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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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des Captains erklang aus dem Interkom, so schrill und laut, dass sie die Worte nicht verstand. Sie sah sich um und entdeckte Mr. Turnbull, der seinen Spaten fallen ließ und den Korridor zur Steuerbordseite hinunterrannte.
    »Waverly!« Mrs. Mbewe, ihre Nachbarin, kam auf sie zugerannt. »Du musst Serafina für mich holen!«
    »Wieso? Wo ist sie?«
    »Sie ist zum Mittagsschlaf in meinem Wohnbereich. Eigentlich solltest du alle Kinder einsammeln und sie ins Auditorium bringen!«
    »Wieso?«, fragte Waverly wie vom Donner gerührt. Sie ließ die Kelle los, die ihr schmerzhaft auf den Knöchel fiel. »Was ist denn los?«
    »Alle Mann wurden in den Steuerbord-Shuttle-Hangar gerufen. Ich muss los«, rief Mrs. Mbewe über ihre braune Schulter zurück. »Geh einfach in den Kindergarten und kümmere dich darum, dass alle Kinder auf dem Weg ins Auditorium sind. Dann such Serafina!«
    Serafina war Mrs. Mbewes Tochter, bei der Waverly manchmal babysittete. Sie war ein niedliches kleines Mädchen, dessen lockiges schwarzes Haar in zwei runden Zopfquasten auf dem Kopf stand. Serafina war taub, also konnte sie keine Durchsagen hören und würde Hilfe brauchen, um ins Auditorium zu gelangen.
    Waverly rannte zur nächsten Kom-Station und tippte den Notfall-Code ein, um eine schiffsweite Durchsage zu machen. »Hier spricht Waverly Marshall. Alle Kinder melden sich sofort im Auditorium!«
    Dann rannte sie zum zentralen Treppenschacht, der zum Kindergarten führte. Sie kam nur langsam voran, weil Ströme von Erwachsenen in voller Geschwindigkeit die Treppe herunterkamen und sie sich einen Weg durch die Massen bahnen musste. Sie wollte fragen, was passiert war, aber der Schrecken, der auf den Gesichtern der Entgegenkommenden stand, ließ sie zögern. Sobald sie auf dem Deck des Kindergartens war, rannte sie in den Korridor und Mr. Nightly vom Technik-Team über den Haufen, der sich einen blutigen Stofffetzen ins Gesicht drückte. Sie hielt ihn auf. »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Keine Zeit!«, schrie er.
    »Was passiert hier?«, versuchte sie zu fragen, aber er rannte schon wieder weiter und verschwand. Das ergab alles überhaupt keinen Sinn.
    Obwohl ihre Beine vor Angst kalt und schlapp waren, zwang sie sich, schneller zu laufen. Da entdeckte sie Felicity Wiggam, die benommen in die Gegenrichtung taumelte. Felicitys blondes Haar war durcheinander, ihre Porzellanwangen rot angelaufen, das Kleid hing schief an ihrer langen, geschmeidigen Gestalt. Waverly hielt sie am Arm fest. »Hilf mir mit dem Kindergarten!«, schrie sie Felicity an, doch die reagierte gar nicht und starrte wie blind durch Waverly hindurch. Sie ergriff Felicitys Handgelenk und zog sie mit sich den Gang hinunter.
    Als sie schließlich die Krippe erreichten, war diese bereits verlassen. Bauklötze und Malbücher waren überall verstreut, eine Schachtel Lernkarten war umgeworfen worden, und der Inhalt lag verteilt auf dem Haupttisch. »Sie müssen schon weg sein«, keuchte Waverly atemlos. »Gott sei Dank.«
    »Sie haben wohl deine Durchsage gehört«, sagte Felicity durch den Vorhang blasser Haare, der vor ihrem Gesicht hing.
    »Felicity, was ist hier los?«
    »Ich weiß es nicht. Wo warst du, als es losging?«
    »Im Garten. Und du?«
    »In meinem Quartier.« Sie hielt sich die knochigen Hände vor den Bauch. »Ich habe Angst.«
    »Ich auch.« Waverly nahm die Hand ihrer Freundin und drückte ihre kalten Finger. »Ich muss los, Serafina holen. Kannst du auf dem Weg zum Auditorium den Kindergarten überprüfen?«
    Felicity starrte sie nur teilnahmslos an. Sie schien noch immer unter Schock zu stehen.
    »Geh!«, schrie Waverly sie über die Schulter hinweg an, während sie den Gang entlangrannte, vorbei an verlassenen Werkbänken, offen stehenden Türen und vergessenen Habseligkeiten auf den Bänken entlang des Sportzentrums. Doch genau in diesem Moment schwankte das Deck unter ihren Füßen, und sie hörte ein Rumpeln, das sie noch nie zuvor gehört hatte. Irgendetwas lief hier absolut falsch.
    Immer mehr Erwachsene stürmten an ihr vorbei. Sie schaute verzweifelt in die vorbeiziehenden Gesichter, hoffte ihre Mutter zu entdecken, aber alle bewegten sich viel zu schnell. Also trabte sie mit den Erwachsenen mit bis zum Zentralkorridor und bog dann zum Wohnbereich der Mbewes ab. Auf die Tür der Familie hatte Serafinas Mutter eine Wandmalerei der afrikanischen Savanne gemalt, und Waverly fand sie gleich. Sie drückte den Öffner, aber die Tür blieb geschlossen. Offenbar

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