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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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außer hellbraunen Wänden, die kaum aus dem Boden ragten.
    Entweder waren die Bewohner nicht allzu weit entwickelt gewesen oder die Siedlung war Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alt. In diesen Zeitspannen erhielt sich kein technisches Gerät, dafür sorgte allein das verfluchte Klima von Solo.
    Eine halbe Stunde noch, dann würde ich den Befehl zum Weitermarsch geben. Das Meer wartete.
    »Captain!« Der Schrei von Fähnrich Cristina Silva in meinem Helmempfänger ließ fast mein Trommelfell platzen. »Das sollten Sie sich unbedingt ansehen!«
    »Wo?«, fragte ich und sah mich nach der angehenden Pilotin um.
    »Am Fuß des linken Hügels in Marschrichtung«, erwiderte sie.
    Jetzt konnte ich sie auch winken sehen. Ich lief zu ihr, aber auch die beiden Marines und die Techniker hatten den Funk mitgehört und begaben sich zu der genannten Stelle.
    Silva hatte den Wilden Wein von einer Hauswand gerissen, die zu einem größeren Gebäude gehört haben musste. Darunter kam ein glänzender Bogen zum Vorschein, der so gar nicht zu dem halb verwitterten Verputz passte.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Captain, Sie werden es nicht glauben!«, sagte Cristina Silva. Als ob sie es sich selbst nochmals beweisen wollte, hielt sie die Sonde des Microscanners vor die metallisch schimmernden Steinchen. »Halten Sie sich fest! Es ist – Darantit!«
    »Was?« Ich wollte es nicht glauben, aber mein Scanner bestätigte das Untersuchungsergebnis des Fähnrichs. Es handelte sich eindeutig um reines Darantit, eine Legierung, die nur mit einer Hochtechnologie hergestellt werden konnte, über die allein die Wasserstoff atmenden Sharaan verfügten.
    Was da trotz des trüben Wetters blinkte, sah wie ein Bogen aus, der sich im Erdreich fortzusetzen schien.
    Ich kniete mich auf den Boden und begann, mit bloßen Händen den Sand vor der Wand wegzuschaffen. Der Wind peitschte die Regentropfen gegen die Wand und ließ das Loch, das ich gegraben hatte, mit Wasser volllaufen.
    Das Wasser half, den Schmutz von der Wand zu entfernen – und da sah ich, dass sich der Bogen tatsächlich fortsetzte.
    Hätte ich bei unserem Abmarsch aus der PLUTO geahnt, dass wir statt Fische zu fangen Löcher in den Boden graben würden, hätte ich entsprechende Ausrüstung mitnehmen lassen, aber so musste ich Lieutenant Seiichi Ishikawa anfunken, damit man uns entsprechendes Werkzeug brachte. Obwohl die digitale Verbindung immer wieder abriss, verstand mich der Funkoffizier und versprach, die Verstärkung sofort loszuschicken.
    »Wir sollten in der Zwischenzeit überprüfen, ob die anderen Ruinen noch weitere Überraschungen bereithalten«, sagte ich zu den Technikern, die bisher nur mit großen Augen den Darantit-Bogen bewundert hatten. An den Fähnrich und die beiden Marines gewandt fuhr ich fort: »Sie bleiben bei mir!«
     
    *
     
    Zwei Stunden später kamen vier Mann angekeucht, die offensichtlich den ganzen Weg gerannt waren. Neben Spitzhacken und Spaten brachten sie noch eine Meldung von Lieutenant Ishikawa mit: Er hatte kurz zuvor im Norden Allan Fernandez mit dem Bugteleskop entdeckt, doch kurz darauf war der IO wieder verschwunden gewesen.
    Hatte Fernandez etwas von der PLUTO bergen wollen, es sich dann aber anders überlegt? Oder war sein Auftauchen nur Zufall gewesen?
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht meine Zeit damit vergeuden, mir über die Motive meines ehemaligen Stellvertreters Gedanken zu machen.
    Beim Eintreffen der vier Neuankömmlinge waren die ausgeschwärmten Techniker zurückgekommen. Sie hatten alle Ruinen untersucht, ja sogar ihre Scanner auf Darantit programmiert, aber keine einzige weitere Mauer hatte etwas anderes offenbart als bröckelnden Verputz und Wände, an denen die Zeit nagte.
    Ich teilte das Werkzeug aus und wies jedem einen Platz an der Wand zu.
    Wie ein Haufen fanatischer Goldgräber aus der Zeit des Wilden Westens gruben wir erst den Sand und später das Erdreich um, das wir zur Seite schippten. Je tiefer wir gruben, desto mehr der schillernden Kristalle kamen ans Tageslicht, auch wenn die meisten unter einer zähen Lehmschicht verborgen blieben.
    Der strömende Regen ließ nicht nach. Daumengroße Blutegel waren immer wieder an uns hochgeklettert, um sich gefräßig über unsere freien Hautstellen herzumachen.
    Endlich stießen wir in einem Meter Tiefe auf festen Untergrund.
    Die Bodenplatte des vermuteten Hauses bestand aus einem unbekannten Material, das hochfestem Beton ähnelte. Das Regenwasser sammelte sich in

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