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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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und schließlich an der Fähre andockte.
    Der Copilot trat durch die Kabinentür, und mit einer leicht hüpfenden Bewegung kam er näher.
    »Ich mache Sie jetzt los«, knurrte er und sah Yasuhiro finster an. »Seien Sie vorsichtig mit Ihren Bewegungen. Wir haben hier auf dem Mars nur ein Drittel Erdschwerkraft. Künstliche 1 g haben wir erst jenseits der Gangway.«
    »Ich bin nicht zum ersten Mal auf dem Mars«, zischte Yasuhiro und ruckte tatsächlich etwas zu stark herum, als der Gemini ihm den Beckengurt löste. Geistesgegenwärtig bremste der Marine-Klon Yasuhiros Bewegung, was dieser aufgrund seiner Handfessel selbst nicht konnte.
    »Ich hatte Sie doch gewarnt!«
    »Und was ist hiermit?« Yasuhiro hielt dem Gemini seine gefesselten Hände vors Gesicht.
    »Bleibt dran. Los jetzt!«
    Der zwei Meter große Klon führte Yasuhiro zum Innenschott der Fährenschleuse. Ein leichtes Zischen verriet, dass ein Druckausgleich zwischen Schleuse und Gangway hergestellt wurde. Auch der Pilot, ein ebensolcher Brocken wie der Copilot, gesellte sich jetzt zu ihnen.
    Als das Signallicht der Fährenschleuse auf Grün schaltete, betätigte der Copilot einen Sensorschalter, und das Schott glitt auf.
    »Los!« Ruppig drängte der Copilot Yasuhiro in die hermetisch abgeschlossene Gangway. Eine Hand des Klons lag permanent auf Yasuhiros Schulter.
    Die Temperatur in der belüfteten Gangway war ein wenig niedriger als im Shuttle, und das Gehen war tatsächlich nicht unproblematisch, was aber vor allem an Yasuhiros gefesselten Händen lag. Wäre er frei gewesen, hätte er sich mit kleinen Sprüngen vorwärts bewegen und seine Arme zum Ausbalancieren nutzen können.
    Schließlich gelangte Yasuhiro mit seinen beiden Gemini-Wächtern in den inneren Bereich des Raumhafens, in dem endlich wieder die gewohnte Erdschwerkraft herrschte. Yasuhiro musste eine ausgedehnte Identitätskontrolle über sich ergehen lassen.
    Dann begann eine mittelgroße Odyssee durch die labyrinthartigen Gänge von Mars Town. Die Wohn- und Industrieanlagen dieser Metropole reichten bis zu hundert Stockwerke tief in das Marsgestein hinein. Das schwache Magnetfeld des Planeten war einer der Hauptgründe für die Kolonisten gewesen, ihre Städte submarsianisch anzulegen. Denn die Strahlungsbelastung an der Marsoberfläche war um ein Vielfaches größer als auf der Erde.
    Yasuhiro wurde, wie es ihm schien, durch unzählige Gänge geschoben, in Antigravbahnen verfrachtet und in Aufzüge gedrängt.
    Nach einer weiteren Identitätskontrolle stand er endlich vor einem Portal, das den Abschluss eines zehn Meter breiten Ganges bildete. Ein riesengroßes H-Emblem, wie man es seit der Okkupation durch die Gemini immer öfter sah, prangte über den Flügelgleittüren.
    Der Copilot nahm Yasuhiro die Handfesseln ab.
    »Nummer Zwei will Sie sprechen. Ich kann Ihnen nur raten, sich anständig und gesittet aufzuführen. Andernfalls wird es Ihnen schlecht bekommen.«
    Yasuhiro verzog nur das Gesicht und schwieg.
    Die Türen glitten plötzlich auseinander, und der Copilot schob Yasuhiro rüde in das Vorzimmer.
    Das Portal schloss sich, und Yasuhiro war alleine. Der nüchterne Raum war mit ein paar Sesseln und einem Sofa ausgestattet. Über dessen Lehne lag ein graublauer Overall, so einer, wie ihn alle Gemini trugen.
    Yasuhiro musterte das Kleidungsstück, das ein H-Emblem trug, in dessen unteren Bereich sich die Zahl Elf befand.
    Jäh glitt die Stirnwand des Vorzimmers auseinander, und ein Gemini, der wie der verstorbene Richard J. Leslie aussah, trat ihm entgegen.
    »Willkommen auf dem Mars, Nummer Elf!« Die grünen Augen des Gemini-Klons leuchteten. »Ich bin Nummer Zwei.«
    »Schön für Sie«, spottete Yasuhiro. »Ich nehme an, Sie stehen ziemlich weit oben in der Hierarchie der Besatzer des Solsystems.«
    »Das ist richtig und beweist Ihnen zugleich, wie wichtig Sie uns sind, Nummer Elf.«
    »Mein Name ist Yasuhiro von Schlichten. Ach ja – und noch etwas: Ich möchte sofort auf die Erde zurückgebracht werden! «, schrie Yasuhiro Nummer Zwei an.
    »Alles zu seiner Zeit. Ihre neue Dienstkleidung haben Sie ja bereits an sich genommen, wie ich sehe.«
    Yasuhiro feuerte den Overall auf den Boden und schnaubte.
    »Nun kommen Sie erst einmal herein«, sagte Nummer Zwei freundlich, lächelte und strich sich über den Vollbart. Dann drehte er sich um und schritt zurück in den hallenartigen Raum, von dem Yasuhiro aufgrund der vielen sechseckigen Monitore vermutete, dass es sich um die

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