Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Sternenfaust - 186 - Veränderungen

Titel: Sternenfaust - 186 - Veränderungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
Armband-Kommunikator.
    »Ich bin Romano Hel’gara«, erwiderte der junge Mann, der im Gegensatz zu Ashley Briggs keinerlei Anstalten machte, seine Blöße zu bedecken.
    »Wer?«, rief Dana.
    »Soll das heißen, Sie sind Romana Hel’gara?«, wollte Commander Wynford wissen, die offenbar die Situation bereits durchschaut hatte.
    »Ich war es«, sagte Romano Hel’gara. »Doch nun bin ich der intime Sexualpartner von Ashley.«
    Ashley Briggs konnte man ansehen, dass er sich nun die Decke am liebsten über den Kopf gezogen hätte.
     
    *
     
    Missie schüttelte wütend den Kopf.
    So viele Jahre diente sie nun schon im Star Corps.
    Heute erinnerte nichts mehr an die kleine, rundliche und etwas tollpatschige Küchenhilfe, die für den Wega-Sänger David Cullhassan schwärmte und die einen Tippfehler auf einer Lieferung mit dem Hinweis »nicht stützen« missverstand und dadurch einen Scherbenhaufen verursachte.
    Missie war auf der STERNENFAUST II für die Küche verantwortlich gewesen und hatte stets dafür gesorgt, dass es mehr als nur die 27 Star-Corps-Standard-Zutaten an Bord gab, aus denen sich – dank logistischer Berechnungen größen- und zeitoptimiert genau 41 Standardgerichte zubereiten ließen.
    Und jetzt?
    Jetzt stand sie wieder am Anfang.
    Diese schrecklichen Nahrungssubstrate dieses Schiffes waren doch einfach nur furchtbar.
    In den letzten drei Tagen hatte Missie versucht, aus der Trockenmischung eines Algensubstrats wohlschmeckende Pasta herzustellen – das Ergebnis war niederschmetternd gewesen.
    Immerhin konnte dieser seltsame Wandler hinreichend Lipide herstellen, und so war es ihr gelungen, aus unterschiedlichen Algen- und Hefekonzentraten eine teigartige Konsistenz herzustellen, die sich in den Lipiden sehr gut frittieren ließ.
    Danach kam es nur noch auf die Würzmischung an, die man auf das fertige Produkt streute. Hier versagte der Wandler. Zwar konnte der Wandler auch Natriumchlorid erzeugen, doch genau genommen galt Salz nicht als Gewürz. Bei allen anderen Gewürzen musste die chemische Keule herhalten.
    Missie hatte sich lange mit chemischen Prozessen beschäftigt, insbesondere hatte sie das Erzeugen von synthetischen Aromen interessiert. Inzwischen war sie eine Expertin für allerlei organischchemische Verbindungen, für substituierte Derivate, für Allylphenoxyacetat, Piperonylisobutyrat, Ammoniumchlorid und Chininsulfate.
    Das Problem war, dass man Gewürzkonzentrate allein nicht probieren konnte. Man musste sie gemeinsam mit Nahrung zu sich nehmen.
    Erneut hatte Missie eine Mischung von künstlichen Aromen erstellt, sie von der Rechnersimulation auf die Verträglichkeit für den menschlichen Körper testen lassen und mit einer Mischung aus Wasser und Lipiden angereichert.
    Im sprudelnden Fett, das bei einer Temperatur von 165 Grad gehalten wurde, hatte sie soeben vier Fladen aus Algenmehl gebräunt, die nun auf einem Metallgitter abkühlten.
    Vorsichtig bestrich sie die vier Fladen jeweils mit der Würzpaste, wobei sie mal mehr, mal weniger auftrug.
    Nun musste sie nur noch warten, bis die Fladen abgekühlt waren, um sie zu probieren.
    Seufzend blickte sie sich kurz in dem Casinoraum um, in dem sie ihre Kochzeile errichtet hatte. Der Frittiergeruch war beißend, die Luft wurde jedoch schnell durch die Filter der Klimaanlage gereinigt.
    Für einen Moment schloss Missie die Augen und ließ ihre Gedanken wandern. Sie träumte davon, wie die Offiziere hierherkamen und von den selbst zubereiteten Missie-Gewürzfladen gar nicht genug kriegen konnten. Sie stellte sich vor, wie ihr Dana Frost eine Verdienstmedaille überreichte. Als Auszeichnung für die Stärkung der Moral unter der Besatzung. Der Missie-Gewürzfladen würde überall in den Solaren Welten – wenn sie jemals dorthin zurückkehrten – bekannt und berühmt werden.
    Missie glaubte, einen Luftzug gespürt zu haben und schüttelte blinzelnd den Kopf, um sich aus dem Tagtraum zu reißen.
    Doch als sie auf die Ablage blickte, glaubte sie, tatsächlich nicht ganz wach zu sein.
    »Was«, stammelte sie und blickte sich hektisch im Raum um.
    Sie war allein.
    Erneut warf sie einen Blick auf die Ablage. Sie konnte nicht glauben, was sie dort sah. Oder besser gesagt dort nicht mehr sah.
    Doch es gab keinen Zweifel. Es gab nicht den geringsten Zweifel.
    Hastig eilte Missie zur Touchscreen-Fläche an der Wand und aktivierte das Kom-Feld. »Missie an Dana Frost«, rief sie und konnte das Zittern in ihrer Stimme kaum unterdrücken.
    »Frost

Weitere Kostenlose Bücher