Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
Vom Netzwerk:
für euch so wichtig ist?«
    »Es wird dir schon noch abgenommen, keine Sorge«, sagte Mithra. »Und zwar dann, wenn deine Schuld bewiesen ist.«
    »Meine Schuld?«
    »Du bist im Besitz des Mantels!«, sagte sie. »Des Mantels, den Manak einst erfunden hatte, um die Skianer zu besiegen. Doch er wurde verraten. Der Mantel, der dazu dienen sollte, in die Flammenwelt der Skianer abzutauchen, ging verloren. Er wurde, wie wir glaubten, den Skianern in die Hände gespielt. Und zwar von Rano, dem Verräter.«
    »Nichts dergleichen ist geschehen«, sagte Taro. »Manak starb auf unserer Kolonie. Es ist noch nicht lange her. Und den Mantel habe ich an mich genommen, so wie das Akoluthorum. Ich habe es zur Botin des erloschenen Reiches gebracht.«
    »Lügner!«, fuhr Mithra ihn an. »Wenn du wirklich bei der Hüterin warst, warum hast du ihr dann nicht das Akoluthorum überlassen?«
    »Weil ich bei ihr blieb!«, rief Taro. »Diese Krieger haben mich aus ihrem Schiff entführt. Sie haben die Hüterin angegriffen!«
    »Wenn das stimmen würde …« Mithra bäumte sich auf, doch dann fiel sie wieder in sich zusammen: »Das wird uns keiner glauben.«
    »Du traust diesem Bahmastro nicht«, vermutete Taro. Er wusste nicht, wie er auf diesen Gedanken kam. Hatte er sich von den Menschen die Fähigkeit angeeignet, hinter die Lautsprache zu blicken?
    »Ich traue dem Bahmastro in der Tat nicht«, erklärte Mithra. »Er ist der Zweite der Weisen, doch er drängt sich mehr und mehr in den Vordergrund. Bei vielen Sitzungen geriert sich er als Wortführer. Er nutzt das Alter und die Schwäche des Elatorus, um seine Macht zu festigen.«
    »Deswegen hast du dich also für mich eingesetzt«, stellte Taro fest. »Nicht, weil du mir glaubst, sondern weil du ihm misstraust.«
    »Ich traue kaum noch jemandem«, sagte sie und blickte Taro streng an. »Und auch du verbirgst etwas!«
    Taro wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Erneut überlegte er, ob er ihr gestehen sollte, dass sein Vater tatsächlich ein Ankrile war, dass er Rano hieß und dass er schon seit vielen Jahren nicht mehr lebte, weil man ihn tot im All treibend gefunden hatte.
    »Doch der Mantel«, überlegte Taro laut, »wieso ist er etwas Besonderes?«
    »Das fragst du?«, wunderte sich Mithra. »Du musst doch längst erkannt haben, dass er etwas Besonderes ist.«
    »Natürlich ist er das«, antwortete Taro. »Er ist aus der Haut eines Eponen gewonnen.«
    »Aus der Haut eines Eponen?«, fragte Mithra bestürzt. »Weißt du denn wirklich nicht …«
    In diesem Moment ertönte ein Gong, der von den Wänden widerhallte, so als pflanze er sich durch das ganze Gebäude fort, in dem Taro sich befand.
    »Was jetzt?«, wollte Taro wissen.
    »Das Zeichen«, sagte Mithra. »Unsere Zeit ist um.«
    »Aber wir haben noch gar nicht besprochen, was nun geschehen soll«, stellte Taro bestürzt fest.
    Mithra schien nicht sonderlich beeindruckt und musterte Taro von oben bis unten. Plötzlich kam er sich klein und unbedeutend vor, und er erkannte, dass Mithra kein Interesse an ihm hatte. Nur weil sie gegen diesen Bahmastro aufbegehrte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie auf seiner Seite war.
    Taro war sich sicher, dass Mithra ihre eigenen Ziele verfolgte. Und er war für sie nur ein wertloses Bauernopfer.
     
    *
     
    Stets, wenn Dana auf ihr Pad sah, fiel ihr Blick auf das Medo-Armband, das ihre Körper- und Neuralfunktionen aufzeichnete und umgehend an die Krankenstation weiterleitete.
    Dass Ash besorgt war, war verständlich. Ihr missfiel nur der Gedanke, dass Ash auf diese Weise auch jede Gemütsregung mitbekommen würde, sobald sich ihr Puls während der Besprechung beschleunigte.
    Und Dana hatte die Befürchtung, dass es so manche Gründe für einen erhöhten Pulsschlag geben würde.
    Dana hatte absichtlich eine Besprechung nur im kleinen Kreis anberaumt. Es waren lediglich Commodore Taglieri, Captain Mulcahy, Commander Wynford und Commander Austen anwesend.
    »Kann uns Romana Hel’gara irgendwie weiterhelfen?«, wollte Commodore Taglieri wissen.
    »Wie kommen Sie auf Romana Hel’gara?«, wollte Dana wissen.
    »Es heißt, sie war in diesen unsäglichen Vorfall verstrickt«, erläuterte Taglieri.
    Dana seufzte auf. »Romana Hel’gara hat diesmal mit der Angelegenheit tatsächlich nichts zu tun. Sie war zufällig dort, und sie konnte sich offenbar dank ihrer Gestaltwandlerfähigkeiten vor dem Angriff der Fremden schützen.«
    »Das behauptet sie«, sagte Taglieri, und Dana konnte ihm noch

Weitere Kostenlose Bücher