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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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schimmerte wie poliertes Metall und zog einen kurzen Feuerschweif hinter sich her, der in dunklen Rauch überging. Als ob man mit Kohle einen Strich quer über den Himmel gezeichnet hätte, so wirkte die Spur, die der Feuerstern hinterließ.
    Starr vor Verblüffung verfolgte Vu’maiti, wie der Stern über den riesigen Jit’kidishi-Bäumen des östlich gelegenen Witum’kubwa niederging.
    »Die Prophezeiung!«, rief Vu’maiti so laut, dass die Passanten sich nach ihr umdrehten. »Die Tar’tarishi!« Vu’maiti war außer sich. Sollte es denn wahr geworden sein? Sollte die uralte Prophezeiung, die von Generation zu Generation weitergetragen worden war, ohne dass sie sich bislang erfüllt hätte – sollte sie nun wahr geworden sein?
    Ein Kribbeln lief durch Vu’maitis Körper, es reichte buchstäblich vom Scheitel bis zur Fußsohle. Sie konnte sich immer noch nicht bewegen – doch sie musste sofort losrennen.
    Sie musste Ken’gewa unverzüglich aufsuchen. Sie musste dem Kuhan’jaali auf der Stelle das Wunder berichten, das sich zugetragen hatte.
     
    *
     
    Die Sonde stürzte genauso ab wie die SF-8 zuvor. Doch dieses Mal verursachte der gewaltige EMP keine Schäden bei der STERNENFAUST, da man die Umlaufbahn des Star Cruisers um einhundert Kilometer vergrößert hatte.
    Zunächst hatte man noch gehofft, es hätte sich bei dem EMP um ein natürliches und vor allem einmaliges Ereignis gehandelt. Doch in Anbetracht der abstürzenden Sonde konnte man nun mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Blue Jewel über ein effizientes Abwehrsystem verfügte, das darauf ausgerichtet war, Raumschiffe fernzuhalten. Wer den EMP-Emitter installiert hatte, konnte nach wie vor nicht gesagt werden, doch Dana bezweifelte weiterhin, dass die rückständigen Bewohner von Blue Jewel die Erbauer waren.
    Die Ansicht des Hauptschirms sprang zurück zur Waldlichtung, auf der die SF-8 niedergegangen war. Dort hatte sich nichts geändert. Die abgebrochene Heck- und Triebwerkspartie des Shuttles lag als schwarzer und mittlerweile ausgebrannter Klumpen mitten auf der Lichtung. Die vordere Hälfte der Fähre war in den nördlich angrenzenden Wald geschossen und blieb aufgrund der dicht stehenden Trichterbäume unsichtbar.
    Ob irgendjemand der Shuttlebesatzung den Absturz überlebt hatte, war vollkommen unklar. Gewiss war hingegen, dass jeder, der sich beim Aufprall im Heckbereich der Fähre befunden hatte, nun unweigerlich tot sein musste.
    »Etwas Neues, Commander Brooks?«, wandte sich Dana an den in einem auffälligen Schutzanzug steckenden Kommunikationsoffizier.
    »Es tut mir leid, Ma’am. Weder Taro noch die SF-8 reagieren auf meine Funkanfragen.«
    »Wie sieht es mit der Infrarotortung aus?«
    Brooks schüttelte den Kopf. »Es gibt mehrere Hitzeschichten innerhalb der Atmosphäre, welche die Ergebnisse völlig unbrauchbar machen.«
    Dana nickte knapp und fluchte innerlich. Ohne Taro waren sie aufgeschmissen. Er wäre binnen Sekunden in der Lage gewesen, mit seinem Heros-Eponen auf Blue Jewel zu landen und etwaige Überlebende der SF-8 zu evakuieren.
    Ihre letzte Hoffnung bestand darin, vielleicht mentalen Kontakt zu Taro oder Turanagi herzustellen. Deshalb hatte Dana Bruder William auf die Brücke gebeten, und sie rechnete jeden Moment mit seinem Erscheinen. Der Christophorer verfügte über empathische und rudimentär telepathische Fähigkeiten, die vielleicht reichten, um mit Taro oder Turanagi in Verbindung zu treten.
    »Ich habe den Mond jetzt noch einmal komplett gescannt«, erklang Commander Austens Stimme von der Ortungskonsole. »Es gibt keinerlei Hinweise auf künstliche energetische Emissionen. Keinerlei elektromagnetische Strahlung. Keine ungewöhnliche Wärmestrahlung, die auf technisches Equipment hindeuten würde. Und dennoch muss Blue Jewel über einen EMP-Emitter verfügen. Ich kann es mir nur so erklären, dass der Emitter perfekt abgeschirmt wurde.«
    »Konnten Sie den Ursprung der beiden EMPs eingrenzen?«, erkundigte sich Commodore Taglieri, der neben Dana auf dem Kommandobalkon saß.
    »Ja, Sir. Die aufgezeichneten Daten legen nahe, dass sich der EMP-Emitter in oder unter der bereits observierten Stadt westlich der Absturzstelle befindet.«
    »Das eröffnet uns zumindest eine Handlungsmöglichkeit«, sagte Taglieri mit tiefer Stimme.
    Dana wandte sich ihm zu. »Woran denken Sie, Commodore?«
    »Jedes Shuttle, das wir runterschickten, würde dasselbe Schicksal wie die SF-8 erleiden, richtig?«
    Dana antwortete nicht,

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