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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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vielleicht noch ein Bild davon machen oder geben sie mir gleich was anderes zum anziehen?«
    Davis runzelte die Stirn.
    »Ich bezweifle, dass wir etwas Passendes an Bord haben, aber ich kann ja mal schauen.«
    Kurze Zeit später fand sich Lucas in einem für ihn viel zu großen dunkelblauen Technikeroverall wieder. Besser als gar nichts dachte sich der Junge, als er vor dem Colonel stand, der ihn von oben bis unten mit einem prüfenden Blick und einem Schmunzeln im Gesicht musterte.
    »Nun, besser als gar nichts!«wiederholte Davis Lucas Gedanken, doch aus seinem Munde hörte es sich irgendwie spöttisch an.
     
    Es war ein weiter Weg, der noch vor ihnen lag, bis sie die sykasche Galaxie und schließlich De’rekesch erreichen würden. Während Colonel Cameron Davis zwischen seinen ausgedehnten Ruhephasen immer mal wieder den Navigationscomputer prüfte, ob sie sich noch auf Kurs befanden, studierte Lucas an dem Terminal die gespeicherten Daten der sykaschen Geschichte. Bis auf wenige Details waren die Syka und die Menschen nicht sonderlich verschieden. Beide waren sie der Wissenschaft angetan und hatten den Drang, Dinge zu begreifen und analysieren zu wollen, und den tieferen Sinn einer Sache zu ergründen.
    Laut ihren Aufzeichnungen, die teilweise sehr lückenhaft waren, bewohnten sie einst einen Planeten mit einer anderen, äußerst grausamen und kriegerischen Spezies. Eine Schlacht, welche sich über Jahrhunderte hinwegzog, entschied schließlich, wer als Gewinner hervorgehen sollte. Die Oryax, wie man sie nannte, unterlagen den weitaus intelligenteren Syka. Die unbarmherzige Spezies wurde letztlich von einer mysteriösen Waffe ausgelöscht, welche in der historischen Niederschrift nicht genauer definiert wurde.
    Sko‘Oryax wurde die Zeit nach der Ausrottung der barbarischen Spezies, welche den Syka über Jahrhunderte die Weiterentwicklung verwehrte, genannt. Ab diesem Punkt wurde alles festgehalten. Geprägt von ihrer dunklen Vergangenheit, gingen sie jeglichen kriegerischen Konflikten aus dem Weg. Morde und andere kriminelle Delikte waren ihnen ganz und gar fremd geworden. Erst dieser Wandel ermöglichte ihnen ihre volle gesellschaftliche Entfaltung. Während die Menschen noch immer ihresgleichen bekriegten und ermordeten, verstanden die Syka schon längst, dass Gewalt in jeder nur erdenklichen Form nicht nur ihre Gedanken vergiftete, sondern auch den Fortschritt aufhielt.
    Lucas erkannte, dass diese Rasse ihnen noch immer weit voraus war. Auch wenn auf der Erde inzwischen Friede eingekehrt war, fehlten noch immer Einigkeit und Zusammengehörigkeit. Es gab noch vieles von ihren Freunden zu lernen.
     
    Lucas war gerade dabei, das Werk des wohl bedeutendsten Syka der aktuellen Zeitepoche zu lesen, als das Schiff ohne Vorwarnung aus der Stellargeschwindigkeit fiel und der Bordcomputer ein laut krächzendes Warnsignal von sich gab. Cameron stürmte völlig schlaftrunken aus seiner Kabine, in der er sich hingelegt hatte, und steuerte zielstrebig die Konsole an, von welcher der unerträgliche Ton erzeugt wurde. Während er noch ein wenig desorientiert versuchte, den Grund des Warnsignals zu analysieren, trat Lucas hinter ihn und blickte fasziniert, mit weit aufgerissenen Augen durch das Frontfenster des Schiffes. Vor ihnen tat sich ein großer rot-orange strahlender Nebel auf, der stetig zu wachsen schien. Er war wunderschön anzusehen.
    »Was zum Henker ist los?«, schimpfte der Colonel, während er auf das Display vor sich starrte. Er versuchte zu begreifen, was diese Warnmeldung zu bedeuten hatte und rief ein Analyseprogramm auf. Doch auch diese Daten gaben ihm keinen Aufschluss darüber, was das Problem war und ebenso wenig war er dazu in der Lage, den krächzenden Ton abzustellen.
    »Verdammt! Was soll das?«
    Lucas tippte dem, kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehenden Cameron auf die Schulter, ohne dass er seine Blicke von dem Nebel, der sich wie eine weiche Blüte entfaltete, abwandte.
    »Was denn? Ich habe jetzt keine Zeit!«, entgegnete der Colonel gereizt, dennoch hob er seinen Kopf. Wie von einem Geistesblitz getroffen, schien er auf einmal zu verstehen, wovor der Bordcomputer sie zu warnen versuchte.
    »Oh, mein Gott!«
     
    Cameron war alles andere als dem christlichen Glauben zugetan. Vor allem nachdem die Menschheit ihre Reise zu den Sternen aufgenommen hatte und die Kirche nach langem dementieren zugeben musste, dass der Mensch nicht die einzige intelligente Lebensform im Universum war. Letztlich

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