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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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wie es in ihrem Kopf arbeitete. Dann öffnete sie den Mund: »Wir haben einen leistungsfähigen mobilen Scanner!«
    Alle, mich eingeschlossen, sahen sie nur verwundert an.
    »Die L-1«, sagte sie, und als wir sie immer noch konsterniert anstarrten, fuhr sie fort: »Wenn wir einen Energiewandler im Maschinenraum ausbauen und in die L-1 einbauen …«
    »… fehlt uns immer noch ein Antigrav-Ausleger«, unterbrach Dupont sie. »Den haben die Siedler.«
    »Ich weiß«, sagte Cristina Silva und ein seltsames Glitzern schlich sich in ihre Augen. »Wir werden ihn uns holen müssen.«
     
    *
     
    Zwei Wachposten umkreisten in regelmäßigen Abständen das Lager der »Siedler«. Acht Minuten benötigten sie für eine Strecke, ehe sie wieder an unserem Versteck vorbeikamen. Glücklicherweise verfügten sie über keine Nachtsichtgeräte, sonst wäre unser Unterfangen von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Auch auf der PLUTO hatte ich Wachen eingeteilt, obwohl sich bisher noch keine Raubtiere in der Nähe des Schiffes hatten blicken lassen. Aber ich wollte eine erneute Überraschung wie den Beutezug von Allan Fernandez verhindern.
    Und jetzt war ich im Begriff, dasselbe zu tun. Ich atmete langsam die Luft aus, nur um ja kein Geräusch zu erzeugen.
    Noch vier Minuten bis zum nächsten Passieren der Wachposten.
    Das Retina Image Display meines Helmes zeigte die Umgebung mit einem leichten Grünstich an, der von der Infrarotkamera herrührte. Der angeschlossene Computer berechnete die Farben, sodass die Häuser der »Siedler« fast wie bei Tageslicht aussahen. Wir hatten in den vergangenen Tagen ausgekundschaftet, dass der Antigrav-Anhänger in einem Schuppen am Rand der Siedlung untergebracht war und jeden Morgen mit in die Berge genommen wurde. Wenn wir ihn jetzt stehlen konnten, hatten wir fünf Stunden Vorsprung, bis die »Siedler« den Diebstahl bemerkten.
    Den zweiten Helm hatte diesmal Private Corvin erhalten, auf dem die Hauptlast der Aktion lag. Er sollte zusammen mit den anderen drei Marines den Antigrav »zurückholen«. Corvin, der neben mir in Deckung lag, deutete mit der rechten Hand nach vorn.
    Die beiden Wachen kamen mit schussbereiten Gaussgewehren hinter einem Haus hervor und passierten unser Versteck in zwanzig Metern Abstand. Einer von ihnen hielt eine Taschenlampe in der Hand, deren Licht einen gleißenden Fleck in mein RID brannte, ehe der Computer die Intensität herunterregelte. Ich schloss für einen Moment die Augen, aber die Netzhaut benötigte einige Zeit, bis der Fleck wieder verschwand.
    Die beiden Wachen verschwanden links von uns im Wald und mit ihnen der zitternde Lichtschein auf dem Boden. Ich wollte schon den Befehl zum Aufbruch geben, als es keine fünf Meter neben mir raschelte.
    Da ging jemand!
    Ich stieß Corvin an und deutete auf den Fremden.
    Dann hielten wir den Atem an und konnten nur hoffen, dass der andere nicht über uns stolperte. Mit der Hand schirmte ich die Unterseite des Helms ab, damit er mich nicht durch Streulicht aus dem RID verriet.
    Die Schritte kamen näher, Äste knackten unter Stiefeln, ein schleifendes Geräusch wie ein Schuh auf einem nassen Stein.
    Noch zwei Meter.
    Ich zog langsam und geräuschlos die Beine an. Der Fremde sollte nicht an meine Füße stoßen.
    Noch einen Meter.
    Und dann stieß der Andere gegen einen Vorhang aus Lianen, die neben mir vom Baum hingen.
    Er wich den Lianen aus, wodurch er sich von mir und Private Corvin entfernte.
    Beinahe hätte ich beim Abfallen der Anspannung heftig ausgeatmet, aber das langjährige militärische Training verhinderte das.
    Ich blickte dem Fremden nach und bekam über das Display seine Identifikation eingeblendet.
    Es war Larissa Kerimov. Sie war schwanger!
    Die Siedler meinten es offenbar wirklich ernst. Sie hatten jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben und waren dabei, sesshaft zu werden und Familien zu gründen.
    »Larissa, komm!«, klang eine nur halb gedämpfte Stimme aus Richtung der Hütten. Der Schein einer Notbeleuchtung aus einer Kabine der PLUTO ließ eine hochgewachsene Gestalt gegen den beleuchteten Türrahmen erkennen.
    »Aye, Sir«, hörte ich Lieutenant Kerimov lachen. Der Mann in der Tür, war er vielleicht Fernandez? Kerimovs Satz ließ keinen anderen Schluss zu.
    Stumm schüttelte ich den Kopf. An Bord eines Raumschiffes des Star Corps waren Beziehungen zwischen Offizieren verboten. Die Admiralität hatte etwas dagegen, und in Extremsituationen zeigte sich immer wieder, warum es dieses Gesetz

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