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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Tum’waheri gestalten wird …«
    »Wenn das Schicksal Ak’lothum heimführt, so wird sich auch für uns alles zum Guten wenden. Diese Überzeugung hege ich, seit ich denken kann. Wir Tum’waheri sind es, die Ak’lothum seit Urzeiten vor Ten’brikum verstecken. Wir Tum’waheri sind Ak’lothums Volk. Er wird uns nicht im Stich lassen.«
    »Ich bete für die Wahrheit Eurer Worte, Kuhan’pili.«
    »Wir könnten die Forderung Ten’brikums mit der Suche nach der Tar’tarishi verbinden«, schlug Vu’maiti vor. »Wenn wir hinabsteigen ins Chin’yardhi, so könntet Ihr Ak’lothum sowohl um neue Verstecke der Tum’duni als auch um den Ort ersuchen, an dem der stählerne Stern niederging. Ich, Vu’maiti, gelobe, das dritte Jesh’kuwinda so zu befeuern, dass sich ihre Netze füllen.«
    Ken’gewa senkte den Kopf und dachte offenbar nach.
    Schließlich blickte er Vu’maiti direkt an. »Die Männer sind völlig erschöpft.«
    »Ich werde ihnen die Kraft geben, die sie eingebüßt haben.«
    »Nun gut. Steigen wir hinab ins Chin’yardhi Ak’lothum.«
     
    *
     
    Als Dr. Kendra Scott das Bewusstsein wiedererlangte, blickte sie in einen wahrgewordenen Albtraum. Kabelstränge ragten wirr in ihr Gesichtsfeld, und dämmriges Tageslicht sickerte durch das riesige verkohlte Loch, das die Bruchstelle des Shuttles bildete.
    Offenbar war die Fähre in der Mitte auseinandergerissen worden.
    Es war heiß und stickig, und es stank erbärmlich nach verschmortem Kunststoff und erhitztem Metall.
    Das Atmen war beschwerlich. Es schien Kendra, als ob ein mobiler Tiefenscanner auf ihrer Brust lastete.
    Der erhöhte Luftdruck … , erinnerte sie sich.
    Kendra ächzte laut auf, als sie sich abstützen wollte und ein brennender Schmerz durch ihr Handgelenk zuckte.
    Sie vermutete, dass sie sich die Hand verstaucht hatte.
    Ansonsten verspürte sie kaum Schmerzen. Einige kleine Prellungen hier und da. Sie hatte Glück gehabt.
    Riesiges Glück!
    Hinter ihr rumorte es leise, und als sie sich umblickte, sah sie, dass Turanagi ebenfalls aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte und sich aufrichtete.
    »Sind Sie verletzt, Turanagi?«
    »Schrammen und Kopfschmerzen. Ich glaube, sonst nichts von Bedeutung«, ächzte der Telepath. »Und Sie?«
    »Bei mir ist so weit auch alles in Ordnung. Bitte sehen Sie nach Lieutenant Gensheimer. Ich kümmere mich um Missie.«
    Die Köchin lag zwei Schritte weiter auf dem Gangboden, halb bedeckt von einem aus dem Wandschrank gefallenen Raumanzug.
    Kendra fand ihren Hartschalenrucksack im Gewühl, entnahm ihm ihren Medoscanner und kniete sich neben die Bewusstlose. Allerdings versagte auch die Elektronik des Scanners, sodass Kendra ihn seufzend zur Seite legte. Zumindest konnte sie keine schwerwiegenden äußeren Verletzungen feststellen.
    Dann tätschelte sie Missies Wange, über die sich eine leichte Schramme zog. Doch Missie reagierte nicht.
    Ein ächzender Laut ließ Kendra herumfahren. Erst jetzt entdeckte sie den von der herausgebrochenen Wandverkleidung halb begrabenen Marine.
    Sofort begann sie, die Verschalungsteile, die zum Teil verschmort und heiß waren, zur Seite zu räumen. Doch die Stahlverstrebung, die offenbar aus der Decke gebrochen war und jetzt auf dem rechten Bein des Marines lastete, vermochte sie nicht ohne Weiteres anzuheben.
    »Turanagi!«, rief sie in Richtung Pilotenkanzel.
    »Ich komme«, antwortete der Telepath.
    Das Bein sah übel aus, die Montur war blutgetränkt. Der Marine stöhnte vor Schmerzen.
    »Oh Gott …«, flüsterte Turanagi, als er sich neben Kendra kniete.
    »Lieutenant Gensheimer?«, fragte Kendra.
    »Noch benommen. Seine Füße sind verletzt, sonst scheint aber alles in Ordnung zu sein. Missie lebt ebenfalls, ist aber nicht bei Bewusstsein.«
    Sie sah, wie Turanagi leicht nickte.
    »Auf drei, Turanagi!«, rief sie. »Senkrecht anheben!«
    »Alles klar.«
    Kendra zählte, und bei drei hoben sie gemeinsam den Stahlträger an und setzten ihn auf den Gangboden ab.
    Dann tastete Kendra vorsichtig mit ihren Händen das verletzte Bein ab.
    »Mindestens ein zweifacher Bruch, verletzte Arterie. Helfen Sie mir, Turanagi!«
    Kendra legte einen Druckverband an. Der Marine stöhnte vor Schmerz auf.
    »Ich gebe Ihnen ein Schmerzmittel, Private …«
    »Privat Borgstedt. Jayden Borgstedt …«, erwiderte der Marine. »Wo sind Leon, Ethan und Mia?«
    Kendra schluckte und hob den Kopf Richtung Heck. Der Gang riss einfach ab und mündete im Freien. Zwischen Baumstämmen, die den Umfang

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