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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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rubinroten Lippen zogen sich an den Mundwinkeln leicht nach oben. »Seth ist nie für ein Verbrechen verurteilt worden, und als du ihm geholfen hast, konnte er daher technisch gesehen nicht als Flüchtiger angesehen werden.«
    »Dann darf Seth auch raus?«
    Sie hörte ihn in seiner Zelle kichern, konnte ihn aber nicht sehen, da Alia im Weg stand.
    »Nein, denn Kieran hat eine formelle Anklage gegen ihn eingereicht.«
    »Und die lautet wie?«, fragte Seth mit rauher Stimme. Er hatte sich auf einen Ellbogen gestützt, aber sein Kopf zitterte, und Waverly war bewusst, wie viel Kraft es ihn kostete.
    Alia zögerte, drehte sich dann aber doch zu ihm um, so dass Waverly einen Blick auf ihn erhaschen konnte. Er wirkte noch immer fahl, und das Weiße seiner Augen war zu einer Art rosafarbenem Pudding erstarrt. Er leckte sich über die trockenen Lippen, und es war nicht zu übersehen, dass es ihm schlechter ging als in der vergangenen Nacht.
    »Kieran wirft dir versuchten Mord vor«, erklärte Alia ihm.
    »Klingt vernünftig«, erwiderte er und glitt zurück auf seine Pritsche.
    »Seth muss medizinisch versorgt werden«, sagte Waverly.
    »Das sehe ich. Ich werde den Richter bitten, Seth in die Obhut der Krankenstation zu übergeben.« Sie wandte sich wieder ihm zu. »Wie lange hältst du noch durch?«
    »Ich brauche Wasser«, sagte Seth. Er versuchte, von seiner Pritsche aufzustehen, war aber zu schwach und fiel wieder zurück.
    »Hiro! Ich muss kurz zu Seth Ardvale rein«, sagte Alia. Wieder tauchte Hiro auf, ließ sie aus Waverlys Zelle, führte sie zu Seths Zelle und öffnete die Tür. Er stand über Seth, eine Hand an seinem Schlagstock, die andere auf einer Dose Tränengas, die an seinem Gürtel befestigt war. Diese Vorsichtsmaßnahmen waren allerdings gar nicht nötig, denn als Alia einen Becher Wasser an Seths Lippen hielt, hatte er kaum genug Kraft, seinen Kopf zum Trinken vom Kissen zu heben.
    Plötzlich hallte eine wütende Stimme durch den Gang: »Es ist nutzlos, mich festzuhalten!«
    »Er ist wach«, sagte Waverly ängstlich.
    »Er ist ein sehr furchteinflößender Mann.« Alia schauderte. »Die Art, wie er mich ansah, als ich an ihm vorbeiging … Ich glaube, er hat mich von der New Horizon wiedererkannt.«
    »Erinnerst du dich an ihn?«
    »Nein.« Alia schüttelte den Kopf.
    »Wann können wir ihn befragen?«
    Alias Miene trübte sich. »Kieran will exklusives Besuchsrecht haben.«
    »Er beruft sich auf sein Vorrecht als Captain, um den Terroristen zu verhören?«
    »Und er schließt den Rat aus.«
    »Nein«, sagte Waverly. Erfrischt durch das Wasser, das das Blut in ihren Adern gelöst zu haben schien, konnte sie sich aufsetzen, wenngleich ihr noch etwas schwindelig war. »Der Zentralrat sollte dabei sein.«
    »Wir müssten an seinen Wachen vorbei«, sagte Alia mit Blick zu Hiro, der nun demonstrativ die Wand anstarrte, um ihnen zu signalisieren, dass er sich taub stellte.
    »Wir organisieren uns eigene Wachen«, meinte Waverly.
    »Willst du einen Krieg mit Kieran Alden anzetteln?«, fragte Alia und zog eine tiefschwarze Augenbraue hoch.
    »Er ist derjenige, der den Krieg angezettelt hat.«
    Waverly hörte Schritte im Gang, und Tobin Ames erschien mit einem Rollstuhl. »Bereit für deine Fahrt?«
    Tobin registrierte Seths ungesunde Gesichtsfarbe und seinen schweren Atem und schüttelte den Kopf. »Er sollte unter Beobachtung sein.«
    »Wie geht’s Philip?«, flüsterte Seth kehlig.
    »Er lebt«, antwortete Tobin grimmig. »Wenn ich wüsste, wie man ein Elektroenzephalogramm bedient, könnte ich dir auch sagen, wie es seinem Gehirn geht. Aber das kann ich nicht, und daher warten wir ab.« Sein Blick wanderte zu Hiro, der noch immer die Wand anstarrte. »Lass mich rein, damit ich mich um meinen Patienten kümmern kann.«
    Doktor Tobin, wie wahr, dachte Waverly. Er hatte seine Rolle zwar nicht mit Leichtigkeit übernommen, aber doch mit der grimmigen Entschlossenheit, schnell zu lernen und gut zu arbeiten.
    Tobin leuchtete Seth in die Augen und in den Hals und nahm dann eine Spritze aus seiner Tasche. »Ich hatte mir schon gedacht, dass du vielleicht etwas mehr hiervon haben willst.«
    Seth ließ die Spritze völlig apathisch über sich ergehen. Er lag auf der Pritsche, und das Einzige, was sich an seinem Körper bewegte, war sein sich hebender und senkender Brustkorb.
    »Seth, ich komme noch mal wieder und werde dich dann an einen Tropf hängen«, sagte Tobin. »Du brauchst Flüssigkeit und Glukose, um wieder

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