Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!
entgegen. Dies waren die Momente, in denen Dana sich an die altmodischen 2-D-Bildschirme von früher zurücksehnte.
»Die Regierungs-Zentrale der Drei Systeme hat sich gemeldet«, sagte Admiral Takato streng. »Sie sind nicht erfreut.« Er musterte Dana für einen Moment finster und fügte schließlich hinzu: »Etwas, das ich von mir auch nicht behaupten kann.«
»Sir«, erklärte Dana, »bislang hat sich hier niemand blicken lassen. Alles, was wir vorgefunden haben, ist leerer Raum.«
»Das auch noch«, platzte es aus Admiral Takato heraus. Dann schüttelte er leicht den Kopf. »Captain Frost, ehrlich gesagt, bezweifle ich, dass Sie noch Herr der Lage sind.«
Wenn sie ehrlich war, bezweifelte Dana das allmählich auch. Sie hatten es mit Gegnern zu tun, die sich als unerkannte Doppelgänger auf die Schiffe des Star Corps einschlichen. Und sie folgte der Bitte von Genetics, und nun war niemand am angeblichen Übergabeort erschienen.
»Wollen Sie mir das Kommando entziehen, Sir?«, entgegnete Dana scharf.
»Ich möchte wissen, was Sie als Nächstes zu tun gedenken«, antwortete Admiral Takato. »Dann werde ich entscheiden, ob ich Ihnen weiter den Kurs überlasse, oder ob ich nicht besser ein Star-Corps-Schiff zu Ihnen sende, damit jemand Neutrales das Kommando übernimmt.«
Dana nickte. »Lieutenant Mutawesi steht unter permanenter Bewachung«, erklärte sie. Gerade weil die Beweise so sehr gegen ihn sprachen, war sie mehr denn je überzeugt, dass er in dieser Angelegenheit das Opfer und nicht der Täter war. »Wir warten auf die Kontaktperson, die angeblich die Genetics übernehmen will. Dann bringe ich die sterblichen Überreste von Doktor Sparker nach Einstein und kehre zum Hauptquartier zurück.«
»Und wie lange wollen Sie warten?«, verlangte Admiral Takato zu wissen.
»Wir untersuchen noch immer den Mordfall, um auszuschließen, irgendwelche Anhaltspunkte übersehen zu haben«, erklärte Dana. »Außerdem erforscht Mrs. Rousek zusammen mit Doktor Scott die Naniten-Sequenzen von Jay Ondeo. Wir stehen hier kurz vor einem Durchbruch. Daher würde ich vorschlagen, wir warten vierundzwanzig Stunden.«
»Ich gebe Ihnen zwölf«, sagte Admiral Takato.
»Sollten wir die Angelegenheit nicht lieber aufklären, bevor wir mit der STERNENFAUST in ein anderes …«
»Zwölf Stunden«, unterbrach sie Admiral Takato. »Glauben Sie mir, das ist weitaus mehr, als ich Ihnen vor unserem Gespräch zubilligen wollte.«
Dana hatte verstanden. »Verstanden, Sir!«, sagte sie nur. Dann hörte sie nur noch ein mürrisches »Takato, Ende«, und auf dem Schirm erschien das Kom-Logo des Star Corps.
Dana holte tief Luft und verlangte über Kom, dass Stephan van Deyk zu ihr kommen solle.
*
»Es gibt diesen alten Spruch von James Whitcomb Riley«, sagte van Deyk und lächelte. »Wenn ich einen Vogel sehe, und er geht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und schnattert wie eine Ente, dann nenne ich diesen Vogel Ente.«
Dana verzog nur verwundert die Augenbrauen.
»Alles, was wir bislang fanden, deutet auf Lieutenant Commander Mutawesi als Täter hin«, erklärte der I.O. »Vielleicht sollten wir allmählich aufhören, nach Gründen zu suchen, diese Hinweise zu ignorieren, sondern einfach die Fakten für sich sprechen lassen.«
»Sie glauben also, dass Commander Mutawesi ein Verräter ist.«
»Ein Verräter, ein Opfer, ein Klon, ein Doppelgänger oder was auch immer«, sagte Stephan van Deyk. »Wir wissen, dass er die Arrestzelle verlassen hat, dass er Labor 4 aufsuchte, und wir sehen anhand der Videoüberwachung, dass er es war, der Doktor Blair Sparker ermordete.«
»Er sagt, er habe sie tot vorgefunden«, wandte Dana ein. »Und dass das Überwachungsvideo mit einer Modifizierungs-Software verändert wurde.«
»Er sagt auch, dass alle internen Kom-Anlagen deaktiviert waren. Was ebenfalls nicht bestätigt werden konnte.«
»Aber warum?«, wollte Dana wissen. »Warum sollte er Doktor Sparker ermorden?«
»Vielleicht hatte sie neue Beweise gefunden!«
Dana runzelte die Stirn. »Neue Beweise? Woher sollte er das wissen? Er war in seiner Zelle. Wieso sollte er überhaupt nur annehmen, Doktor Sparker würde nach neuen Beweisen suchen?«
Stephan van Deyk schien zu überlegen. »Er war in Panik«, sagte er schließlich. »In Panik verhalten sich Menschen nicht immer logisch.«
»Wir sprechen hier von Lieutenant Commander Mutawesi«, widersprach Dana. »Der monatelang auf einem Msssarrr-Schiff gefangen war, und der
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