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Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum

Titel: Sternenfaust - 197 - Gefangen im Nullum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Regeln, die sie ihm nicht erklärt hatten. Er weigerte sich, ihre Autorität anzuerkennen. Sie würden ohnehin mit ihm tun, was sie seit Langem beabsichtigt hatten.
    »Sei nicht dumm, du Idiot!« , hörte Taro eine Stimme in seinem Geist.
    »Mithra?« , fragte Taro nach. »Ich dachte, du beherrscht die Geistsprache nicht.«
    »Ich sagte, sie ist primitiv. Nicht, dass ich sie nicht beherrsche. Und nun sei endlich still.«
    »Was ist mit meinem Anti-Band, das ich um den Hals trage?«
    »Habe ich deaktiviert« , kam die Antwort.
    »Nicht schlecht!«
    »Wenn du dich umbringen willst, hättest du keinen Patro gebraucht.«
    Taro überlegte, dass er auch keinen Patro gebraucht hätte, wenn man ihn nicht gegen seinen Willen verschleppt hätte.
    Auf der anderen Seite war es wohl wirklich klüger, das Spiel zunächst einmal mitzuspielen. Taro war sich sicher, dass Dana Frost bereits alles in Bewegung setzte, um ihn zu finden und dass sie bereits ein Rettungsteam losgeschickt hatte, das nach ihn suchte. Wenn es jemandem gelingen würde, ihn hier herauszuholen, dann der Botin des Erloschenen Reiches.
    Nachdem Taro für einen längeren Zeitraum geschwiegen hatte, schienen sich alle im Saal ein wenig beruhigt zu haben.
    Der Elatorus fuhr fort: »Wir lautet das Indikum, das der Pek’hu dem Zirkel zu sagen hat?«
    »Das Indikum ist das Anerkennen jeglicher Schuld!«, sagte Mithra feierlich.
    Taro glaubte, sich verhört zu haben. »Ich erkenne überhaupt nichts an!«, rief er erbost.
    »Halt den Mund, du Idiot!« , hörte Taro in seinem Geist, doch er ignorierte sie.
    »Da habt Ihr es gehört, Elatorus!«, rief der Bahmastro und deutete auf Taro. »Er versündigt sich am Zirkel.«
    »Da hat der Bahmastro vollkommen recht«, rief Taro. »Ich erkenne den Zirkel nicht an! Ich erkenne niemanden an, der mich entführt und mich nun zur Anerkennung irgendeiner Schuld zwingt, bevor ich mich dazu überhaupt äußern konnte. Ihr seid schlimmer als alle Skianer und Tenebrikoner zusammen. Die nehmen sich, was sie wollen. Sie verstecken sich nicht hinter Riten, um einen feigen Mord in etwas Legales zu deuten.«
    »Dann lässt du uns in der Tat keine andere Wahl«, erklärte der Elatorus.
    »Ich berufe das Recht des Sponsiathums«, rief Mithra.
    »Wenn du jetzt nicht still bleibst, bringen sie mich auch um« , hörte Taro die Stimme von Mithra in seinem Kopf.
    »Was soll das heißen?« , fragte Taro verwirrt nach.
    »Es heißt, dass du nicht nur dich ins Verderben reißt, wenn du nicht still bleibst, sondern auch mich!«
    »Dafür ist es zu spät«, erwiderte der Bahmastro. Offenbar wollte er all das zu einem schnellen Ende bringen. Und Taro ärgerte sich, dumm genug gewesen zu sein, ihm dafür auch noch Munition zu liefern.
    Taro musste an seine Mater denken. Sie hatte ihm nicht selten vorgeworfen, hitzköpfig zu sein und die Konsequenzen nicht zu bedenken. Damals, als er sich mit Nier angelegt hatte, einem bulligen Raufbold, jedoch dummerweise der Sohn eines angesehenen Heilers, war er nicht viel anders gewesen.
    Seufzend dachte Taro an all die zurück, die noch immer auf Karol waren und auf eine Rettung durch ihn warteten. Er dachte an Cana, an Jinu – sogar an diesen Maulhelden Nier.
    Und jetzt hatte er durch sein Verhalten nicht nur sich, sondern auch alle anderen, die ihm wichtig waren, in Gefahr gebracht. Denn das Überleben dieser Karolaner hing davon ab, dass die Botin des Erloschenen Reichs das Kosmische Panthesaurum fand. Und dafür benötigte sie alle zwölf Akoluthoren.
    Und nun gefährdete er offenbar auch noch Mithra, die sich für ihn eingesetzt hatte und deren Leben nun ebenfalls von seinem Verhalten abhing.
    »Für das Sponsiathum ist es erst zu spät, wenn das Urteil gefällt wurde«, widersprach Mithra.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist« , übersandte ihr Taro seine Zweifel mittels Geistsprache.
    »Sei endlich still!« , hörte er ihre Stimme in seinem Kopf. »Die Geistsprache ist bei uns ein Tabu. Sie gilt als schamlos. Dennoch könnte sich in den Reihen der Krieger ein Geistlauscher befinden, der uns dabei erwischt.«
    Taro presste seinen Atem geräuschvoll durch die Nasenlöcher und nahm sich fest vor, von jetzt an nur noch untätig abzuwarten. Doch eines war ganz sicher: Egal, was dies für Mithra bedeutete, er würde sich nie und nimmer kampflos ergeben.
    »Wenn sie das Sponsiathum fordert«, rief der Bahmastro, »dann soll sie es bekommen. Doch die Verfehlungen des Pek’hu sind zu weitreichend, um

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