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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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Leute reden, Arthur?«
    Arthur sah Kieran nur an und schwieg.
    »Ich kann eine Wahl zu diesem Zeitpunkt nicht stemmen, Arthur.«
    »Ich könnte das für dich regeln.«
    »Nicht jetzt.« Kieran lehnte sich in seinem Sitz zurück und tippte an die Seite seiner Kom-Konsole. »Wir können diese Nachforschungen anstellen, ohne irgendjemanden zu beschuldigen. Wir werden Seth gar nicht erwähnen. Wir hören einfach nur zu, machen uns ein Bild davon, was die Leute sagen, vergleichen die Erzählungen miteinander und schauen, ob jemand von ihnen gelogen hat.«
    »Klingt sinnvoll«, sagte Arthur. »Aber ich bin trotzdem der Ansicht –«
    »Ich weiß«, sagte Kieran gereizt.
    Einer nach dem anderen betraten kurz darauf seine Kommando-Offiziere die Brücke und versammelten sich in einem Halbkreis entlang der geschwungenen Fensterfront, die den Blick auf den ständigen Nachthimmel freigab. Matt Allbright war de facto ihr Anführer. Nicht nur aufgrund seines Alters – er war gerade vierzehn geworden –, sondern auch, weil er sich nicht scheute, die Initiative zu ergreifen. Er verfügte über eine schnelle Auffassungsgabe und schien zu denken, ehe er redete, und wenn er sprach, waren seine Worte eindringlich und gut gewählt. Mit seinen breiten Schultern, der geraden Haltung und der peniblen Art, in der er seine Haare stets raspelkurz hielt, sah er sogar wie ein Offizier aus. Dennoch war Kieran sich nie sicher, ob er Matt absolut trauen konnte – oder irgendjemandem der Wächter. Sie hatten eine Machtposition inne, und er wusste, wie leicht Macht missbraucht werden konnte. Deshalb hatte er für diese Aufgabe jene unter den Jungen ausgewählt, über deren Charakter er sich zwar nicht hundertprozentig im Klaren war, die aber zumindest berechenbar waren. Keiner von ihnen war ein besonders kreativer Kopf. Selbst Matt war intellektuell eher bedächtig – vorsichtig, geradlinig und zielstrebig. Dass er zu Täuschung oder Betrug fähig sein könnte, glaubte Kieran nicht.
    »Was ich euch heute mitzuteilen habe, wird diesen Raum nicht verlassen«, sagte Kieran zu den Offizieren, die alle ebenso wie Matt kerzengerade standen und seinen Worten lauschten. »Irgendjemand hat sich in der Nacht, in der Seth entkommen ist, am Vidsystem zu schaffen gemacht. Ich möchte, dass ihr herauszufinden versucht, wer es gewesen ist.«
    »Entschuldigung, Sir.« Hiro Mazumoto rieb mit der Hand über den schwachen Schatten von Bartstoppeln, die auf seinem kindlichen Kinn zu sprießen begannen. »Hast du gerade gesagt, wir wären von jemandem aus unserer eigenen Crew sabotiert worden?«
    »Allem Anschein nach von Seth Ardvale.« Kieran schritt die Reihe der Offiziere entlang. Sie standen in Habtacht-Stellung, die Schultern gestrafft, die Hände hinter dem Rücken eingehakt. Kieran mochte die Disziplin, die diese Haltung vermittelte; sie gab ihm das Gefühl, respekteinflößend zu sein. »Aber wir wissen, dass ihm jemand geholfen hat.« Dann fuhr er fort: »Was ich euch also zu tun bitte, ist, euch umzuhören. Geht los, mischt euch unter die Crew, hört zu, was sie sich erzählen, und haltet die Ohren offen. Matt?«
    Der Kopf des Jungen fuhr herum, und er sah ihn aufmerksam an.
    »Ich möchte, dass du kleinere Teams zusammenstellst, die das Schiff nach Zeichen von Seth absuchen. Wo er untergeschlüpft sein könnte, was er planen könnte. Ihn und seine Komplizen zu finden, hat höchste Priorität.«
    Matt nickte.
    Als die Offiziere schließlich alle mit ihren neuen Aufträgen die Brücke verlassen hatten, sah Kieran Arthur, der in einer Ecke vor sich hinzubrüten schien. Er wusste, dass Arthur in der Sache mit der Wahl generell recht hatte, aber in der Praxis würde es ein Riesenchaos verursachen, weil es eben nicht nur um das Abhalten einer Wahl gehen würde. Er würde auch Verhandlungen führen müssen – nicht nur gegen die Leute, die Seth geholfen hatten, sondern auch gegen Seth selbst. Es führte kein Weg daran vorbei, dass er Seth die Möglichkeit würde geben müssen, vor der gesamten Crew zu sprechen – und Seth konnte sehr überzeugend sein. Die ganze Sache könnte ihm, Kieran, gewaltig um die Ohren fliegen.
    »Wow!«, kam es da von Sarek, der noch immer an der Kom-Station saß. Er riss sich das Headset herunter und drehte sich um, die dunklen Augen groß vor Erstaunen. »Wir werden gerufen! Von der New Horizon! «
    »Was?«, keuchte Arthur.
    Kieran erhob sich. »Wer ist es? Wer ruft uns?«
    »Anne Mather«, sagte Sarek voller

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