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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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an sie heran, um ihr einen Teil seiner dünnen Decke, welche sie ihm gab, über die Schultern zu legen und ließ im gleichen Zug, auch seinen Arm auf ihnen ruhen.
    »Du willst also mehr über mich wissen? Gut, dann erzähle ich dir, alles Wissenswerte von Anfang an ... ich wuchs in einem kleinen Ort nahe Chicago auf. Mein Vater war ein Anti-Technologie-Anhänger und verfluchte alles, was die moderne Zivilisation auszeichnete. Wir hatten noch nicht einmal einen Fernseher zu Hause, aus diesem Grund war ich gezwungen, bei einem Freund heimlich zu schauen. Ich liebte es und war geradezu fasziniert von all den Dingen, die sich in der Welt ereigneten. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, hätte ich seinen landwirtschaftlichen Betrieb übernommen und würde jetzt Schafe hüten und Kuhmist schaufeln. Doch eines Tages sah ich bei meinem besten Freund Daniel eine Werbekampagne der Confederated-Space-Alliance. Von diesem Moment an wusste ich genau, was ich wollte – und zu diesem Zeitpunkt war ich etwa zehn. Ich erzählte ausschließlich meinem älteren Bruder von meinem Traum. Er hielt mich damals, denke ich, für einen Spinner, doch er wollte stets Leistungsschwimmer werden und verstand deshalb, was es bedeutete, einen Lebenstraum zu haben. Als ich schließlich alt genug war, der CSA beitreten zu können, war ich ungefähr fünfzehn. Ich lief von zu Hause weg und trat der Alliance bei. Ich sah meinen Vater und den Rest meiner Familie nie wieder. Auch wenn ich oft mit dem Gedanken spielte, ihn zu besuchen, hätte ich es nie übers Herz gebracht, ihm, nach all dem, was ich meinem Vater antat, nochmals unter die Augen zu treten. Doch meine Wurzeln konnte ich niemals vergessen und habe meiner Mutter aus diesem Grund jeden Monat ein wenig Geld zu kommen lassen. Ich nehme an, dass mein Vater nie etwas davon erfuhr, denn dies hätte der stolze Mann als Almosen angesehen und niemals angenommen. Vor nicht einmal zwei Jahren erfuhr ich über eine Mitteilung meiner Mum, dass er verstorben war. Selbst zu seiner Beerdigung konnte ich nicht gehen, da ich mir immer wieder einredete und es noch immer tue, dass er letztlich an gebrochenem Herzen gestorben war – meinetwegen.«
    »Hattest du denn nie den Wunsch, nach all der Zeit deine Mutter und auch deinen Bruder wiederzusehen? Ich meine, er wäre sicherlich stolz auf dich gewesen, schließlich hast du es geschafft, dir deinen Traum zu erfüllen«, fragte Nokturijè interessiert.
    »Ja, mein Bruder wäre sicherlich sehr stolz auf mich gewesen, doch leider verstarb er, bevor ich mein Zuhause verlassen hatte. Was mich sicherlich auch darin bestärkt hatte, denn er war in den Augen meines Vaters immer besser als ich.«
    »Das tut mir leid«, entgegnete Nokturijè und streichelte Cameron tröstend am Arm.
    »Was meine Mutter angeht. Selbstverständlich hatte ich den Wunsch, so wie ich ihn nach wie vor noch habe, sie wiederzusehen. Schließlich ist sie nach dem Tod von Dad nun ganz alleine. Doch ich könnte den Schmerz und die Enttäuschung in ihren Augen nicht ertragen. Ich habe sie letztlich verlassen, und auch wenn sie mir dies niemals ins Gesicht sagen würde, wüsste ich, dass sie mir auch ein wenig die Schuld am Tod meines Vaters gibt. Was den Rest meines Lebens angeht ... na ja, ist alles andere als spektakulär. Ich stieg immer weiter in den Diensträngen auf, lernte eine Frau kennen, heiratete sie und ließ mich dann wieder von ihr scheiden. Eben nichts Besonderes«, sagte Cameron lapidar.
    »Moment, nicht so schnell. Du bist eine eheliche Verbindung eingegangen? Ich habe von dieser menschlichen Art des Zusammenschlusses gehört, aber es nie verstanden. Warum binden sich Menschen, um sich dann wieder zu scheiden? Die wenigen in meiner Kultur, die sich zusammentun, binden sich auf ewig, doch dies ist nicht mit einer Vermählung, wie es auf der Erde Brauch ist, vergleichbar. Nur den Matriarchinnen ist es gestattet, dieses Ereignis im Zuge einer Feierlichkeit zu zelebrieren.«
    Cameron hatte den Eindruck, das Nokturijè tatsächlich Interesse an seinem Leben zeigte und bemüht war, die menschlichen Eigenarten zu begreifen.
    »Nun, es gab Zeiten und Orte auf der Erde, wo Menschen zwangsverheiratet wurden. Sogar bereits vor Geburt, wenn von den Eltern Heiratsbündnisse geschlossen wurden. Dieses Bündnis zu brechen, war undenkbar und brachte Schande über die jeweilige Familie. Dieser Pakt war ein Versprechen auf Lebenszeit, und wenn man ihn doch brach, konnte es sogar soweit kommen,

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