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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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würde Tobin seine Worte beherzigen.
    »Selbst richtige Ärzte verlieren manchmal ihre Patienten«, sagte Kieran.
    Tobin nickte und ging zurück zu seinem Büro, durcheinander und mit hängenden Schultern, als drücke die Last seiner Schuld ihn zu Boden.
    Kieran tippte Arthur auf die Schulter: »Lass uns gehen.« Kieran und Arthur verließen die Krankenstation und standen kurz darauf vor dem Fahrstuhlschacht, um in die Kommandozentrale zurückzufahren.
    »Das ergibt alles keinen Sinn«, sagte Arthur schließlich, als die Fahrstuhltüren sich öffneten und sie eintraten. »Warum sollte Seth Max aus der Brig befreien, nur um ihn dann zu vergiften?«
    »Seth hat auch versucht, mich in eine Luftschleuse zu stoßen, oder hast du das vergessen?«, schnappte Kieran. Er bemerkte, dass er zitterte. War es Wut? Oder war es die Angst davor, dass sein Feind nun auf freiem Fuß war? Er drückte den Knopf zur Kommandozentrale und versuchte, sich zu beruhigen. Wenn er in Panik verfiel, würde das niemandem etwas nutzen. Ich kann das alles in den Griff bekommen, sagte er sich selbst.
    »Ich versuche doch nur, einen Sinn in das Ganze zu bringen«, sagte Arthur sanft.
    »Tut mir leid«, antwortete Kieran und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. Der Druck, der auf ihm lastete, um die Empyrean in Gang zu halten, begann an ihm zu nagen, und in letzter Zeit hatte er sich oft dabei ertappt, Leute anzufahren, die es nicht verdient hatten. Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich, und die Jungen eilten durch einen geschäftig bevölkerten Korridor in Richtung Kommandozentrale.
    An der Wand rechts neben der Tür entdeckte Kieran eine Strichmännchenzeichnung einer Figur mit zitternden, wellenförmig gezeichneten Armen, das Gesicht verzerrt vor Furcht. Darunter las der Captain der Empyrean: Unser ängstlicher Führer Kieran Alden.
    Er merkte, wie seine Handflächen kalt wurden. Er hörte flüsternde Stimmen in seinem Rücken, und als er sich umwandte, sah er eine Gruppe kleiner Mädchen, die ihn beobachteten. Als ihre Blicke seinen trafen, gaben sie vor, über etwas anderes zu sprechen.
    »Wisch das weg«, sagte er zu Arthur, dann betrat er die Kommandozentrale. Sarek wandte sich in seinem Stuhl zu ihm um und nickte ihm grüßend zu. »Irgendein Erfolg bei dem Versuch, Seth über eines der Überwachungsvids der letzten Nacht aufzuspüren?«
    »Genau darüber wollte ich mit dir sprechen«, sagte Sarek und drehte sich in seinem Stuhl hin und her. »Ich habe niemanden auf dem Vidsystem sehen können. Niemanden. Zumindest nicht binnen der letzten achtzehn Stunden.«
    »Wie meinst du das?« Kieran ließ sich in den Kapitänssitz fallen.
    »Ich meine, dass das Einzige, was das Vidsystem aufgenommen zu haben scheint, leere Flure, Schächte und Räume sind. Würde jemand unsere Vid-Logs des heutigen Tages betrachten, er würde denken, dies wäre ein Geisterschiff.«
    »Das ist merkwürdig«, sagte Arthur, der nun in seinem Stuhl nahe der Fenster Platz nahm. Es gab etliche Stühle und Kom-Konsolen, die halbmondförmig unter den großen rechteckigen Fenstern angeordnet waren – und mit Ausnahme der Stationen, die von Arthur, Sarek und Kieran im Kapitänssitz am Kopf des Raums eingenommen wurden, waren sie alle unbesetzt. »Seth muss die Bewegungsmelder deaktiviert haben.«
    »Verdammt.« Kieran stieß eine Faust in die Luft. »Ich wusste, dass, wenn dieser Hurensohn je rauskommen sollte …« Er verstummte und versank in dumpfes Brüten.
    »Kieran.« Arthur lehnte sich über die Lehne seines Stuhls zu ihm herüber. »Du hast zu viele Freunde. Es wird nicht noch einmal geschehen.«
    Kieran musste nicht fragen, worauf Arthur anspielte. »Ich hätte auch nie erwartet, dass sie sich beim ersten Mal gegen mich wenden würden.«
    Die anderen hatten einfach daneben gestanden, als Seth ihm ein Betäubungsmittel gespritzt und ihn in die Brig hatte werfen lassen. Und als er hungernd in der engen, kalten Zelle gelegen hatte, war da auch nur einer von ihnen gekommen, um ihm zu helfen? Nein, sie hatten alle viel zu viel Angst vor Seth und seinen Leuten gehabt, um sich für ihn, Kieran, einzusetzen. Und jetzt nannten sie ihn einen Feigling!
    »Okay, also, was tun wir jetzt?«, sagte Arthur mit ruhiger Stimme.
    »Ruf die Kommando-Offiziere zusammen«, sagte Kieran zu Sarek, der sich gleich umdrehte, um die entsprechende Durchsage zu machen.
    Die Kommando-Offiziere waren ein Dutzend der dreizehnjährigen Jungen, deren Aufgabe auf den ersten Blick darin

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