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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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sie mir gemeinsam mit meinen Leuten genauer ansehen kann.«
    »Mit deinen Leuten?«, gab sie mit süffisantem Lächeln zurück.
    »Mit meinem Zentralrat«, erwiderte er, um Zeit zu gewinnen. »Meiner Crew. Es wäre nicht richtig, wenn ich all diese Entscheidungen für sie treffe.«
    Mather lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ihn direkt an. »Stehst du mit deinem Zentralrat auf gutem Fuß?«
    »Natürlich«, entgegnete er und lächelte angespannt.
    Sie nickte, doch Kieran vermutete, dass sie ihm nicht glaubte.
    »Dann hat dieser Terrorist, Jacob, Sie doch mit Informationen versorgt?«, mutmaßte er. Warum sonst sollte sie seine Worte anzweifeln?
    Ihr Blick heftete sich auf seinen, doch ihre Miene blieb absolut unbewegt. »Nein.«
    »Für mich klingt es, als hätten Sie Informationen über dieses Schiff.«
    »Tut mir leid, wenn ich diesen Eindruck erweckt habe. Nein. Meine Zweifel an deiner Beziehung zu deinem Rat fußen allein auf meinen eigenen Erfahrungen. Wie jedes Regierungsorgan strebt auch ein Rat nach Macht.«
    »Und die wollen Sie ihm nicht geben«, stellte Kieran fest.
    »Was ich mache, stößt bei den Ratsmitgliedern nicht immer auf Gegenliebe, aber manchmal muss ein Anführer nun einmal unpopuläre Entscheidungen treffen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch du das inzwischen weißt.«
    Einen eisigen Moment lang starrten sie einander an. Der Scharfsinn dieser Frau war unangenehm, und sie verstand es perfekt, mit ihren Worten ins Schwarze zu treffen. Sie erinnerte ihn an Waverly. Andererseits … hatte sie nicht gerade eine Schwäche erkennen lassen? Sie hat Angst davor, als Kriegsverbrecherin abgestempelt zu werden, erkannte er. Wie kann ich das am besten gegen sie verwenden?
    »Ich werde dir meine Bedingungen als Textdokument schicken, Kieran. Nimm dir genug Zeit, sie zu überprüfen, und dann sprechen wir uns wieder. Bald schon, hoffe ich.«
    »Warten Sie«, warf Kieran schnell ein. »Ich will ein Verzeichnis aller Crewmitglieder der Empyrean, die sich an Bord Ihres Schiffs befinden. Ansonsten werden diese Gespräche nicht weitergeführt.«
    Mather seufzte.
    »Außerdem möchte ich, dass jedes dieser Crewmitglieder der Empyrean eine Videobotschaft sendet, damit wir uns selbst von dem Zustand der Geiseln überzeugen können.«
    »Das wird einige Zeit dauern.«
    »Ich will sie in vierundzwanzig Stunden haben. Und sie sollten lieber alle bei guter Gesundheit sein. Denn sonst werde ich mit Freuden dafür sorgen, dass Sie als die erste Kriegsverbrecherin in die Geschichte von New Earth eingehen«, sagte Kieran und beendete die Verbindung, ehe sie antworten konnte.
    Soll sie doch eine Weile in ihrem Saft schmoren, dachte er zufrieden.
    Sein Interkom piepte. Er lehnte sich in der Erwartung vor, Mather werde es nicht auf sich sitzen lassen wollen, dass er das Gespräch beendet hatte, aber stattdessen kam das Signal von der Krankenstation. Kieran antwortete, dann erschien Tobins müdes Gesicht auf dem Bildschirm. »Kieran, er hat die Augen geöffnet.«
    »Ich bin sofort da.«
    Er stolperte durch die Gänge und die Treppe zur Krankenstation hinunter. Als er ankam, beugte Tobin sich gerade über Philip und studierte das ovale Gesicht des kleinen Jungen, dessen Augen matt wie Holzkohle zur Decke starrten, anscheinend ohne jemanden zu erkennen.
    »Kann er sprechen?«, fragte Kieran besorgt.
    »Nicht mit dem Beatmungsschlauch in seinem Hals«, erklärte Tobin. »Ich könnte versuchen, ihn von der Maschine zu trennen.«
    »Und das bringt ihn nicht in Gefahr?«
    »Ich hatte es sowieso vor. Nur so kann ich kontrollieren, ob er selbständig atmet.«
    »Dann mach es«, sagte Kieran und trat zurück, während Tobin vorsichtig eine Klammer von dem Schlauch löste. Als das Gerät über Philips Bett ein paarmal alarmierend piepte, schaltete Tobin es genervt aus. Dann beugte er sich zu dem Jungen hinunter und hielt seine Wange vor dessen Mund, um zu überprüfen, ob er atmete. Kieran sah, dass Philips Brust sich hob und senkte, dann entstand eine qualvolle Pause, bis sie sich erneut hob und senkte. Tobin las mehrere Werte ab und sah Kieran schließlich erleichtert an. »Im Moment scheint er stabil zu sein.«
    Philips Augen verharrten kurz auf Tobins Gesicht, sahen, dass er sprach, wanderten dann aber zurück zur Decke.
    »Philip«, sagte Tobin, »ich wette, du willst diesen Schlauch aus deinem Hals haben, stimmt’s, Kleiner?«
    Der Junge schloss und öffnete die Augen, schien zu mehr aber nicht in der Lage zu sein. Er

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