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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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hervorkommen konnten. Und dies wiederum würde die Große Leere doch noch aufhalten.
    Das Verhindern der Großen Leere im Tausch gegen die Freiheit der Solaren Welten. Sie tauschten ein finsteres Finale gegen einen endlosen Schrecken.
    Dana wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie mehrere winzige Shuttles auf dem Hauptschirm bemerkte. Die Überlebenden der TARRAGONA!
    Dana machte ein paar Schritte auf den Hauptschirm zu. Die Shuttles gewannen scheinbar an Größe – und steuerten auf die STERNENFAUST zu.
    Und dann ging alles rasend schnell: eine Folge winziger Blitze, und praktisch im selben Moment wurde der Gemini-Orphane in Fetzen gerissen.
    Die herumwirbelnden Teile schienen zu glühen, überstrahlten seltsam und verwandelten sich schließlich in reine Lichtenergie. Der paralysierte Orphane war ein leichtes Opfer für die kleinen Gausskanonen der Shuttles gewesen.
    Dana blickte zu Lieutenant Toober. Sie stand immer noch steif wie eine Salzsäule da. Dana fragte sich, ob …
    Mit ein paar Schritten war sie beim Notfall-Waffenschrank, dessen Sensoren sie als Captain der STERNENFAUST identifizierten, worauf ihr der Zugriff gewährt wurde. Mit einem raschen Griff entnahm Dana einen Nadler.
    Lieutenant Toober verharrte immer noch unbeweglich wie eine Statue. Mit langsamen Schritten näherte sich Dana jener Offizierin, die sich als siebter Orphane offenbart hatte.
    Das hübsche Gesicht Maxie Toobers schien zu einer Maske geworden zu sein. Das Silberblond ihrer Haare wirkte wie dumpfes Lötzinn, das in langen Wellen erstarrt war.
    Und dann zuckte ihr Augenlid! Ganz kurz nur – doch Dana hatte es gesehen. Eben das, was sie befürchtete, schien einzutreten. Die Vernichtung des Kontra-Orphanen ließ Toober aus ihrer Paralyse erwachen.
    Dana hob den Nadler. Sie schluckte. Toober war ein Orphane und kein Mensch, doch es machte einen Unterschied, auf ein Wesen in menschlicher Gestalt zu schießen.
    Doch Dana musste es tun.
    Wenn sie auch darüber nachdachte, dass es sinnvoll sein könnte, Orphanen am Leben zu lassen, um in der langen Folge die Große Leere zu verhindern, so doch nicht jene ursprünglichen Orphanen, die in keiner Weise steuerbar waren. Die jede Zivilisation unweigerlich angriffen, wenn sie einen gewissen technologischen Level überschritten hatte.
    »Es muss sein«, flüsterte Dana und musste noch einmal schlucken.
    Dann drückte sie ab.
    In der ersten Sekunde verursachten die einschlagenden Nadler-Partikel nichts anderes als Dampfschwaden, die von der Brust hochstiegen und Toobers Gesicht einhüllten. Doch im nächsten Augenblick zersprang der gesamte Körper wie eine Figur aus Glas. Kristallartige Partikel schossen in alle Richtung davon, wurden gleißend hell und verschwanden schließlich im Nichts.
    Ein Hauch von Verbranntem lag in der Luft.
    Dana atmete langsam aus. Erst jetzt bemerkte sie, wie sie vor Anspannung die Luft angehalten hatte.
    Ein Rascheln ließ sie herumfahren.
    »Shesha’a …«
    Auch Robert Mutawesi, Ashley Briggs und Susan Jamil begannen, sich langsam zu regen.
     
    *
     
    Mars Town, District F
    aufgelassenes Areal der Fu Enterprises Inc.
    31. Juli 2258, 12:14 MST
     
    Noriyuki Borzan war nicht unzufrieden. In knappen drei Stunden hatte er den Gigawatt-X-Raumsender zusammengebaut, wenn er die gestrigen Vorarbeiten nicht mitzählte. Das Ding sah zwar einer anachronistischen Dampfmaschine nicht unähnlich, aber die Basisfunktionen arbeiteten zuverlässig. Schwieriger gestaltete sich dagegen nach wie vor die Modulation von X-Raum-Wellen. Er hatte zwar seinen Sender in Chryse City von hier aus mehrfach umprogrammiert, doch die Verzerrungen waren kaum geringer geworden. Von der 40. Sinfonie Mozarts kam hier in Mars Town kaum etwas an. Wenn da wirklich Musik war, dann ging sie im akustischen Gewitter unter.
    »Da habe ich nun einen funktionierenden Gigawatt-Sender und kann ihn doch nicht einsetzen …«, knurrte er sein Display an und ließ seine Finger über den Touchscreen gleiten.
    Noriyuki sprach oft mit sich selbst. Am Anfang hatte er sich, als er sich bei Selbstgesprächen erwischte, noch gefragt, ob er nun langsam wunderlich würde. Mittlerweile war nichts so unwichtig geworden wie diese Frage. Noriyuki war es schlichtweg gleichgültig, wie andere ihn einschätzten.
    Es war eine Krux und ein Teufelskreis: Die über den X-Raum laufende Kommunikation der Gemini behinderte erheblich die Auswertung der von Chryse City abgesandten Signale.
    Ohne die Gemini würde er deutlich schneller

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