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Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung

Titel: Sternenfaust - 192 - Romanas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Zentralarchiv nicht festgestellt hatte, wie viel ihr aufgelesenes Geldpapier wert war. Unsicher zog sie es aus der Tasche.
    Die Kontrolleurin drehte das Papier unsicher in der Hand. Was war jetzt wieder los? War es zu wenig? Was würde sie in diesem Fall tun? Romana Hel’gara hielt den Atem an.
    »Haben Sie es nicht kleiner?«, fragte die Frau zu ihrer Erleichterung.
    »Leider nein«, antwortete sie. Dafür musste sie geduldig warten, bis sie das Wechselgeld, geschätzte dreißig Papierstückchen in allen Farben, in die Hand gezählt bekommen hatte.
    Die Umweltministerin und ihre Begleitung waren inzwischen außer Sichtweite.
    Endlich öffnete sich das Gatter.
    »Das nächste Mal bringen Sie Kleingeld mit!« Die Stimme der Fremden verfolgte Romana Hel’gara noch, als sie um die Ecke bog, aber immerhin konnte sie auf der nächsten Etage noch eine türkisfarbene Uniform verschwinden sehen.
     
    *
     
    Eine Rolltreppe führte Romana Hel’gara hinauf in das schwebende Gebäude.
    Die ausgestellten Artefakte waren allesamt beeindruckend, aber keines glich einem Akoluthorum. Nicht die Rasterelektronenmikroskop-Fotografie von Dunkler Materie in einer lasergekühlten magneto-optischen Falle, nicht das Skelett eines vierfüßigen Sauriers mit einem Steg aus fingerlangen Knochen auf dem Rücken, und schon gar nicht der kubikmetergroße Meteorit, der von blauweißen Leuchtdioden angestrahlt wurde. Aber auch die Frau in dem magentafarbenen Blazer hatte ein anderes Ziel.
    Der Gang weitete sich zu einer Empore, von der breite Stufen zu einem Podest mit einer Glaskuppel führten. Eine Museumswärterin ließ die Umweltministerin durch die Absperrung, während die anderen Besucher dahinter stehen blieben.
    Um besser sehen zu können, was die Ministerin tat, folgte Romana Hel’gara dem Bogen der Empore und stellte sich an die Balustrade.
    Die Frau trat an das Podest und holte aus einem ebenfalls durch einen DNA-Scanner gesicherten Fach ein Steuergerät. Sie betätigte eine Taste, worauf die Glaskuppel in die Höhe schwebte und ihren Inhalt freigab. Mit einem Mal lag ein Gleißen und Funkeln in der Luft, das von dem Objekt auf dem Podest auszugehen schien.
    Romana Hel’garas Herz begann schneller zu schlagen. Sie war am Ziel ihrer Suche, sie brauchte nur noch hinunterzugehen und ihre Hand nach dem Amulett ausstrecken. Sie musste nur …
    Mit einem Schlag war das Licht verschwunden und der Zauber des Augenblicks unwiederbringlich verloren. Die Ministerin ließ die Kuppel hinunter gleiten, die sich wieder schützend um das Akoluthorum legte. Die Frau hatte anscheinend genug gesehen, denn sie verließ die Absperrung um das Podest und winkte den beiden Polizistinnen. Sie schritt die Stufen hoch und steuerte auf Romana Hel’gara zu.
    Romana Hel’gara fürchtete, dass ihr Herzschlag aussetzte, doch dann siegte ihre Professionalität.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass die Ministerin etwas von ihr wollte, war äußerst gering. Also musste es einen anderen Grund geben, warum sie diesen Weg nahm. Unauffällig wandte sie ihren Blick von der Frau ab und musterte die Türen im Rund der Empore.
    Rea übersetzte die Schilder. Beim dritten kniff Romana Hel’gara die Augen zusammen. Das musste es sein, wenn die Unterschiede zwischen Tibaa und Menschen nicht allzu groß waren.
    Sie schloss die Tür hinter sich und ging auf den Spiegel zu, der eine ganze Wand des Raumes einnahm. Mit gespielter Sorge betrachtete sie ihr Spiegelbild.
    Vier, drei, zwei – im Spiegel konnte sie sehen, wie die Tür aufging.
    Die Umweltministerin kam allein herein, ihre beiden Bodyguards warteten offenbar draußen. Romana Hel’gara tat so, als kontrollierte sie ihr Makeup, ließ dabei aber die Ministerin nicht aus den Augen, die in einer der Toiletten verschwand. Romana Hel’gara malträtierte ihre Fingernägel.
    Mit ihrer Infrarotsicht sahen die Nägel ungesund aus, nicht so purpur wie sonst, sondern vermischt mit einem Grünton, der Kühle suggerierte.
    Endlich kam die Ministerin aus ihrer Kabine. Sie stellte sich neben Romana Hel’gara vor den Spiegel und drehte das Wasser auf, das kurz darauf wieder versiegte und einem warmen Luftstrom wich.
    »Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir vielleicht eine Nagelfeile borgen?«, fragte Romana Hel’gara mit jenem devoten Gesichtsausdruck, den sie zuvor bei den beiden Bodyguards bemerkt hatte. Sie konnte nur hoffen, dass Rea ihr die richtigen Worte einblendete.
    »Aber sicher«, antwortete die Umweltministerin. Sie kramte

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