Schiff mit einer Crew von fünfundachtzig Personen plus dreißig Marines gleichzeitig achtzehn Personen in einer Arrestzelle unterbringen müssen? Warum hatte man nicht eine einzige Zelle gebaut, in der ein Crewmitglied, das etwas beleibter war, bei Benutzung der Nasszelle die Schiebetür nicht offen lassen musste?
Und jetzt füllten sich die Arrestzellen schneller, als es sich Dana hatte träumen lassen. Auf zwei Zellen verteilt befanden sich die Genetics, in der dritten Zelle war Lieutenant Commander Mutawesi untergebracht.
»Captain«, rief der hagere Afrikaner und erhob sich, als er sah, dass sich Dana in Begleitung eines Marines und Saxana I. Rousek seiner Zelle näherte. »Bitte sagen Sie mir, was hier vorgeht.«
Dana nickte. »Es sieht nicht gut aus, Commander Mutawesi«, begann sie. »Von Ihrem Terminal aus wurde das ID-Tracer-Programm manipuliert, außerdem wurden die Scan-Daten von Dr. Scott, Dr. Sparker und Mrs. Rousek auf Ihr Terminal kopiert.«
»Ich habe nichts dergleichen getan«, beteuerte Commander Mutawesi. »Captain, Sie müssen mir glauben!«, beteuerte der Offizier.
Dana wollte ihm glauben. Aber sie hätte jedem auf diesem Schiff glauben wollen, dass er kein Verräter war. Auch wenn Robert Mutawesi mit der radikalen Bewegung Pro Humanity sympathisierte und nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern und seiner grauenvollen Gefangenschaft bei den Msssarrr nicht immer die pazifistischsten Ansichten vertrat, was Aliens anging, so gab es an der Integrität des »echten« Robert Mutawesi keinen Zweifel.
Doch wenn sie jetzt einen Doppelgänger vor sich hatte, waren all diese Überlegungen hinfällig. Eines stand fest: Die internen Sicherheit-Check-Systeme der STERNENFAUST zu überschreiben, war keine Kleinigkeit. Wenn Dana jemandem aus ihrer Crew so etwas zutraute, dann jemandem mit den Fähigkeiten von Robert Mutawesi.
»Sind Sie damit einverstanden, dass Doktor Scott und Doktor Sparker Sie ausgiebig untersuchen?«, wollte Dana wissen.
Der Taktikoffizier zögerte zunächst, dann nickte er.
Warum hatte er gezögert? Danas Misstrauen wuchs. »Sie scheinen nicht begeistert davon zu sein, untersucht zu werden«, sagte Dana.
»Das ist es nicht, aber ich würde gerne mehr tun als das«, erklärte der Lieutenant Commander. »Ich möchte dabei mitwirken, den Täter zu fassen. Ich würde mir die Computersysteme gerne selbst ansehen.«
Damit er seine Spuren verwischen konnte? »Das kann ich Ihnen auf keinen Fall gestatten«, erwiderte Dana.
»Geben Sie mir reine Leserechte«, betonte Mutawesi. »Ich will mir nur die Daten ansehen.«
»Ich kann und will dieses Risiko nicht eingehen«, blieb Dana eisern. »Glauben Sie mir: Ihre beste Chance ist eine Untersuchung von Doktor Scott und Doktor Sparker.«
»Sie begehen einen Fehler«, sagte Lieutenant Commander Mutawesi.
»Soll das eine Drohung sein?«, erwiderte Dana kalt.
»Ich weiß, dass ich unschuldig bin«, betonte der dürre Mann mit der dunklen Hautfarbe. »Und da ich das weiß, weiß ich auch, dass der wahre Täter noch nicht gefunden ist!«
*
»Wie ist Ihre Einschätzung«, wollte Dana kurz darauf von Saxana I. Rousek wissen. Sie hatte die Genetic nicht umsonst mitgenommen. »Hat er gelogen?«
»Ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen«, erwiderte die Genetic und lächelte.
»Ich dachte, sie würden an den Pupillen erkennen, ob jemand lügt?«, sagte Dana enttäuscht und bedauerte abermals, dass sich
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