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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Alternative!«, rief der siebte Orphane in der Gestalt Maxie Toobers. »Ihr organischen Wesen, gesteuert in der Hauptsache von euren angeborenen Trieben, eurer angeborenen Aggressivität, werdet einen Wissensstand erreichen, der die gesamte Galaxis vernichten kann! Und es wird geschehen – am Ende bleibt nur die Große Leere.«
    Dana erschauderte. Der siebte Orphane wusste von der Großen Leere! »Soll das heißen, dass ich die Große Leere auch dann nicht verhindern kann, wenn ich dein Angebot annehme, Orphane?« Das entsprach dem, was Daniel von der KOSMISCHEN DYARCHIE behauptet hatte – sie haben die Große Leere beschlossen, und sie sei unvermeidlich { * } . Ein temporaler Fixpunkt – so hatte Daniel die Große Leere bezeichnet.
    »Die Zukunft steht fest, Dana.«
    »Ich weigere mich, das zu akzeptieren!«
    »Dann nimm mein Angebot an«, sagte der siebte Orphane, hob die Hand und sandte erneut einen fein verästelten Blitz ab – dieses Mal in Richtung des Brücken-Zentraldisplays. »Rette die Erde!« Mit einem knisternden Geräusch verschwanden die Energien im Bildschirm und zauberten eine erschreckende Ansicht auf ihn. Über der Skyline New Yorks war der Vollmond aufgegangen – doch er schien dreimal so groß wie üblich zu sein. Das Mare Imbrium und das Mare Serenitatis wirkten wie zwei riesige düstere Augen, in denen sich bereits der Untergang spiegelte, der die Welt ereilte. Der Himmel war voller Gleiter und Fähren, die einem Insektenschwarm gleich durcheinanderschossen vor dem drohenden Hintergrund eines gigantischen Mondes. Menschen auf der Flucht zu Orbitalen Raumschiffen – auf einer vergeblichen Flucht …
    Dana stockte der Atem.
    »Wenn du mein Angebot annimmst«, sagte der siebte Orphane, »dann würden du und ich verschmelzen und eine andere Daseinsform annehmen. Du hättest alle Macht des Universums und könntest die anderen Orphanen in Sekundenbruchteilen zum Ort der drohenden Katastrophe dirigieren, damit sie mit weiteren Gravitationswellen die Bahn des Mondes Stück um Stück wieder korrigieren.«
    Dana musste sich fragen, wie oft der Taglieri der alten Zeitlinie wohl schon bedauert hatte, Adrics Angebot nicht angenommen zu haben. Welche Katastrophen hätte er als allmächtiger Herrscher der Orphanen verhindern können! Die Wanagi, die Kad’Chie, die Bas’Alaahn, die Großen Leere …
    War nicht das angeblich Danas große Bestimmung? Die Große Leere doch noch irgendwie aufzuhalten!
    Die Große Leere war von den Nachfahren der Toten Göttern ausgelöst worden. Die Orphanen hätten diese Nachfahren in die Flucht schlagen können.
    »Dana!«, rief der siebte Orphane in der Gestalt Maxie Toobers. »Wenn du ablehnst, bedenke, wie es künftig für dich sein wird bei jedem Krieg und jeder Katastrophe, welche die Spezies dieser Galaxis sich gegenseitig antun. Immer wird der Gedanke dich begleiten, dass du das sich immer weiter fortzeugende Elend hättest verhindern können, wenn du damals nur mein Angebot angenommen hättest! Verhindere das Elend, Dana! Beginne sofort damit und rette die Erde!«
    Dana atmete kräftig ein und aus. Sie senkte den Kopf und legte ihre Hand an die Stirn. Wenn sie jetzt das tat, was Taglieri in der ersten Zeitlinie wohl ausgeschlagen hatte, so würde sie als Herrscherin der Orphanen verhindern können, dass Wanagi und Kad’Chie aus ihren Schlupflöchern kämen. Der Einsatz der Nullraumenergie würde niemals stattfinden.
    Wie konnte sie sicher wissen, dass Daniel die Wahrheit gesprochen hatte, als er die Große Leere als temporalen Fixpunkt bezeichnet hatte? Sie wusste, dass er zum Teil gelogen hatte. Wem konnte sie überhaupt noch trauen?
    »Du sagtest, wir würden miteinander verschmelzen, Orphane. Wer werde ich dann aber sein? Gibt es dann überhaupt noch ein Ich ?«
    »Du kannst alles sein, Dana! Im Grunde bedeutet meine Unterwerfung, dass ich in dir aufgehe. Du kannst jede äußere Form annehmen, die dir beliebt.
    Du kannst dein jetziges Äußeres beibehalten, wenn du dies möchtest.«
    Noch einmal atmete Dana kräftig durch.
    Sie blickte in die blassgrauen Augen der Gestalt Maxie Toobers.
    »Siebter Orphane«, sagte Dana schließlich, »ich nehme dein Angebot an.«
     
    *
     
    Dreadnought TARRAGONA II
    zwischen Jupiter- und Marsbahn
    vor den äußeren Umlaufbahnen des Asteroidengürtels
    31. Juli 2258
     
    Es grenzte beinahe an ein Wunder, dass der Brückenhauptmonitor noch funktionierte. Alles um Vince herum war zu Bruch gegangen, aber einer der optischen

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