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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Kadett dazu in der Lage war, einen Abhang hinunterzulaufen, ohne sich dabei flach zu legen. Zumal dieses Gefälle noch nicht einmal sonderlich steil war.
    Nokturijè wartete am Eingang auf den Colonel und leuchtete ihm mit dem flackernden Licht ihrer eben entzündeten Fackel den Weg, während der Hüne bereits den Gang entlang vorausging.
    »Hattest du gesagt, dass du Kri‘Warth nicht verstehst?«, fragte sie ihn verwundert.
    »Ja! Du etwa?«
    »Bist du jemals zuvor einem Golar begegnet?«, fragte sie ihn prüfend.
    »Nein! Und das bedauere ich auch nicht. Sie scheinen eine äußerst unfreundliche Spezies zu sein. Alleine schon, wie er mich immer anschaut, als ob er mich am liebsten zu Sushi verarbeiten würde.«
    »Was ist Sushi?«
    »Ich glaube irgendwas aus Fisch. Jedenfalls ein furchtbares Zeug mit Reis gefüllt und grünen Algen umwickelt«, versuchte er ihr zu erklären, doch Nokturijè zuckte nur mit ihren Schultern.
    »Ist ja auch egal«, winkte er ab. »Jedenfalls sind seine Blicke angsteinflößend. Das Einzige, was ich eben verstanden habe, war: ›Wi selak samas‹. Der sollte vielleicht mal eine Sprache sprechen, die mein Chip auch übersetzen kann«, sagte Cameron verärgert und sah zornig den Hünen an, dem sie langsamen Schrittes folgten.
    »Er hatte dir nur gesagt, dass du besser aufpassen solltest, da am Abhang viele Wurzeln herausragen«, klärte sie Cameron auf.
    »Wirklich? Bist du dir da sicher? Für mich hatte sein Tonfall etwas von ›Hey pass auf du Vollidiot. Bist du zu dumm zum Laufen?‹«
    Nokturijè lachte und schüttelte mit ihrem Kopf.
    »Nein, ganz und gar nicht. Er war eigentlich immer sehr nett zu dir und wollte sich mit dir anfreunden, doch du hast dich ihm gegenüber immer äußerst abweisend verhalten. Ich fragte mich auch bereits, warum du dich ihm gegenüber so verhältst und sogar seine Fragen an dich ignoriertest. Ob du es glaubst oder nicht, aber unser Hüne war sehr bedrückt und verletzt. Doch nun ergibt alles einen Sinn. Dein Implantat scheint nicht dazu in der Lage zu sein, seine Sprache zu übersetzen. Wir sollten damit dringend einen Spezialisten aufsuchen und dies in Ordnung bringen lassen.«
    Cameron blieb schlagartig stehen und sah die Mè fassungslos an.
    »Moment mal, ja. Mir tut es ja wirklich Leid, dass ich die Gefühle des Großen verletzt habe, aber das Teil in meinem Kopf ist das Eigentum der CSA, da darf keiner daran rumpfuschen!«
    »Cameron! Du hast glaube ich keine Ahnung, wie weit du von der Erde weg bist oder? Selbst, wenn Botschafter Tem zustimmen sollte, dich und deinen Freund nach Hause zu bringen, wird dies nicht auf direktem Wege funktionieren. Wir sind gute einhunderttausend Lichtjahre von eurem Planeten entfernt, das dauert mindestens drei Monate. Und in dieser Zeit ist es wichtig, dass ihr euch verbal verständigen könnt.«
    »Was? Einhunderttausend Lichtjahre? Aber wie ist das möglich? Wir waren auf dem Weg nach De‘rekesch, als uns dieser Solarsturm überraschte – das heißt ...«
    Cameron pausierte und dachte über das, was in der Independence geschehen war, nach. Er versuchte, sich an die Scans, die das Schiff machte, zu erinnern – und das zu sehen, wozu er in diesem Moment nicht in der Lage war, es zu erkennen. Er hatte das System gesehen und er war sich sicher, auf der korrekten Route zu fliegen. Was ihn bereits zu gegebener Zeit verwunderte, war, dass es an diesem Ort keinen Solarsturm hätte geben dürfen, da die Syka-Sonne die Nächstliegende war, diese sich aber noch zu weit entfernt von der Independence befand, als dass sie dem Schiff mit einem solchen Sturm hätte schaden können – es sei denn ...
    »Oh nein!«, sagte Cameron schockiert. »Ich kann es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, doch es deutet alles darauf hin, dass der Solarsturm, den wir erlebten, in Wahrheit die Ausläufer einer Supernova waren. Und ich befürchte, dass es sich dabei um die Syka-Sonne handelte.«
     
    Nokturijè die Kriegerin, die Justikarin – die bereits schon so viele Leben beendet hatte und dabei keine Träne vergoss, wurde von ihren Emotionen überwältigt – sie begann zu weinen. Kri‘Warth, der den schmalen Gang alleine weitergelaufen war, ohne zu bemerken, dass die beiden stehen blieben, eilte zurück und streckte Cameron drohend seinen Säbel entgegen.
    »Sa nura te Nokturijè!!«, schrie er erzürnt.
    Nokturijè wischte sich ihre Tränen von den Wangen und drückte die drohende Klinge Richtung Boden.
    »Nein Kri’Warth,

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