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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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freigelassen und dafür andere eingefangen hatten, was offensichtlich eine leichte Aufgabe war. Augenscheinlich waren die Tum’duni bemüht, die fluoreszierenden Wesen nicht über Gebühr zu strapazieren.
    »Da sind Sie ja, Doktor Scott. Oder sollte ich sagen Tar’tarishi?«, fragte der Telepath schmunzelnd und ließ sich neben Kendra nieder.
    »Fangen Sie jetzt auch mit dem Unsinn an?« Kendra nahm eine purpurne Frucht, die wie eine apfelgroße Himbeere wirkte, aus einer Holzschüssel und analysierte sie mit dem kleinen Handscanner, den sie neben sich abgelegt hatte. Als ein kurzer Piepston erklang und eine grüne LED aufleuchtete, biss sie vorsichtig hinein. »Süß.«
    »Darf ich?«, fragte Turanagi und wies auf den mit Wasser gefüllten Holzpokal.
    »Natürlich.«
    Turanagi hob das Gefäß an und nahm einen kräftigen Zug. »Ah! Ich habe nie besseres Wasser getrunken.«
    »Konnten Sie etwas herausfinden, Turanagi?«
    »Das konnte ich. Mein Translator hat genug Daten sammeln können, um eine einfache Unterhaltung zuverlässig zu ermöglichen. Wenn Sie Ihren aktiveren, können wir die Geräte synchronisieren.«
    Mit einer schnellen Bewegung aktivierte Kendra ihren speziellen Armband-Kommunikator, in den ein Translator-Modul integriert war. Diese Armband-Koms waren dicker als die üblichen und wurden von Außenteams benutzt. Es handelte sich um robuste Geräte, deren Elektronik durch eine galvanische Entkopplung geschützt war.
    Eben diese potenzialfreien Verbindungen im Inneren der Multifunktionsarmbänder hatte sie den EMP überstehen lassen.
    »Ich habe tatsächlich eine Unterhaltung führen können«, erläuterte Turanagi, »ein Gespräch, das mit einer Mischung aus Geist- und Lautsprache zustande kam. Danach bedeutet Tar’tarishi in etwa die Botin der Botin.«
    »Die Botin der Botin?«
    »Ja. Oder auch die Gesandte der Botin. Was fällt Ihnen dazu ein?«
    »Die Botin des erloschenen Sternenreichs, die allein das Tor zum Panthesaurum öffnen kann. Commodore Frost.«
    Turanagi nickte. »Bei den Tum’duni gibt es eine uralte Legende, nach der die Tar’tarishi einst in einem flammenden, stählernen Stern vom Himmel auf die Welt Wen’gulim fallen wird.«
    »Wen’gulim?«
    »So nennen die Tum’duni ihren Mond. Die Tum’duni halten Sie also für die Gesandte der Botin des erloschenen Sternenreichs.«
    »Was soll das bedeuten, Turanagi?«
    »Ich habe da schon so eine Ahnung.«
    »Sie glauben, dass ich zu einem Dodekor werde. Zu einer Amulettträgerin.«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass sich schon zuvor die Hinweise verdichteten, wer der nächste Dodekor wird.«
    »Aber es gibt hier auf Blue Jewel – auf Wen’gulim – kein Akoluthorum. Der von Commander Black Fox und Lieutenant Jefferson entwickelte Akoluthoren-Scanner hat nicht angeschlagen.«
    »Es könnte viele Gründe geben, weshalb der Scanner nichts bemerkt hat.«
    »Haben Sie irgendwelche Hinweise, wo sich das Akoluthorum befinden könnte?«
    »Noch nicht. Aber ich habe mit den Gesprächen ja gerade erst begonnen. Was ich aber bereits jetzt sagen kann, ist, dass die Tar’tarishi in irgendeiner Weise den Konflikt zweier verfeindeter … nun … Götter lösen soll.«
    »Und Sie können diesen Mythen irgendetwas abgewinnen?«
    »Als ich die Namen der beiden Götter hörte, klingelte es bei mir. Sie heißen Ten’brikum und Ak’lothum.«
    Kendra ließ die Luft zischend zwischen ihren Zähnen entweichen. »Das ist in der Tat frappant.«
    »Zumindest glaube ich nicht an einen Zufall.«
     
    *
     
    Als die Kolonne des dritten Jesh’kuwinda zwischen den riesigen Jit’kidishi-Bäumen hindurch auf die Lichtung getroffen war, hatte sich Vu’maiti, die auf dem vordersten Tem’bo ritt, ein lauter Freudenschrei entrungen. Flugs war sie an der Strickleiter, die sich an der Flanke des gehörnten Reittiers befand, herabgeklettert und ohne jegliche Umsicht auf das verkohlte Ungetüm zugerannt, das sich den Blicken der Jäger darbot.
    Doch im selben Augenblick, als sie erkennen musste, dass der stählerne Stern vollkommen zerstört war, bemerkte sie die breite Furche zu ihrer Linken. Sie folgte ihr mit den Augen und erkannte einen metallenen Schimmer zwischen den Bäumen am Nordrand der Lichtung.
    Ohne zu zögern, bog sie im Laufschritt in diese Richtung ab und hatte in wenigen Minuten den anderen Teil des stählernen Sterns erreicht.
    »Kuhan’pili Vu’maiti!«, hörte sie den Kion’gosi etliche Ruten hinter sich rufen. Offenbar war der Truppführer

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