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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Kommandozentrale der Gemini handelte.
    Yasuhiro stapfte hinter Nummer Zwei her und hörte, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Nummer Zwei blieb bei einem hohen, schwarz glänzenden Artefakt stehen, das mit einem hell glitzernden, handballgroßen Kristall versehen worden war.
    »Als Entwicklungschef von Far Horizon standen Sie lange Zeit im Dienst dieses Konzerns«, begann Nummer Zwei. »Sie kennen den ausgedehnten Laborkomplex beim Olympus Mons. Wir Gemini eröffnen Ihnen die Möglichkeit, dort wieder tätig zu werden.«
    »Um für die brutalen Besatzer des Solsystems zu arbeiten?«
    »Ich will Ihnen nicht verschweigen, dass es für mich eine ganz besondere Ehre ist, einem Originalgenie wie Ihnen zu begegnen. Ihre Leistungen sind phänomenal. Was Sie zuwege gebracht haben, ist einmalig. Die Gemini brauchen einen solchen Mann.«
    »Vergessen Sie’s!«
    Nummer Zwei schüttelte leicht den Kopf. Dann blickte er Yasuhiro wieder an. »Hören Sie doch erst einmal, was ich Ihnen anzubieten habe. Ich kann Ihnen versprechen, dass das Projekt, mit dem ich Sie betrauen möchte, Ihre wissenschaftliche Neugierde auf Höchste anstacheln wird.« Nummer Zwei wies auf eine Sitzgruppe im hinteren Teil des kuppelförmigen Raums. »Wollen wir uns nicht setzen?«
    Yasuhiro wandte das Gesicht ab und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
    »Also schön. Wie Sie wollen, Nummer Elf.« Der Gemini-Leslie ging alleine zur Sitzgruppe und ließ sich nieder. Er legte den Kopf beim Sprechen etwas in den Nacken. »Wir arbeiten an einem speziellen Transportweg.«
    »Transportweg?«, wiederholte Yasuhiro verwirrt. »Sie meinen wohl eine Antriebstechnik.«
    »Keineswegs. Es handelt sich um einen sogenannten Fixstrom , der eine Möglichkeit darstellt, zwei sehr weit voneinander entfernte Orte so zu verbinden, dass es einem Raumschiff möglich ist, Tausende von Lichtjahren in wenigen Minuten zu überwinden – völlig unabhängig von der Antriebstechnik. Das Kontroll- und Forschungszentrum für den Fixstrom wurde in den Laborkuppeln von Far Horizon in der Amazonis Planitia eingerichtet …«
    »Reden Sie …«, unterbrach Yasuhiro, »… von einer Art künstlichem Wurmloch?«
    »Auch wenn die zugrunde liegenden physikalischen Eigenschaften sich vollkommen davon unterscheiden, so ist das Endergebnis sicher mit einem Wurmloch vergleichbar.«
    »Eine solche Technik«, unterbrach Yasuhiro erneut, »wäre mit nichts vergleichbar, was innerhalb der bekannten Völker der Galaxis existiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Wissensvorsprung der Gemini derart einschneidend ist.«
    »Tatsächlich ist es uns noch nicht gelungen, diese Technik in der Praxis umzusetzen. Deshalb sind wir ja auch so froh, Sie, Nummer Elf, hier auf dem Mars begrüßen zu dürfen. Unter Ihrer Leitung, so hoffen wir, könnten wir schon bald zum ersten Testlauf schreiten.«
    »Arbeitet der Fixstrom mittels Raumkrümmung? Wo nehmen Sie die immensen Energien her, die dafür nötig wären?«
    »Ich sehe, Ihre Neugier ist geweckt.«
    Yasuhiro schnaubte leise. Dann machte er ein paar Schritte auf Nummer Zwei zu und sah auf den im Sessel Sitzenden hinunter. »Wenn Sie mich wirklich für ein Genie halten, unterschätzen Sie meine Intelligenz aber gewaltig. Glauben Sie wirklich, mir ist nicht bewusst, dass Sie eine solche Technik missbrauchen würden, um Ihren taktischen Vorteil weiter auszubauen?«
    Nummer Zwei erhob sich und trat ganz nahe an Yasuhiro heran. In den grünen Augen des Klons lag ein Gleichmut, der Yasuhiro erschreckte. Eine Weile sagte der an Richard J. Leslie erinnernde Klon kein Wort. Dann aber öffnete er seinen Mund und äußerte leise: »Ihre Motive sind unerheblich.« Langsam streckte er seinen rechten Arm aus und wies mit dem Zeigefinger auf die Wandung, die sich, wie Yasuhiro vermutet hatte, als Projektionsfläche entpuppte. Dabei wandte er den Blick nicht von Yasuhiro. Dieser folgte mit seinem Blick.
    »Was ist das? Eine Sporthalle? Eine Freizeithalle?« Yasuhiro erkannte in der Projektion die Innenansicht eines geschlossenen, überdachten Stadions von gewaltigen Ausmaßen. Das zentrale Spielfeld nahm nur einen kleinen Teil des Gebäudes ein. Eine Vielzahl von weitläufigen, abgestützten Terrassen ragte aus der tribünenartigen Erhebung in die gigantische Halle hinein. Jede dieser Terrassen diente wohl einer anderen Sportart oder Freizeitbeschäftigung. Doch was dort gewöhnlicherweise praktiziert wurde, war für Yasuhiro nicht zu erkennen – da das gesamte

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