Sternenfinsternis (German Edition)
Techniker standen vor ihnen.
»Alles in Ordnung, Sir«, sagte einer von ihnen. »Sie können nun starten. Achten sie nur auf den Flugvektor, wenn sie aus dem Hyperraum springen. Das Baby hat da so ihre Macken. Wir wünschen einen guten Flug.«
Mit diesen Worten liefen die beiden an ihnen vorbei die Gangway zurück und Lucas wünschte sich, er könne sie begleiten. Doch die Augen des Colonels verrieten ihm, nachdem er seinen Blick von den immer kleiner werdenden Technikern abwandte, dass es nun Zeit war, von der Erde Abschied zu nehmen.
Als sich die äußere Schleuse geschlossen hatte, verspürte er einen enormen Druck auf seinen Ohren, woraufhin sich sogleich die innere Tür öffnete und den Weg aus der kleinen Kammer freigab. Cameron grinste den Jungen an, da er seinen erschrockenen Blick zu deuten vermochte.
»Daran wirst du dich wohl noch gewöhnen müssen«, empfing er seine Stimme nur dumpf und schwach, kaum hörbar.
Ein äußerst unangenehmes Gefühl und absolut kein Vergleich zu dem, was man in einem gewöhnlichen Flugzeug verspürte, sobald man eine gewisse Höhe überstieg. Er hoffte nur, dass die Taubheit schnell nachlassen würde.
Colonel Davis verließ die Druckausgleichskammer und bog den kleinen Korridor nach links ab. Lucas folgte ihm und fand sich nach wenigen Schritten in der Pilotenkanzel wieder, welche nicht größer als sechs Quadratmeter maß. Beinahe über die gesamte vordere Front erstreckte sich ein Sichtfenster, durch welches man das noch geschlossene Hangartor sehen konnte. Der Colonel setzte sich auf den mittig ausgerichteten Pilotensessel, während Lucas einen der vier Plätze hinter ihm einnahm. Es war der einzige Platz vor dem sich, außer dem des Piloten, ein kleines Terminal mit integriertem Monitor befand. Der Sitz des Navigators, vermutete Lucas interessiert, während er das Pult inspizierte.
»Finger weg vom Display!«, ermahnte ihn Davis, obwohl er nicht sehen konnte, auf welchen Platz seine Wahl fiel. Doch wahrscheinlich hätte nahezu jeder diesen Sitzplatz gewählt, was seine Verwunderung ein wenig dämpfte.
Kaum dass Lucas sich hingesetzt hatte, glaubte er, trotz der noch immer anhaltenden Taubheit, die Tür der Druckausgleichskammer gehört zu haben. Als er sich umdrehte, um zu sehen, ob er sich getäuscht hatte, durchdrang seinen Körper ein Wohlgefühl, welches er auf diese Weise noch nie erlebt hatte. Schwanzwedelnd und voller Freude kläffend, als ob er sein Herrchen seit Monaten nicht gesehen hätte, stürmte Joey auf Lucas zu.
Die wilde Begrüßungszeremonie nahm jedoch ein jähes Ende, als Colonel Davis sich entnervt zu Wort meldete. »Anschnallen!«
Lucas blickte auf seinen bereits angelegten Gurt. »Bin ich!«
»Nicht du, der Hund«, sagte er, ohne seinen Blick vom Pult abzuwenden.
Lucas gurtete sich ab und nahm Joey, um ihn auf den Platz neben sich zu setzen.
»Reicht es nicht, wenn er nur auf dem Sessel sitzt? Das Anschnallsystem wurde sicherlich nicht für Hunde konstruiert.«
»Mach es! Es sei denn, du möchtest nach dem Start deinen Freund von der Wand hinter dir kratzen.«
Lucas tat es ohne ein weiteres Widerwort, auch wenn Joey alles andere als begeistert darauf reagierte. Bei jedem anderen hätte er sich wahrscheinlich dagegen gesträubt, doch die Tatsache, dass es Lucas war, ließ es ihn erdulden. Auch wenn es nicht sonderlich bequem für ihn war, so erfüllte es doch seinen Zweck.
Nachdem schließlich auch Lucas wieder angegurtet war, erschien unten in der rechten Ecke des Sichtfensters ein kleines Bild, auf der ein in Uniform gekleideter Mann zu erkennen war.
»CSA Mission Control. Colonel Davis, sind sie bereit für die Übermittlung der Koordinaten?«
»Bestätigt!«, entgegnete der Colonel, woraufhin über das Fenster, welches Lucas zu Anfang für ganz normales Sicherheitsglas hielt, Unmengen von Daten so schnell über den Schirm flackerten, dass es keinerlei Sinn ergab. Das Spektakel dauerte nur wenige Sekunden an, bis man wieder nur das schlichte Hangartor sah. Dann erschien erneut der Offizier.
»Können sie die vollständige Übermittlung bestätigen?«
Der Colonel betätigte prüfend den Screen vor sich. »Übermittlung wird bestätigt.«
»In Ordnung Colonel! Dann wünsche ich einen guten Flug und denk dran, du schuldest mir noch einen Drink!«
Lucas war ein wenig überrascht, da die beiden Männer erst miteinander sprachen, als ob sie sich nicht kannten – erst dann stellte sich heraus, dass sie Freunde waren. Auch
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