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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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wenn die CSA angeblich nicht militärisch sein sollte, nahm sie im Laufe ihres Bestehens zu sehr die Muster und Gepflogenheiten dessen an, was sie nie sein wollte.
     
    Der Mann verschwand vom Bildschirm und das riesige Hangartor öffnete sich. Lucas wurde in diesem Moment ein wenig flau in der Magengegend, als er die Rampe, die vor ihnen lag, erblickte. Er konnte sich noch genau an die Zeit erinnern, an der er zum ersten Mal in einer Achterbahn saß, weil irgendjemand es schaffte, ihn davon zu überzeugen. Er war damals heilfroh, dass er sie, ohne sich zu übergeben, wieder verlassen konnte.
    Ein stiller Countdown wurde im Sichtfenster eingeblendet, welcher von zehn rückwärts zählte. Er spürte, wie ihm kalter Schweiß den Rücken hinunter rann, dann schloss er die Augen und das Schiff beschleunigte stark. Die Armaturen um ihn herum klapperten, als ob er sich in einem altertümlichen Automobil befände, das soeben über eine mit Kopfsteinpflaster gedeckte Straße fuhr. Dann rasten sie die Rampe hinauf und der Druck auf seine Brust wurde so stark, dass er glaubte, jeden Augenblick seine Rippen knacken zu hören. Außerdem hatte er die Befürchtung, vollkommen von dem, mit weichem Kunststoff überzogenen Gelsitz verschlungen zu werden. Doch dann fand plötzlich alles ein jähes Ende. Der starke Druck auf seinen Körper verschwand und auch die Geräusche, durch welche man glauben konnte, das Schiff würde jeden Moment auseinanderfallen, verstummten. Es war auf einmal vollkommen still um ihn herum.
    Ein Blick aus dem Frontfenster bestätigte ihm, was er bereits vermutete. Die Independence wurde aus der Erdatmosphäre katapultiert. Nach der Meinung des Colonels ein perfekter Start. Lucas spürte, wie die Triebwerke des Schiffes einsetzten und sie über den Rand der Mesosphäre brachte. Dies machte sich durch eine ganz bestimmte nicht zu ignorierende Wirkung bemerkbar. Nahezu jedes Kind wusste, das nach einhundert Kilometern, der Eintritt in die Thermosphäre, die Schwerelosigkeit einsetzte.
    »Künstliche Schwerkraft wurde aktiviert«, ertönte eine weibliche Stimme aus den Lautsprechern des Bordcomputers, woraufhin Lucas urplötzlich wieder in seinen Sitz sackte.
     
    »Noch einen letzten Blick auf die Erde?«, fragte der Colonel. Und ohne eine Antwort abzuwarten, brachte er das Schiff in eine Position, in der man den blauen Planeten durch das Frontfenster sehen konnte.
    Er war wunderschön und es rührte Lucas beinahe zu Tränen, wäre da nicht dieses klamme Gefühl in seinem Schritt gewesen.
    Er hatte sich doch nicht selbst … Lucas warf einen Blick auf seine Hose und entdeckte überrascht eine zähflüssige, schleimige Substanz, deren stechend säuerlicher Geruch ihm erst jetzt in die Nase stieg. Auf keinen Fall stammte das von ihm, daran hätte er sich erinnert.
    »Verdammt noch mal, Joey!«, sagte er laut und sah dabei seinen treuen Freund an, der unmittelbar neben ihm saß und vor sich hin hechelte, als ob nichts gewesen sei.
    »Was ist denn?«, fragte Colonel Davis, während er die Maschine wendete, sodass die Erde wieder aus ihrem Sichtbereich verschwand.
    »Joey hat mich vollgekotzt.« Lucas warf einen raschen Blick auf den Boden. »Und der Fußboden hat auch was abbekommen.«
    »Oh Mann! Du kannst echt froh sein, dass das nicht in der Phase der Schwerelosigkeit geschehen ist. Denn dann müsstest du weitaus mehr sauber machen.«
    »Ich?«, entgegnete der Junge angeekelt.
    »Selbstverständlich! Denkst du etwa ich? Schließlich ist das deine Fußhupe. Aber leider musst du damit warten, bis wir auf Stellargeschwindigkeit gegangen sind.«
    Lucas mochte es nicht, wie der Colonel über seinen Hund sprach und er fragte sich, wann ihm die äußerst dämlichen Bezeichnungen für ihn ausgehen würden, auch wenn er selbst im Moment ebenfalls nicht gerade gut auf seinen kleinen treuen Freund zu sprechen war.
     
    Nach etwa einer halben Stunde hatten sie die Reisegeschwindigkeit erreicht und Lucas konnte sich daran machen, die Überreste der letzten Mahlzeit seines Hundes zu entfernen. Nach etwa weiteren zehn Minuten und mehrmaligen Brechreiz-Attacken waren Boden und die beiden Sessel wieder sauber. Nur Lucas Hose und auch sein Hemd zeugten noch von dem Missgeschick.
    Davis starrte auf den Fleck in Lucas Schritt, als ob es ein Kunstwerk wäre und schmunzelte.
    »Fällt kaum auf! Die Syka denken bestimmt, dass die Jugend auf der Erde das so trägt.«
    »Sehr witzig!«, entgegnete Lucas genervt. »Wollen sie sich

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