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Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt

Titel: Sternenfaust - 189 - In Pranurs Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Private Shiro. Etwas von Resignation schwang darin mit. »Diese Mistviecher, sie … sie fressen sich durch.«
     
    *
     
    Das weiße Licht nahm ab. Nach und nach bildete sich ein wasserfreier Raum um Bruder William Beaufort. Er wirkte deformiert, wie ein Zimmer nach einem Beben. Viel zu klein, um darin zu stehen. Die Wände schimmerten im Licht seiner Helmdioden metallen.
    William dachte unwillkürlich an ein Geschichtsbuch über die Historie der Erde. Es gab Gefängnisse in manchen Ländern, die so konzipiert gewesen waren. Der Gefangene konnte nur liegen, nicht sitzen oder stehen.
    Benommen schloss William die Augen und öffnete sie wieder. War er gefangen? Man schien ihn entführt und in diesen Raum gesperrt zu haben. Mit schiefem Rücken setzte er sich auf. Sengender Schmerz fuhr durch seine Stirn. Er presste die Handflächen gegen die Schläfen. In Williams Gehirn pulste ein Wort, als würde es mit dem Blut durch Venen und Arterien gejagt. Ankrile.
    »Ist da jemand?«
    Er sah an sich hinab. Der Anzug saß tadellos, das Hand-Kom zeigte eine nicht atembare Atmosphäre mit hohem Stickstoffanteil an.
    Ankrile.
    William fuhr hoch und beobachtete erstaunt, dass der Raum sich mit ihm weitete. Die nachgiebigen Wände wichen vor seinem Kopf zurück. Er legte die Hände auf das silbergraue Material, doch durch die Handschuhe des Anzugs konnte er nichts fühlen. Dennoch glaubte er, dass die Masse, mit der er in Kontakt kam, organisch war.
    William durchlief ein Schauer. Lebte sein Gefängnis etwa?
    »Mein Name ist William Beaufort. Ich bin Mitglied eines Ordens, der Wissen sammelt.«
    Ankrile , peitschte es durch sein Denken. Vor ihm baute sich das Bild eines Reiters mit seinem Eponen auf. William krümmte sich zusammen. Der Schmerz durchzuckte ihn von der Stirn bis hinunter ins Rückenmark.
    »Aufhören!« Gepeinigt zog er Arme und Beine an. »Sie tun mir weh. Gibt es keinen anderen Weg der Verständigung?« Scharf sog er die Luft ein und warf dabei einen ängstlichen Blick auf seine Sauerstoffanzeige.
    Er befand sich nicht mehr im Wasser, sondern in einem anderen Milieu. Der Anzug konnte daraus weniger Sauerstoff gewinnen und zeigte eine Maximalzeit von fünf Stunden an. Danach würde er ersticken.
    Einen kurzen Augenblick lang herrschte absolute Stille. William fürchtete schon, der Unbekannte habe den Kontaktversuch abgebrochen, als sich die Wände erneut bewegten. Sie wichen weiter zurück. Neben ihm formte sich die Gestalt einer Frau.
    »Rana?« Verwundert betrachtete William die ausgebildete Gestalt. Alles an ihr schimmerte quecksilbern. Sie wirkte wie aus einem Guss und verschmolz mit dem Boden.
    »Ankrile«, flüsterte sie rau.
    »Ich …« William schluckte. Fasziniert sah er zu, wie die Konturen seiner ehemaligen Geliebten zerflossen und sich vorübergehend die Züge der jungen Dana Frost bildeten. William spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Er räusperte sich. »Danke, dass du eine andere Form der Kommunikation gewählt hast. Wie heißt du?«, sagte er über das Außenmikrofon des Schutzanzugs.
    Eine Weile schwieg die Gestalt. Dann öffneten sich die Lippen. »Pranur. Freund von Jira. Und wie heißt du, Ankrile?«
    William wurde sich bewusst, dass er noch immer am Boden saß, während die silberne Gestalt vor ihm aufragte. Mühsam stand er auf. »Ich bin Bruder William Beaufort. Wieso glaubst du, dass ich ein Ankrile bin?«
    Der Arm der Frau ruckte vor. Die Bewegung ließ William instinktiv zurückweichen. Dennoch erreichten die Finger ihn und berührten seinen Anzug über der integrierten Brusttasche. »Du hast ein Andenken. Dies ist nicht dein erster Besuch in Pranurs Reich.«
    »Pranurs Reich? Bist du Pranur?« William verlegte sich auf Fragen. Noch immer schmerzte sein Kopf heftig. Wenn er zu viel von sich preisgab, ohne zu verstehen, was das Geschöpf wollte, konnte dies sein Ende sein.
    Die Nachbildung Danas legte den Kopf schief. »Bemüh dich nicht. Ich weiß, was du denkst. Deshalb wählte ich diese Form. Aber ich verstehe nicht alles.« Während die ersten Worte noch ruckhaft gekommen waren, sprach das Wesen nun so flüssig, als wäre Solar seine Muttersprache.
    »Du weißt, was ich denke?« Natürlich. So konnte Pranur sprechen und die Gestalten aus seiner Erinnerung nachbilden. Wieder fiel sein Blick auf die Konturen Dana Frosts.
    Das Wesen schien einen Augenblick zu überlegen. Seine Antwort kam spät. »Dein Fühlen ist fremd. Wo sind deine Bilder? Versteckst du sie?«
    »Ich … kann keine

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