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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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konzentrieren. Ohne besondere Zwischenfälle erreichten sie die Tore des Shuttle-Hangars, und Sarah eilte voraus, um sie zu öffnen. Waverly wappnete sich innerlich und erwartete, dass jeden Moment Wachen um sich schießend in den Raum stürmen würden, aber die Tore öffneten sich auf einen in friedlicher Stille daliegenden Gang.
    Während der gesamten Wegstrecke war es immer das gleiche Spiel: An jeder Abzweigung und jeder Tür ging das Team in Position und hielt die Geiseln als Schutzschilde vor sich, aber sie trafen auf keinerlei Widerstand. Sie begegneten nicht einmal dem üblichen Wartungspersonal. Die Flure waren verlassen.
    Waverly wusste, dass dies ein Teil des Schiffs war, der nur selten von Crewmitgliedern aufgesucht wurde. Auf der Empyrean gingen nur wenige in die Abwasseranlage, wenn nicht gerade etwas defekt war und repariert werden musste. Ansonsten war dieser Schiffsabschnitt vollautomatisiert. Trotzdem hatte Waverly das Gefühl, dass etwas schieflief. Ihr Herz schlug so laut, dass sie sich fragte, ob ihre Geisel es hören konnte. Sie jedenfalls konnte seinen Atem hören, wie sich die Luft mühsam und kratzend durch seine Kehle quälte. Er ging zögerlich, ließ sich aber gehorsam und mit erhobenen Händen von ihr durch die Flure treiben.
    Als die Luken des Abwassersystems am Ende eines langen Flurs in Sichtweite kamen, hielt das Team inne, um nach Lebenszeichen Ausschau zu halten. Der Korridor war furchterregend still.
    »Was denkst du?«, fragte jemand direkt neben Waverly, und die Stimme ließ sie zusammenfahren.
    Sie wirbelte herum und sah Alia neben sich stehen. Das Mädchen hielt sich am Kittel eines Sanitäters fest und hatte das Gewehr unter sein Schulterblatt gerammt. In ihren schwarzen, von Kohle umrandeten Augen glomm die Sorge.
    »Das Ganze gefällt mir nicht«, entgegnete Waverly.
    »Laufen wir gerade in eine Falle?«, fragte Alia leise.
    »Falls das so ist, sind wir bereits mittendrin.«
    »Wohin gehen wir?«, fragte der Arzt, den Randy festhielt. »Wohin bringt ihr uns?«
    »Schnauze halten«, knurrte Randy.
    »Aber das ergibt doch gar keinen Sinn!«, schrie der Mann beinahe panisch.
    »Ich erkenne dich wieder«, schnarrte Alia mit Grabesstimme. »Du hast mich betäubt, damit sie meine Eizellen stehlen konnten. Gib mir einen guten Grund, dich zu erschießen. Nur einen.«
    Das ließ den Mann verstummen.
    »Los, kommt«, sagte Waverly sanft. »Bewegen wir uns.«
    Die Teammitglieder bezogen vor dem Eingang zur Abwasseranlage Stellung, und Sarah ging vor, um die Tür zu öffnen. Sie war unverschlossen. Sarah schaute Waverly überrascht an.
    »Was kann das bedeuten?«, fragte sie keuchend.
    Waverly schüttelte den Kopf.
    Sarah drückte den Öffnungsknopf, und die Tür glitt auf. Die widerliche feuchte Luft des hier verarbeiteten Abwassers, das ohrenbetäubende Wummern der Pumpen und Filter und das Geräusch gurgelnden Wassers stürzten auf Waverly ein.
    Das Team betrat den Raum, fächerte sich auf und zielte in jeden Winkel.
    Es war niemand da. Der Raum war leer.
    »Was?«, hörte Waverly jemanden rufen. »Was?«
    »Nein!«, schrie Sarah. Sie stieß ihre Geisel von sich, und die Frau ging zu Boden.
    Waverly fuhr zu dem Arzt herum und zielte direkt auf sein Gesicht. Er winselte mit erhobenen Händen. »Wo sind sie?«
    »Wer?«, krächzte er. »Wen suchen Sie denn? Ich werde Ihnen alles sagen, was Sie wissen wollen.«
    »Wo sind unsere Eltern? «, brüllte sie und trat zwei Schritte vor, was den Mann an die Wand drängte.
    Der Arzt schüttelte fassungslos den Kopf. »Die sind nicht hier. Sie waren nie hier.«
    »Warum sollte Jake dann –«, setzte sie an, verstummte aber.
    »Waverly.« Sarah trat vor. »Was machen wir jetzt?«
    »Sie haben euer Kommen bemerkt«, warf eine der Krankenschwestern ein. Sie war mittelgroß und musterte Waverly aufsässig und mit straffen Schultern. »Die Sicherheitskräfte werden bereits auf dem Weg hierher sein.«
    »Wo sind sie?« Waverly schrie den Arzt an, auf den sie angelegt hatte. »Sag es mir, oder ich werde ein Exempel an dir statuieren.«
    »O mein Gott.« Ein nasser Fleck zeichnete sich auf der Vorderseite seines Kittels ab, und um seine Füße bildete sich eine Pfütze. »Ich denke, dass sie in der Brig sind.«
    »In der Brig? «, heulte Sealy auf und hämmerte den Kolben seines Gewehrs auf den Boden, dass es laut nachhallte. »Bis dahin schaffen wir es nie!«
    »Wir müssen es versuchen«, sagte Alia mit belegter Stimme. »Waverly, wir müssen es

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