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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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über ihn und deutete mit einem Finger auf sein Gesicht. »Wenn Sie glauben, ich könnte Sie bis in alle Ewigkeit beschützen, dann machen Sie sich etwas vor. Auf diesem Schiff sind zweihundertfünfzig Kinder, die am liebsten Informationen aus Ihnen herausprügeln würden, und ich werde sie nicht ewig davon abhalten können. Es sei denn, ich bekomme von Ihnen Informationen, die wir nutzen können.«
    »Tut mir leid«, sagte der Gorilla und rollte seine Augen nach oben, um Kierans Blick zu erwidern. Kieran streckte sich, gab Harvey ein Zeichen, ihn aus der Zelle zu lassen, und entfernte sich dann. Einmal blickte er noch über die Schulter zurück, aber sein Blick galt nicht dem Gorilla, sondern Seth.
    »Er mag dich nicht sonderlich«, sagte Seth kichernd zu Pauley.
    »Dich aber auch nicht«, entgegnete dieser lachend.
    »Hm, na ja, er glaubt, ich hätte versucht, ihn zu töten.«
    »Und? Hast du?«
    Seth legte das Kinn auf die Brust und atmete tief ein, um die hässlichen Bilder dieses Tages aus seinem Gedächtnis zu vertreiben. »Ich habe ihm gedroht, ihn durch eine Luftschleuse nach draußen zu befördern. Ich wollte ihm aber nur Angst machen, um ihn zur Besinnung zu bringen.«
    »Das hättest du dir vielleicht etwas besser überlegen sollen.«
    »Ja, vermutlich«, gab Seth mit schiefem Grinsen zurück. Er drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf eine Hand. »Mather hat dich gar nicht geschickt, oder?«
    Jakes Blick verlagerte sich zur Rückwand von Seths Zelle.
    »Du bist aus eigenem Antrieb hergekommen, wie so ein wildgewordener Bürgerwehrtyp. Hast du es auf eine Beförderung oder so abgesehen?«
    Der Mann stieß einen langen, tiefen Seufzer aus. »Ich habe es nicht bis zum Ende durchdacht. Ich sah, dass das Shuttle wegflog, und schnappte mir ein EMS. Alles, was ich wollte, war, Waverly Marshall zu töten. Ich habe nur auf den richtigen Moment gewartet.«
    Seth schluckte. Bei der Erwähnung von Waverlys Namen fiel es ihm schwer, seine Abscheu vor diesem Mann weiterhin zu verbergen. »Sie kann ein echtes Miststück sein«, sagte er beiläufig. »Total hochnäsig.«
    »Es sind jetzt Familien an Bord der New Horizon «, sagte Pauley abwesend, als würde er etwas vortragen, über das er oft nachgedacht hatte. »Die müssen beschützt werden.«
    »Hast du Kinder?«
    »Nein«, antwortete er bitter, »ich habe keine Kinder.«
    »Aber du willst die Kinder anderer beschützen. Das finde ich gut.«
    »Das ist das, was Shelby getan hätte.«
    »Und du versuchst, ihn so zu ehren«, sagte Seth, als würde er den Gedanken des anderen beenden. Seine Kehle brannte inzwischen fürchterlich, er musste aufhören zu sprechen. »Das hätte ihm sicher gefallen.«
    »Ich hoffe es«, erwiderte Jake mit stiller Traurigkeit.
    »Aber wie passt das dann dazu, dass du mich und Max vergiften wolltest?«, fragte Seth, und als der Mann ihn ansah, hob Seth beschwichtigend die Hand. »Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich das wissen will.«
    Der Mund des Gorillas wurde breiter, und er legte sein Kinn auf die Brust. »Ich war mir nicht sicher, ob ihr mich beim Reinkommen gesehen habt.«
    »Ich habe die ganze Zeit über geschlafen. Und Max sagte, er hätte nichts gesehen.«
    »Ich musste auf Nummer sicher gehen. Ich wollte euch zwei als Sündenböcke haben, aber hättet ihr melden können, dass ein blinder Passagier an Bord ist, hätte das meine Mission gefährdet.«
    »Dann hast du also doch eine Mission«, stellte Seth wie nebensächlich fest. »Und du treibst Kieran nur so zum Spaß in den Wahnsinn. Gefällt mir.«
    Der Mann lächelte, wobei er dreieckige Lücken zwischen seinen Zähnen offenbarte.
    Er glaubt, wir wären Freunde, dachte Seth und ließ sich zum Schlafen zurück auf die Matratze sinken. Der dämliche Bastard weiß nicht, dass er bereits jetzt ein toter Mann ist.

Konfrontation
    K ieran saß an seinem Schreibtisch und pochte mit dem Zeigefinger auf die hölzerne Tischplatte. Dann lehnte er sich vor und drückte heftig auf den Interkom-Knopf für die Krankenstation. »Tobin? Kannst du gerade reden?«
    »Ich bin da, Kieran«, sagte Tobin. Der Bildschirm flackerte, und dann zeigte er Tobins Gesicht. Er sah aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen.
    »Hat sich Philips Zustand verändert?«
    »Nein. Victoria und ich arbeiten daran, die EEG-Maschine zu bedienen. Sobald ich sie besser verstehe, mache ich eine Messung, um seine Hirnfunktion zu überprüfen.«
    »Sie hilft dir?«
    »Ja, irgendwie schon. Sie ist einige

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