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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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hätten.
    »Ein wenig? Ich könnte eines der Eismonster verschlingen, wenn es nach meinem Hungergefühl ginge. Was war das eigentlich für ein mageres Ding?«, fragte er skeptisch.
    »Ich habe keine Ahnung. Auf meiner Heimatwelt ist es mit nichts zu vergleichen. Doch auf deinem Planeten gibt es vielleicht Tiere, die diesem Erdwühler ähneln.«
    Seine Blicke fielen erneut auf das Wenige, das zwischen ihm und der Mè lag.
    »Ja«, sagte er zweiflerisch. »Aber du willst mir jetzt nicht erzählen, dass ich Maulwurffleisch essen muss.«
    »Wenn du etwas Besseres findest als das, kann ich es dir gerne über dem Feuer braten«, entgegnete sie schnippisch.
    »Wo hast du das Vieh denn her? Da draußen ist der Boden so hart wie Stein.«
    »Diese Höhle führt weit hinab in den Untergrund. Dort ist es wärmer und wird von einer Vielzahl von kleinen Kriechtieren bewohnt. Da unten fand ich zu meiner Überraschung auch eine große Anzahl verschiedenster Pflanzen, welche die Fotosynthese nicht zu benötigen scheinen. Und die trockenen Sträucher, die ich dort entdeckte, bieten, wie du siehst, eine gute Grundlage für ein Feuer.«
    Nachdem die beiden das magere Fleisch verspeist hatten, das wie alles, von dem man nicht wusste, wie es schmeckt, wider Erwarten nach Hühnchen schmeckte, saßen sie dicht beisammen am Feuer und blickten in die lodernden Flammen.
    »Es ist eine lange Zeit vergangen, seit ich den letzten Anfall hatte. Wie es scheint, hilft dieses Sedativum, das du mir verabreicht hast, auch gegen das. Worüber ich echt froh bin. Ich hatte ehrlich gesagt das Gefühl, dass es bei jedem Mal schlimmer wurde. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich das noch ausgehalten hätte.«
    Cameron bemerkte, dass Nokturijè etwas quälte. Er streifte eine ihrer Haarsträhnen hinter ein Ohr und streichelte sanft ihre weiche, geschmeidige Wange.
    »Hey, was ist los? Ich weiß, dass du mich nicht verletzten wolltest. Ist einfach dumm gelaufen, okay? Mach dir keinen Kopf mehr über die Sache. Ich lebe noch und das ist die Hauptsache.«
    Nokturijè blickte Cameron traurig an.
    »Das ist es nicht. Jedenfalls nicht direkt.«
    »Was dann? Sag es mir«, entgegnete er einfühlsam.
    »Nun ... ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob dieses Beruhigungsmittel bei dir wirken würde, was es zu Anfang auch nicht tat. Du hattest so stark um dich geschlagen, dass ich mich kaum um deine Wunden kümmern konnte, also habe ich dir alles verabreicht, was ich hatte – das bedeutet, sollte die Wirkung nachlassen, hätte ich nichts mehr, um dir noch einmal helfen zu können. Die Re-Programmierung der Naniten ist deine einzige Hoffnung, das alles wieder los zu werden. Es tut mir leid!«
    Sanft sah er in ihre Augen und lächelte.
    »Es braucht dir nicht leidzutun. Es war immer noch meine Entscheidung und wer hätte auch erwartet, dass die sich in meinem Kopf nicht zurechtfinden. Im Augenblick bin ich einfach nur glücklich darüber, dass du mich nicht aufgegeben hast – ich kenne keinen, der sich durch eine Eiswüste gequält und es mit Monstern aufgenommen hätte, nur um mich zu retten.«
    Cameron pausierte einen Moment, wandte sich von Nokturijè ab, und starrte in die tänzelnden Flammen.
    »Ich würde alles tun, damit das ein Ende hat und ich endlich wieder ich sein kann. Die Schmerzen sind dabei das Schlimmste, als ob jeden Moment mein Kopf zerspringen würde.«
    Einfühlsam berührte die Mè Cameron an seinem Oberschenkel, was ihn augenblicklich aus seinen Gedanken riss und dazu veranlasste, sie überrascht anzublicken.
    »Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie es sich anfühlen muss und ich wünschte, ich könnte dich sofort von deinem Leid erlösen. Doch die Nacht und der Sturm, der im Moment draußen tobt, macht es uns unmöglich, unversehrt nach Vegkri zu gelangen. Da wir hier also notgedrungen noch eine Weile festsitzen, könnten wir ja das Gespräch aus dem Liin fortsetzen. Es gibt sicherlich noch einiges über dich zu erzählen.«
     
    Cameron war bereits bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen, dass Nokturijè wunderschön war, doch das Licht des Feuers ließ ihn nun glauben, blind gewesen zu sein. Ihre Schönheit war mit nichts im Universum zu vergleichen, dachte er. Cameron war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich Interesse an ihm zeigte oder sie ihn nur beschäftigen wollte, damit seine Pein in Vergessenheit geriet. Er beschloss jedoch, nicht weiter darüber nachzudenken und die Momente mit ihr zu genießen.
    Cameron rückte ein Stück näher

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