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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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wandte der Kion’gosi ein.
    »Aber gewiss!«, rief Vu’maiti mit überschlagender Stimme. »Wie könnt Ihr nur zweifeln, Kion’gosi!«
    Der Truppführer senkte beschämt den Kopf.
    »Es deutet alles darauf hin, dass die Tar’tarishi von den Tum’duni verschleppt wurde«, sagte Vu’maiti. »Was wir jetzt zu tun haben, steht außer Frage.«
    Energisch zog sie ihre Karte aus dem Gewand und entfaltete sie mit raschen Bewegungen. »Kuhan’jaali Ken’gewa empfing von Ak’lothum die Orte dreier weiterer Tum’duni-Lager. Dieses hier«, sagte Vu’maiti und tippte mit dem Zeigefinger auf eine markierte Stelle, »liegt der Lichtung am nächsten. In weniger als einem halben Tagesmarsch können wir es erreichen. Ich bin fest überzeugt, dass wir die Tar’tarishi dort finden werden. Alles hängt nun von der Kunstfertigkeit des Jesh’kuwinda ab«, sagte Vu’maiti eindringlich und blickte den Kion’gosi auffordernd an. »Eure Männer müssen sich mit größter Vorsicht anschleichen. Wir dürfen nicht riskieren, dass die Tum’duni mit der Tar’tarishi entkommen.«
    »Bei meiner Ehre!«, rief der Kion’gosi und schlug sich die Faust an die Brust. »Der Ruhm des dritten Jesh’kuwinda ist keine Lüge! Eher werde ich mich selbst Ten’brikum zum Opfer bringen, als dass ich die Tum’duni entwischen lasse!«
    »Das wollte ich hören, Kion’gosi«, erwiderte Vu’maiti und nickte ernsthaft.
    Der Kion’gosi wirbelte herum. »Aufsitzen!«, rief er. »Es geht weiter!«
     
    *
     
    Mit einem leise saugenden Geräusch glitt die Tür in die Wand und gab den Blick in Bruder Williams Quartier frei, in welchem gedämpftes Licht herrschte. Dana zögerte einen Moment lang, einzutreten, da Bruder William mit untergeschlagenen Beinen und geschlossenen Augen auf seiner Liege saß.
    Andererseits musste er der Raum-KI den Befehl zum Öffnen der Tür erteilt haben.
    Ein leichter Fichtenduft lag im Raum, und aus den Akustikfeldern drang der dunkel-glockenhafte Ton einer Klangschale.
    »Ich hoffe, ich störe Sie nicht, Bruder William.«
    »Natürlich nicht«, antwortete der Christophorer, während er die Augen öffnete und auf einen Stuhl wies. »Setzen Sie sich doch.«
    Dana nickte und kam der Aufforderung nach. Bruder William behielt seine meditative Sitzhaltung bei, wandte sich aber Dana zu, indem er die Hände aufstützte und mit dem Gesäß herumschwang.
    »Ich hätte ohnehin jeden Moment eine Pause einlegen müssen.«
    »Dann muss ich annehmen, dass Ihre Bemühungen bislang nicht erfolgreich waren?«
    »Wie man es nimmt. Es wäre immerhin denkbar, dass ich Taro erreicht habe, ohne dabei selbst in der Lage zu sein, seine Antwort zu empfangen. Immerhin hat sich in mir das Gefühl breitgemacht, dass sich Taro auf dem Rückweg zur STERNENFAUST befindet. Ich kann dieses Gefühl nicht näher begründen und hoffe schlichtweg, dass ich keiner bloßen Einbildung unterliege.«
    »Diese Hoffnung teile ich mit Ihnen, Bruder William. Ohne Taro sehe ich keine Möglichkeit, unsere Leute zurückzuholen. Und dies ist vielleicht nötig, denn wir wissen nicht, wie schlimm es um die Verletzten steht. Commander Black Fox sieht zwar die Möglichkeit, eines unserer Shuttles so zu modifizieren, dass es einen EMP übersteht, aber dies braucht Zeit. Zeit, welche die Verletzten vielleicht nicht mehr haben.«
    Bruder William nickte. »Gibt es sonst Neuigkeiten?«
    »Per Teleskop konnten wir beobachten, wie eine Gruppe der blauhäutigen Bewohner Blue Jewels die Absturzstelle betrat und dann nördlich im Wald verschwand.«
    »Verfolger mit feindseligen Absichten?«
    »Wir wissen es nicht.« Dana zuckte mit den Schultern. »Die Blauhäutigen waren jedenfalls deutlich besser ausgerüstet als die braunhaarigen Begleiter unserer Shuttle-Crew. Was unsere Hierarchie-Hypothese auf den Kopf stellt.«
    Wieder nickte Bruder William bedächtig und schwieg einige Momente lang.
    »Ich werde fortfahren, nach Taro zu rufen«, sagte er schließlich in sanftem Tonfall.
    »Danke.« Dana erhob sich, berührte Bruder William kurz an der Schulter und verließ sein Quartier.
     
    *
     
    Die Dunkelheit war hereingebrochen und das Lager der Tum’duni zur Ruhe gekommen. Die Feuer hatte man gelöscht, die Leuchtquallen freigelassen und sich zum Schlafen in die Zelte zurückgezogen. Kendra und Turanagi hatte man ein reich geschmücktes Zelt zugewiesen, in dem nun beide in leichte Decken gehüllt nebeneinander lagen.
    »Der Translator funktioniert bereits jetzt ziemlich

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