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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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finden. An diesem Tag werden wir vor einer grausamen Wahl stehen. Wir können uns entweder ergeben - und wahrscheinlich ausgerottet werden, wenn sie herausfinden, wer und was wir sind -, oder wir kämpfen und werden wahrscheinlich ausgerottet, falls sie uns überwältigen.«
    »Eine tolle Wahl«, murmelte ein offensichtlich angewiderter Vasloff. Was als ruhiges Frühstück begann, hatte sich in einen Albtraum verwandelt. Mark Rykand hatte die anderen mit seiner Fantasie angesteckt, und der Russe wusste auch nicht, wie er sie auf den Boden der Realität zurückholen sollte.
    »Man hat immer eine Wahl, Michail. Ich gebe zu, dass es eine Schande wäre, die liebe, alte Erde zu verlieren; aber die Möglichkeit ist real, ob wir uns den Broa nun widersetzen oder vor ihnen buckeln. Falls wir Marks Plan aufgreifen, müssen wir natürlich Schritte unternehmen, um das Überleben unserer Arten zu sichern. Und zu diesem Zweck brauchen wir Sternentore.«
    »Wieso?«
    »Anstatt uns zurückzuziehen und unsere interstellaren Kolonien aufzugeben, müssen wir nach erdähnlichen Welten weit von der Souveränität entfernt suchen. Sobald wir solche Welten finden, muss ihre Position ein gut gehütetes Geheimnis sein, während wir sie kolonisieren. Wir werden imstande sein, in der Zeit, in der wir mit Raumschiffen nur Tausende transportieren könnten, Millionen Menschen mit ihrer vollen Ausrüstung durch die Tore zu schicken. Es wird nicht billig sein, und es wird auch nicht effizient sein, aber wir müssen diese >Rettungsboot<-Kolonien so schnell wie möglich autark machen. Falls die Broa die Erde zerstören, werden sie damit nicht unsere ganze Art auslöschen.«
    »Die Zerstörung der Erde scheint Ihnen ziemlich wenig auszumachen«, sagte Laura Dresser.
    Lisa zuckte die Achseln. »Ich stimme in diesem Punkt mit Mark überein. Wenn wir unseren Ängsten nachgeben, haben wir keine Hoffnung für die Zukunft. Dann sollten wir doch lieber die Würfel rollen lassen und etwas riskieren. Und selbst wenn wir verlieren, gewinnen wir, solange auch nur eine einzige menschliche Kolonie überlebt. Das trifft zu, ob wir kämpfen oder ob wir uns verstecken.«
    Mark nickte. »Daran hatte ich gar nicht gedacht, aber du hast recht. Meine Idee, die Brinks-Basis zu nutzen, greift zu kurz. Wir werden mindestens einen Planeten, vielleicht auch mehrere brauchen. Auf diese Weise werden wir unsere Operationen nicht direkt von der Erde aus starten müssen. Wir können Schiffswerften und Fabriken auf den Stützpunkten in den Ausläufern der Souveränität bauen. Selbst wenn sie uns zur Basis zurückverfolgen, wäre die Heimatwelt dann geschützt.«
    »Ein atemberaubender Plan«, sagte Laura Dresser. »Aber ist er wirklich durchführbar? Bedenken Sie nur die Kosten.«
    »Bedenken Sie die Kosten, wenn wir nichts tun«, erwiderte er schroff. »Nein, es wird nicht leicht. Es wird jedes Erg an Energie fordern, das die menschliche Rasse hat, aber haben wir denn eine andere Wahl? Wir haben die Rüstung der Anonymität zur Verteidigung. Und für den Angriff haben wir etwas viel Besseres als Küstenbatterien. Wir haben den Sternenantrieb. Sobald wir unsere Stützpunkte an der Peripherie der Souveränität errichten, werden wir imstande sein, uns nach Belieben in ihrem Raum zu bewegen. Unsere Schiffe können an den Rändern ihrer Systeme in den Unterlichtbereich fallen und die Broa ungehindert ausspionieren. Während unsere Kriegsflotte wächst, vermögen wir ihre Schwachpunkte ausfindig zu machen. Wir können heimlich Verbündete gewinnen und mit der Sternenantriebs-Technologie die Spezies aufwiegeln. Sobald wir ihre Heimatwelten finden, greifen wir mit überlegenen Kräften und dem Überraschungsmoment auf unserer Seite und mit so vielen Verbündeten an, wie wir um uns scharen können. Wir werden sie so damit beschäftigen, ihre Heimatwelten zu verteidigen, dass sie gar keine Zeit mehr haben, um nach uns zu suchen.«
    Mark war schier außer Atem, als er schließlich die detaillierte Erläuterung des Plans beendete, die Erde in den galaktischen Felsen von Gibraltar zu verwandeln. Die Blicke der anderen sagten ihm, dass er sie in den Bann gezogen hatte. Nur Michail Vasloff sah unglücklich aus.
    Dennoch hatte Captain Landon am Vortag recht gehabt, als er sagte, dass ein paar Fachleute an Bord der Ruptured Whale solch eine schwerwiegende Entscheidung nicht zu treffen vermochten. Ob die Menschheit nun beschloss, sich zu verstecken oder zu kämpfen, musste von der Ersten

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