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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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des anderen. »Das Miststück hatte es verdient.«
    »Ach ja?«, fragte Kieran und bemühte sich um einen gelassenen Tonfall. »Und warum?«
    »Sie hat meinen … Freund getötet. Kaltblütig ermordet hat sie ihn.«
    »Ich kenne Waverly, und sie würde so etwas nicht tun, es sei denn, sie war davon überzeugt, dass er sie töten wollte.«
    »Shelby war kein schlechter Mensch.«
    »Dann meinen Sie, Waverly hätte zulassen sollen, dass Anne Mather mit ihr tat, was immer sie wollte? Dass Waverly nicht hätte versuchen sollen zu fliehen?«
    »Nachdem eure Crew unsere Frauen sterilisiert hat«, sagte der Mann, »sind eure Mädchen uns was schuldig.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Tu nicht so, als würdest du es nicht wissen«, fuhr der Mann ihn geringschätzig an. »Ihr habt unsere Frauen zerstört.«
    »Das kann unmöglich sein.«
    »Ihr habt uns eine falsche Formel geschickt. Ihr habt uns versichert, sie sei getestet worden und sicher.«
    »Hat Anne Mather Ihnen befohlen, das zu sagen?«
    »Sie weiß nicht mal, dass ich hier bin.«
    »Natürlich weiß sie das. Warum sollten Sie sonst in der Sternwarte gewesen sein, wenn nicht, um mit ihr zu kommunizieren?«
    »Ich sehe mir gern die Sterne an«, sagte der Mann ausdruckslos.
    »Sie sagen, unsere Crew hätte Ihnen eine falsche Formel geschickt? Sie haben sie nicht selbst getestet, bevor Sie sie benutzt haben? Klingt in meinen Ohren ziemlich dämlich.«
    »Wir haben euch vertraut!«, brüllte der Mann. Er sprang von der Pritsche, auf der er eben noch gesessen hatte, aber die Ketten um seine Handgelenke hielten ihn zurück. Er funkelte Kieran an, als hätte er die Absicht, ihn zu töten.
    Mit einer halben Kopfdrehung vergewisserte Kieran sich, dass Hiro noch hinter ihm stand und die Hand griffbereit am Schlagstock hatte. Er atmete leise und langsam aus, um sich zu beruhigen.
    »Selbst wenn wahr wäre, was Sie sagen, gibt Ihnen das noch lange nicht das Recht, zwei Jungen zu töten.«
    Der Blick des Terroristen heftete sich auf den von Kieran, und er schloss seine wulstigen Lippen, als würde er so vermeiden wollen, noch etwas zu sagen.
    Kieran stand auf und bedeutete Hiro, die Zellentür aufzuschließen. Sollte der Terrorist doch eine Weile schmoren.
    Harvey und zwei andere Wachen standen mit Tränengas und Schlagstöcken bewaffnet vor dem Eingang zur Brig.
    »Niemand geht zu ihm oder spricht mit ihm, verstanden?«, bellte Kieran sie an.
    »Klare Sache«, sagte Harvey, wich seinem Blick jedoch aus. Er war im Zentralrat, und Kieran schätzte, dass seine Loyalität bereits auf die Probe gestellt worden war. Er dachte daran, Harvey mit einer weniger wichtigen Aufgabe zu betrauen, aber das könnte ihm den Jungen noch weiter entfremden.
    Zurück in seinem Büro, öffnete Kieran die unterste Schublade seines Schreibtischs. Der Datenspeicher mit Mathers Dateien war noch immer dort, wo er ihn zurückgelassen hatte. Er hätte erwartet, dass sie ihn noch einmal kontaktieren und versuchen würde, ihn zu überreden, die Vid-Files anzusehen und eventuell mit ihr zusammenzuarbeiten, aber er hatte nichts mehr von ihr gehört.
    Er loggte sich in das Radarsystem der Kommandozentrale ein und kontrollierte die Position der New Horizon. Das Schiff war ihnen 8,75 Millionen Meilen voraus. Er hatte es geschafft, die Distanz zwischen ihnen um eine Viertelmillion Meilen zu verringern, aber bei dieser Geschwindigkeit würde es mindestens ein Jahr dauern, bis sie sie eingeholt hatten. Und was dann? Wenn sie sie je erreichten, würde seine Crew von Ödemen, Muskelzerrungen und verschlissenen Gelenken so geschwächt sein, dass sie kampfunfähig war. Bereits jetzt schmerzte sein ganzer Körper, und er konnte in den Gesichtern seiner Crew sehen, dass es ihnen ebenso erging.
    Er hatte sich Dutzende Pläne überlegt, wie man das andere Schiff angreifen könnte, ohne die Eltern an Bord zu gefährden. Bei einer Offensive wären nur die älteren Kinder für ihn nützlich – also ungefähr vierzig, maximal fünfzig. Sie würden an Bord des Schiffs gehen und die Eltern gewaltsam befreien müssen, aber Mather hatte alle Vorteile auf ihrer Seite. Er würde es nie schaffen, sich ihrem Schiff unbemerkt zu nähern; sie konnte die Position der Empyrean mit Leichtigkeit überwachen. Das Schlachtfeld würde ihr eigenes Schiff sein, das sie nach Belieben darauf vorbereiten konnte. Und, was am schlimmsten war, er und seine Leute würden nicht die leiseste Ahnung haben, wo sie nach den Eltern suchen sollten. Je länger er

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