Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia
Verschlüsselungssystems waren, wie es die Wanagi benutzten. Danach war der Sachverhalt klar.«
»Lieutenant Commander Black Fox informierte mich umgehend persönlich, und ich konnte mir die belastenden Beweise ansehen«, fuhr Colonel Yefimov fort. »Es wurden keine internen Kommunikationssysteme in Anspruch genommen, um die Täterin nicht zu warnen. Lediglich die Lokalisierung ihres Aufenthaltsortes ließen wir vom Computer durchführen. Danach brachen wir auf, um die Wanagi in Gewahrsam zu nehmen.«
Commander Jane Wynford lachte kopfschüttelnd. »Ein Vorhaben, das, wie wir wissen, grandios gescheitert ist.«
»Was nicht unsere Schuld ist, Commander«, wandte Yefimov ein. »Romana Hel’gara war vorbereitet und schaltete uns mittels einer unbekannten Waffe aus. Dabei ging sie immerhin so vor, dass sie uns nur betäubte und nicht tötete.«
»Und es gab keine Möglichkeit für Sie, die Verdächtige sofort zu betäuben?«, fragte Taglieri argwöhnisch nach. »Gerade angesichts der Tatsache, dass die Wanagi augenscheinlich über uns unbekannte technische Fähigkeiten verfügt?«
Yefimov zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Es bestand kein Anlass, nicht auf eine vernünftige Lösung und auf die Kooperation der Ertappten zu hoffen. Noch dazu erfolgte der Angriff unangekündigt und unvermittelt.«
»Tatsache ist«, schaltete Dana sich nun wieder in das Streitgespräch ein, »dass Romana Hel’gara offenbar Hilfe hatte. Doktor Tregarde schilderte uns eine Begleiterin, die augenscheinlich eine Tibaa zu sein schien, also ein weibliches Individuum des Planeten Tana, auf dem die Wanagi an ihr Akoluthorum gelangte. Über ihre Motive, nun auch alle anderen Sternenamulette an sich zu bringen und auf unbekannte Weise von der STERNENFAUST zu flüchten, können wir nur spekulieren.«
Dana wusste, dass das nicht stimmte. Sie sah es in den Augen derjenigen, die bis vor Kurzem noch selbst ein Amulett getragen hatten. Sie alle waren davon gezeichnet, es nicht mehr bei sich zu haben. Sie alle hätten einiges dafür gegeben, um ihr jeweiliges Akoluthorum zurückzubekommen, Dana eingeschlossen.
»Diese Begleiterin … Romana Hel’gara nannte sie Anjuli.« Taros Stimme war mehr ein Flüstern. Der Karolaner litt doppelt: Einmal weil er seinen Eponen vermisste, und nun war ihm auch noch sein Amulett abgenommen worden. »Ich kann es nicht zweifelsfrei bestätigen, aber mir kam es so vor, als wäre sie ein Ankrile. Wenn das der Fall gewesen ist, dann ist Romana Hel’gara vermutlich zusammen mit ihr mittels eines Heros-Eponen fortgegangen.«
»Cyx kommt dafür aber nicht infrage?«, wollte Vincent Taglieri wissen.
Taro zuckte zusammen.
Dana konnte nur den Kopf schütteln. Taktgefühl war noch nie die Stärke des Commodore gewesen. Jetzt auch noch den Finger in die Wunde zu legen, unter der der Karolaner litt … Das war alles andere als rücksichtsvoll.
Immerhin schaffte es Taro, sich einigermaßen empört zu geben. »Cyx ist mein Epone. Er wird sich niemals einem anderen Reiter anvertrauen. Und ich werde niemals einen anderen Eponen reiten. Wenn Sie das schon nicht begreifen, möchte ich nicht wissen, was …«
»Das genügt!«, ging Dana dazwischen. »Es hilft uns nicht, wenn wir uns die Köpfe heiß reden. Wir müssen hier und jetzt entscheiden, welche Handlungsalternativen wir dem Senat zur Abstimmung vorlegen wollen. Irgendwelche Vorschläge?« Sie fühlte sich schwach und erschöpft.
Lieutenant Commander Black Fox meldete sich. »Ich glaube, da brauchen wir nicht lange überlegen.« Sie warf einen Blick in die Runde. »Beinahe alle Akoluthoren sind jetzt an einem Ort vereint, nämlich bei Romana Hel’gara. Da wir sowieso auf dem Kurs zu dem Raumgebiet sind, in dem das letzte Akoluthorum vermutet wird, wird auch die Wanagi auf dem Weg dorthin sein. Wie auch immer, der Akoluthorenscanner müsste, wenn die STERNENFAUST in entsprechender Reichweite ist, mehr als deutlich ausschlagen.«
Black Fox schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Ihre dunklen Augen funkelten. »Und so finden wir sie!«
*
Romana Hel’gara hatte so etwas Ähnliches schon einmal erlebt. Nur dass sie im letzten September eine weitaus kürzere Strecke mit einem Heros-Eponen zurückgelegt hatte. Zusammen mit Taro und seinem Eponen Cyx hatte sie auf dem Planeten Tana nach einem Akoluthorum suchen wollen, doch sie waren dabei in eine Falle geraten.
Und nun flog sie mit einer Bewohnerin dieses Planeten durch die Dunkelheit des Weltalls auf
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