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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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Makato Zan erinnerte. Aber sie schüttelte diese Gedanken ab: Das waren schließlich nur künstliche Gefühle gewesen. Gefühle, die ihnen zeigen sollten, wie es war, ein Mensch zu sein.
    Das Amulett hingegen verströmte wahren Seelenfrieden. Und es gehörte nur ihr!
    Sie würde es niemals hergeben, dessen war sie sich sicher. Während die Energie des Amuletts durch ihre Finger und ihre Seele floss, spürte sie erneut die tiefe Verbundenheit.
    Das gab ihr neuen Mut. Sie drehte den Kopf zu Arijuli und lächelte ihr zu. Und Anjuli lächelte zurück.
    Ihre Anjuli. Sie wollte es so sehr glauben, dass alles andere unwichtig wurde.
    Die orangefarbenen Strahlen der untergehenden Sonne schienen in handbreiten Bahnen zwischen den Ästen der Bäume hindurch und zeichneten ein Streifenmuster in den Nebel, der sich auf den Waldboden senkte.
    Die Abstände zwischen den Urwaldriesen wurden größer und schließlich fand sich Romana Hel’gara auf einer Lichtung, die wie eine lang gestreckte kahle Fläche im Meer der Bäume wirkte. Am anderen Ende der Lichtung kauerte eine Holzhütte zwischen den Stämmen, durch die ein Gleiter problemlos hindurchgepasst hätte. Kein Rauch kräuselte sich aus dem Kamin, und auch sonst schien die Hütte samt ihrer Umgebung verlassen zu sein, denn kein ausgetretener Pfad führte über die grasbewachsene Lichtung.
    »Ist es das?«, fragte Romana Hel’gara. »Ist die Hütte unser Ziel?«
    Aber Anjuli antwortete nicht. Sie drehte nicht einmal ihren Kopf, als Romana Hel’gara sich ihr zuwandte und ihre Frage wiederholte. Anjuli schien lediglich den Takt ihrer Schritte zu erhöhen. Sie zog Romana Hel’gara durch das wogende Gras mit sich fort.
    Dabei fühlte Romana Hel’gara, als sei sie in ihrer Mitte angekommen, als hätte sie endlich jenen Ort der Erfüllung erreicht, an dem sie glücklich sein konnte, an dem sie nicht länger darüber nachdenken musste, wer mit ihr Schicksal spielte. Hier konnte sie mit Anjuli neu anfangen, ohne orakelnde Entitäten, ohne Menschen und ohne Wanagi.
    Vor der Hütte blieb Anjuli stehen.
    »Was ist das?«, fragte Romana Hel’gara erneut.
    Zum ersten Mal, seit sie auf dem Planeten angekommen waren, brach Anjuli ihr Schweigen. »Was glaubst du denn?«
    Romana Hel’gara spürte, wie ein seltsames Gefühl von Zorn in ihr hoch wallte. Diese Ratespielchen widerstrebten ihr. Auch das Akoluthorum schien ihrer Meinung zu sein, denn sie spürte sein Pulsieren auf ihrer Haut. Sie konnte gar nicht verhindern, dass die Kristalle unter ihren Augen funkelten.
    »Dass es eine verdammte, verlassene Hütte ist«, brach es aus ihr heraus.
    Anjuli lachte, dass die Sommersprossen auf ihren Wangen tanzten und ihre Emo-Kristalle amüsiert blinkten.
    »Du glaubst, dass ich … dass wir …« Wieder lachte Anjuli, dann warf sie ihren Kopf in den Nacken, dass ihre roten Locken im letzten Schein der Sonne aufglühten. »Hast du wirklich geglaubt, dass wir hier unser Lebensende verbringen würden?«
    Romana Hel’gara schüttelte langsam den Kopf. Nein, nur ein kleiner Teil von ihr hatte sich dieser romantischen Vorstellung hingegeben. Der rationalere Teil wusste, dass es mit der Holzhütte eine ganz andere Bewandtnis haben musste.
    »Dann ist es gut«, sagte Anjuli und schob den schweren hölzernen Riegel zur Seite.
    Knarrend schwang die Eingangstür auf und gab den Weg ins Innere der Hütte frei. Romana Hel’gara wartete nicht darauf, dass Anjuli die Hütte als Erste betrat, sondern schritt vor ihr über die Schwelle.
    So unscheinbar die Holzhütte von außen gewirkt hatte, so nichtssagend sah sie auch innen aus. Staubige Holzbohlen, ein grob gezimmerter Stuhl vor einem unförmigen Tisch aus einem gespaltenen Holzblock, blinde Scheiben, die von Balken vor dem Sonnenlicht versteckt wurden.
    Hastig fuhr Romana Hel’gara herum.
    »Was soll das?«, rief sie. Erneut spürte sie dieses seltsame Brennen in ihrer Brust, diese wachsende Ungeduld, diese innere Hitze. »Was ist das hier?«
    »Beruhige dich«, antwortete Anjuli und fasste sie bei der Hand. »Ich werde dir alles erklären.«
    »In Ordnung«, sagte Romana Hel’gara sanfter als zuvor. Der Druck in ihrem Inneren schien sich leicht zu verflüchtigen. Schließlich hatte sie sich diesen Weg ausgesucht. Sie war diesen Weg gegangen, obwohl sie gewusst hatte, was sie in etwa erwarten würde.
    »Das …«, begann Anjuli und machte eine ausladende Handbewegung, »… das ist das Portal zur Flammenwelt.«
    Sie bemerkte Romana Hel’garas

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