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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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ungläubigen Blick und beeilte sich weiterzusprechen. »Im Moment ist das Portal nicht aktiviert, aber du kannst mir glauben, dass sich auf der anderen Seite der Hort der Skianer befindet.«
    Ein Frösteln lief über Romana Hel’garas Rücken. Jeder einzelne Wirbelfortsatz des Knochenkamms schien sich aufzustellen.
    Aber dann spürte sie wieder die beruhigende Wirkung des Akoluthorums.
    »Wo befindet sich der Hort?«, fragte sie.
    »Nicht einmal ich weiß das«, antwortete Anjuli mit einem menschlich wirkenden Achselzucken. »Aber das ist unwichtig. Wichtig ist, dass dieses Portal der Weg zum Hort ist, und dass ihn nur Gestaltwandler wie du und ich betreten können. Doch in dieser Form können wir nicht zur Flammenwelt überwechseln, es wäre unser sicherer Tod.«
    Romana Hel’gara nickte. Langsam verstand sie. Die Fremde war nicht wirklich Anjuli, so wie sie keine Tibaa und auch kein Mensch war.
    »Dir ist klar, dass du deine Freunde von der STERNENFAUST nie wiedersehen wirst?«, fragte Anjuli.
    Freunde! Die Crew der STERNENFAUST war nicht mit ihr befreundet.
    Die Menschen der STERNENFAUST hatte sie in dem Augenblick vergessen, als sie mit Anjuli ihr Raumschiff verlassen hatte. Solange sie nur nicht von ihrem Akoluthorum getrennt wurde, war ihr das egal.
    Romana Hel’gara nickte.
    »Gut«, sagte Anjuli. Sie legte die Handfläche auf den Tisch. Ein feines Singen am anderen Ende des Raumes zeigte an, dass das Portal zum Leben erwacht war. »Und jetzt lass uns den letzten Schritt gehen.«
    Anjuli streifte ihren körperbetonten Overall ab.
    »Zieh dich aus!«, sagte sie. »Auf Skia wirst du bestimmt keine Kleidung mehr benötigen.«
    Romana Hel’gara schlüpfte aus dem rotbraunen Anzug mit dem transparenten Ausschnitt auf der Vorderseite und reichte ihn Anjuli, die mit ausgestreckter Hand darauf wartete.
    Anjuli packte das Bündel und warf die beiden Kleidungsstücke durch das Portal.
    Ein weißes Flimmern legte sich über ihre Gestalt, das allmählich die rote Farbe ihrer Haare annahm. Der Schleier lüftete sich und gab den Blick frei auf ein Wesen, wie Romana Hel’gara es noch nie gesehen hatte: Einem zwei Meter hohen Brand gleich züngelten Flammen an der Stelle, wo noch kurz zuvor Anjuli gestanden hatte. In der Mitte der Flammen, die Anjulis Konturen nachzeichneten, schwebten zehn Akoluthoren gleichsam in der flirrenden Luft.
    Ein Sog aus zärtlichen Gedanken stürzte auf sie ein und veranlasste sie, es Anjuli gleichzutun. Winzige Molekülgruppen von Anjuli verrieten ihr, welcher Art die notwendige Transformation war.
    Mit einem leisen Plink fiel Rea auf die Holzplanken, aber Romana Hel’gara würde die KI dorthin, wohin sie jetzt ging, nicht mitnehmen können.
    Sie spürte eine Leichtigkeit wie noch nie in ihrem Leben, als sie mit dem Akoluthorum in ihrer Mitte hinter dem, was wie Anjulis durchsichtiges Abbild aussah, durch das Portal schwebte.
     
    *
     
    Das Erste, was Romana Hel’gara nach dem Durchgang durch das Portal sah, war ein Meer aus Flammen. Überall schoss glutheißes Magma in Fontänen aus dem Boden, bildete feurige Bögen, die über die Oberfläche des Planeten jagten und schließlich in einem gespenstischen Vorgang auf erkaltetem Gestein aufschlugen und zu allen Seiten spritzten. Rote und orangefarbene Farben dominierten jenen Teil dieser Welt, den Romana Hel’gara überblicken konnte.
    Dazwischen verschluckten schwarze Flächen alles Licht, das von der glutflüssigen Gesteinsschmelze ausgesandt wurde. Dunkle Nebel wallten über Romana Hel’gara und ließen nur undeutlich erahnen, dass über dem Planeten eine – Was war das? Rot, orange oder dunkelgelb? – eine riesige Sonne stand, die den halben Himmel einnahm.
    Sie verspürte keine Hitze, obwohl ihr ihre Augen – besaß sie überhaupt so etwas wie Augen? – eindeutig Bilder von ungeheuren Temperaturen übermittelten. Sie wollte gar nicht wissen, woraus die ätzend aussehenden Gase in der Atmosphäre bestanden. Und sie wollte auch nicht erfahren, welche Metalle in den spiegelnden Lachen vor ihr schwammen.
    Das Akoluthorum, das ungefähr dort schwebte, wo in ihrer menschlichen Gestalt das Herz geschlagen hatte, schimmerte dunkelviolett, als würde es das Amulett Energie kosten, nicht in diesem Inferno zu vergehen.
    »Romana Hel’gara!« Eine dominante Stimme, die es gewohnt war, Befehle zu geben, entstand in ihrem Geist. »Willkommen auf Skia!«
    Sie blinzelte, oder zumindest versuchte sie mit ihren neuen Sehorganen so etwas Ähnliches

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