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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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der Gong ertönt, kommt dieses Gremium wieder zusammen«, erklärte der Elatorus und wandte sich an Taro. »Dir wird nicht viel Zeit bleiben. Aber vielleicht hilft dir dein Patro, die Sitten dieses Gremiums zu wahren.«
    Die Kriegerin, die Mithra genannt wurde, schritt auf Taro zu, packte ihn unsanft an der Schulter und zog ihn brutal mit sich. Er hätte ihr nicht so viel Kraft zugetraut. »Tu, was ich sage!«, murmelte sie.
    Taro holte tief Luft und eilte der Kriegerin nach.
     
    *
     
    Mithra hatte ihn in einen Nebenraum geführt, in dem die Luft stickig und abgestanden war.
    »Warum verschwindest du nicht einfach mit deinem Eponen?«, fragte Mithra.
    So hatte sich Taro das nicht vorgestellt. Eigentlich war er es gewesen, der Fragen hatte.
    »Mein Epone ist tot«, sagte Taro und spürte erneut eine schwere Last auf seinem Körper. »Glaube mir, wenn er hier wäre, ich würde es euch zeigen. Dir und diesem Bahmastro. Und auch eurem Elatorus!«
    Taro sah nur einen huschenden Schatten, dann spürte er auch schon einen Schlag auf seiner rechten Wange.
    Sein Kopf wirbelte zur Seite, während Mithra schrie: »Pass auf, was du sagst! Beleidige nicht den Elatorus!«
    Taro rieb sich die Wange, während er erwiderte: »Dieser Bahmastro scheint dir weniger am Herzen zu liegen. Wegen ihm hast du mich nicht angegriffen.«
    Erneut holte Mithra aus, doch diesmal war Taro darauf vorbereitet. Er beugte sich geschickt zu Seite, sodass der Schlag der Kriegerin ins Leere ging. Dann packte er sie am Oberarm, rammte ihr seinen Ellenbogen in die Seite und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Mit dem Fuß gab er ihr einen heftigen Stoß, sodass sie gegen die Wand prallte, die plötzlich gar nicht mehr so weich und organisch wirkte.
    Mithra wirbelte herum und starrte ihn wütend an, während sie ihre Waffe auf ihn richtete.
    »Willst du mir nun helfen, oder wollen wir uns prügeln?«, wollte Taro wissen.
    »Dir helfen?«, schimpfte Mithra. »Du bist ein dummer Hitzkopf, der nicht weiß, wann er schweigen sollte.«
    »Wenn ich das bin, dann war ich soeben in diesem Raum nicht der Einzige«, erwiderte Taro.
    Mithra stieß einen abschätzigen Laut aus. »Da hast du wohl recht.«
    »Warum hast du mir dann geholfen?«, wollte Taro wissen.
    »Weil an der ganzen Sache etwas faul ist«, sagte Mithra.
    Taro konnte mit dieser Formulierung nichts anfangen, was Mithra nicht entging. »Geistsprachler?«, fragte sie.
    »Ich verstehe die Frage nicht«, erwiderte Taro.
    »Das wundert mich nicht«, spottete Mithra. »Viele Völker haben die Kunst, Gefühle mittels Lautsprache zu verkleiden, nie gelernt. Sie stecken fest im Austausch von Instinkten und Gefühlen per Geistsprache. Es ist so simpel wie primitiv.«
    Taro hatte nicht vor, sich länger von Mithra provozieren zu lassen. Auch wenn er sich von den Fremden nicht einschüchtern lassen wollte, erkannte er doch, dass er Mithra besser als Freund gebrauchen konnte.
    »Ich bedauere meine Worte«, sagte er schließlich. »Doch man hat mich gegen meinen Willen hierher verschleppt, und ich kenne nicht einmal den Grund!«
    »Der Grund ist dein Eponenmantel«, sagte Mithra. »Er gehörte einst einem angesehenen Weisen!«
    »Ich weiß«, erwiderte Taro. »Er gehörte Manak, der Prinzipal meines Clusters.«
    »Du kennst also Manak?«, fragte Mithra bestürzt. Taro beschlich ein merkwürdiges Gefühl. Hatte er etwas Falsches gesagt?
    »Manak war der Prinzipal meines Clusters. Jeder dort kannte ihn.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben«, sagte Mithra.
    »Weshalb?«
    »Weil Manak vor vielen Jahren von Asuro ermordet wurde. Sein Sohn Rano floh mit dem Mantel und schloss sich den Ankrilen an.«
    Rano?
    Taro lief ein kalter Schauer über den Rücken. Rano war der Name seines Vaters gewesen. War das ein Zufall?
    Doch Taro überlegte, dass es wohl klüger war, diese Information zunächst für sich zu behalten. »Wer war Rano?«, wollte er wissen.
    »Ein Ankrile«, erklärte Mithra. »Und ein Verräter wie sein Vater Asuro!«
    »Was hat das alles mit mir zu tun?«, wollte Taro wissen. »Und weshalb die Aufregung über meinen Umhang?«
    »Es geht nicht nur um den Umhang«, erwiderte Mithra. »Es geht auch darum.« Mit diesen Worten deutete sie auf Taros Akoluthorum.
    Taro hatte sich bereits gefragt, weshalb sich niemand für das Akoluthorum zu interessieren schien. Und weshalb man es ihm nicht längst abgenommen hatte. »Ich verstehe das alles nicht«, sagte er. »Warum hat man mir das Akoluthorum gelassen, wenn es

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