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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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nicht einmal verübeln, misstrauisch zu sein.
    »Wenn man die Besatzung so reden hört, glaubt kaum jemand daran, dass die Wanagi unschuldig ist«, sagte Commander Wynford.
    Wenn Ash jetzt Danas Puls überprüfte, so war sich Dana sicher, würde er feststellen, dass er in die Höhe schnellte. Die um sich greifende Feindseligkeit gegenüber Romana Hel’gara drohte zum ernsten Problem zu werden. Wenn Vorurteile erst einmal Allgemeingültigkeit erhielten und gesellschaftlich akzeptiert wurden, entwickelten sie oft eine hochgefährliche Eigendynamik, deren Folgen unberechenbar und nicht auszudenken waren. Dana erkannte, dass sie dieses Problem nicht länger ignorieren konnte, auch wenn sie nicht wusste, wie sie dagegen ankommen sollte. Gegen Vorurteile war kein Kraut gewachsen, selbst Vernunft und klare Fakten erwiesen sich oftmals als vollkommen wirkungslose Waffen.
    »Im Moment gehe ich davon aus, dass Romana Hel’gara nichts mit dem Überfall zu tun hatte«, sagte Dana. »Die Fremden benötigten ihre Hilfe nicht. Es gab keinen Grund für Romana Hel’gara, sich dort zu zeigen.«
    »Zumindest keinen uns ersichtlichen Grund«, fügte Commander Wynford hinzu. Dana musterte die Waffenoffizierin. Sie mochte Commander Wynford, insbesondere, nachdem sie Jane Wynford in der zweiten Zeitlinie kennengelernt hatte. Damals war Dana nicht ihre Vorgesetzte gewesen, und Jane Wynford war nur eine ältere Dame gewesen, die sich um ihren Enkel sorgte.
    Doch die offensichtliche Feindseligkeit, die Commander Wynford nun gegenüber Romana Hel’gara an den Tag legte, offenbarte einen unangenehmen Wesenszug von ihr. Und das ausgerechnet bei einer Frau, die aufgrund ihrer Space-Soap-Romane – in denen es fast immer um Romanzen zwischen Erdenfrauen und außerirdischen Liebhabern ging – weltberühmt geworden war.
    »Keiner der Eindringlinge machte einen Versuch, ein Akoluthorum an sich zu bringen«, stellte Captain Mulcahy nüchtern fest.
    Dana nickte. »Und das, obwohl sie mir meines nur hätten abnehmen brauchen. Ich hätte es nicht verhindern können.«
    »Könnte es sein, dass die Fremden das Akoluthorum nicht bemerkt haben?«, warf Commander Austen in die Runde. »Immerhin tragen Sie ihres ja unter ihrer Uniform.«
    »Schwer zu sagen«, überlegte Dana laut. »Es ist kaum vorstellbar, dass sich fremde Wesen, die es auf Akoluthoren abgesehen haben, auf die STERNENFAUST begeben, und dann tatsächlich nur ein Akoluthorum in ihren Besitz bringen, obwohl noch zehn andere an Bord gewesen wären.«
    »Zumal sie auch Taro nicht benötigt hätten«, fügte Commander Austen hinzu. »Sie hätten ihm das Akoluthorum entwenden und verschwinden können.«
    Dana holte tief Luft. »Wie auch immer, wir können nur raten. Möglich, dass die Fremden es auf Taro abgesehen haben. Auch möglich, dass sie nur sein Akoluthorum wollten, und er die Verfolgung aufgenommen hat.«
    »Womit?«, wollte Commander Wynford wissen. »Sein Epone ist doch offenbar tot oder verschwunden oder so etwas.«
    »Vielleicht hat er einen neuen?«, sagte Taglieri. »Unser einziger Eponenexperte an Bord war Taro.«
    »Die Frage ist letztlich, was wir als nächstes tun«, sagte Dana.
    »Wenn die Fremden es auf die Akoluthoren abgesehen haben, besteht eine gute Möglichkeit, dass sie zurückkehren.«
    »Die Crew sollte sich daher mit Nadlern bewaffnen«, schlug Commander Wynford vor, und Dana musste ihr recht geben.
    »Es gäbe auch die Möglichkeit, dass wir uns vorerst im HD-Raum verbergen«, schlug Taglieri vor.
    »Dann hat Taro gar keine Chance, zu uns zurückzufinden«, widersprach Austen.
    »Andererseits haben wir noch immer zehn Akoluthoren«, wandte Captain Mulcahy ein. »Und jede Menge Feinde, die es darauf abgesehen haben. Der Einzige, der den Tenebrikonern Gegenwehr leisten konnte, ist verschwunden. Ein Rückzug in den HD-Raum erscheint mir daher nicht unsinnig.«
    »Und dann?«, fragte Commander Wynford. »Wollen wir im HD-Raum warten, bis … ja, bis was passiert?«
    »Natürlich sollten wir die Suche nach Taro fortsetzen«, erwiderte Captain Mulcahy ruhig. »Aber in einem Shuttle.«
    Dana war der Idee nicht abgeneigt, zumal ein Shuttle ebenfalls in den HD-Raum wechseln konnte.
    »Ein Shuttle verfügt nicht über die Ortungsgeräte wie die STERNENFAUST«, gab Commander Austen zu bedenken.
    »Den Akoluthoren-Scanner können wir mitnehmen«, erklärte Mulcahy, »und die meisten Scans laufen ohnehin über Orbitalsonden, die ihre Daten nur auf die Schiffssysteme

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