Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
Captain. An Bord des Scout-Schiffs tat der Geologe, der das Teleskop bediente, wie geheißen. Die fernen Sterne explodierten und schrumpften ein paarmal, während das Fernrohr sich auf maximale Vergrößerung einstellte. Als das Bild sich dann stabilisierte, kristallisierten sich zweifelsfrei zwei Schiffe heraus - von denen eins erpicht darauf schien, das andere zu zerstören.
    Die Beute war das größere der beiden Schiffe, ein gedrungener Zylinder; das Schiff war offensichtlich so konzipiert, dass es durch Rotation eine künstliche Schwerkraft erzeugte. Sein Gegner war ein schlanker Zylinder mit einer Vielzahl von Mechanismen, die aus einem Zentralkörper herausragten. Vor ihren Augen sendete der Angreifer wieder einen violetten Strahl aus, der am Rumpf des Beuteschiffs zerplatzte. Sie sahen, wie eine Plasma-Fontäne im Vakuum in einem weiten Kegel expandierte.
    »Alle Aufzeichnungsgeräte mit voller Leistung«, befahl Landon, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. »Hirayama, verfolgen Sie sie!«
    Obwohl das kämpfende Duo nur durch ein Fernrohr zu erkennen war, wurde dennoch ersichtlich, dass das größere Schiff Fluchtversuche unternahm. Es schlug Haken und versuchte, sich vor seinem Peiniger zu halten. Aber das war alles vergebens. Das kleine Kampfschiff kopierte förmlich jedes ruckartige Manöver und hing an seiner Beute wie ein flinker Terrier an einem massigen Stier. Alle paar Sekunden zerplatzte ein neuer violetter Strahl an der Hülle des größeren Schiffs und hinterließ eine hässliche, glühende Narbe. Jedoch war der Versuch des kleinen Schiffs, das größere schrottreif zu schießen, auch nicht von Erfolg gekrönt. Nach jedem Treffer änderte das Ziel den Kurs und unternahm einen erneuten Fluchtversuch.
    »Sie kommen in diese Richtung!«, ertönte Jani Rykands aufgeregte Stimme über InterKom. Tatsächlich hatte das größere Schiff mittlerweile die Richtung geändert und war auf einen Kollisionskurs mit dem Scout-Boot gegangen. Die Beobachter ml Hord der Magellan sahen, wie der kompakte Zylinder sich zu einem vollkommenen Kreis auswuchs und allmählich den Monitor ausfüllte. Nach welchem Prinzip der Antrieb der beiden unbekannten Schiffe funktionierte, war indes nicht ersichtlich. Es gab keinerlei Antriebsfeuer oder sonstige Emissionen als Indiz dafür, dass sie sich mit einem Reaktionsantrieb fortbewegt hätten.
    »Scout-3, Ausweichmanöver einleiten!«
    »Hat jemand eine rettende Idee?«, fragte die junge Pilotin. »Sie machen beide den Eindruck, als ob sie Pirouetten um unseren Kahn drehen könnten. Mein Gott, da kommen sie auch schon!«
    Sie hatte recht. Beide Schiffe füllten den Bildschirm mit schier unglaublicher Geschwindigkeit aus. Bald musste Hirayama die Vergrößerung zurücknehmen, damit die Ufos das Bildschirmformat nicht sprengten. Es dauerte weniger als eine Minute, bis beide Schiffe von Scout-3 aus mit dem bloßen Auge zu sehen waren. Das größere - die Beute - schoss im Abstand von zehn Kilometern an ihnen vorbei, dicht gefolgt vom kleineren Kampfschiff.
    Dann geschah es.
    Dan Landon hatte seine Aufmerksamkeit zwischen der Ansicht von Scout-3 und mehreren Fernansichten des Raumkampfs geteilt, die von den Teleskopen der Magellan dargestellt wurden. Sie zeigten jedoch nur einen sporadischen violetten Funken vor der schwarzen Kulisse des Raums. Während des Vorbeiflugs am Scout-Boot schoss das Kampfschiff wieder einen seiner violetten Strahlen ab. Der Strahl griff nach Scout-3 und tauchte ihn für einen Moment in eine Korona aus violettem Licht. Das Signal vom Scout brach plötzlich ab.- »Scout-3!«, schrie Landon. »Meldung. Jani, wie schwer seid ihr beschädigt?«
    Die Antwort gab der Bildschirm. Wo eben noch eine Nussschale von menschlichem Raumfahrzeug existiert hatte, das zu klein war, um in der Schwärze des Raums überhaupt ausgemacht zu werden, erschien nun ein winziger heller Fleck, eine glühende Wolke aus Plasma, die sich ausdehnte und dabei abkühlte.
    Jäher Zorn stieg in Landon auf. Vor seinem geistigen Auge erschien ein lachendes, von einem wilden roten Haarschopf eingerahmtes Gesicht. Doch ebenso schnell, wie die Wut ihn gepackt hatte, war sie auch wieder verflogen. Er fühlte überhaupt nichts mehr, während er sah, wie das größere Schiff perspektivisch sich verkürzte, bis es den Bildschirm wie ein leuchtender Halbkreis ausfüllte. Es war die gleiche Ansicht wie von den Kameras von Scout-3 - mit dem einen Unterschied, dass diesmal die Magellan den Kampf

Weitere Kostenlose Bücher