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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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eingestehen, daß er eigentlich nur nörgelte, um die Echos in seinem Kopf zu hören, und nicht, weil er wirklich Grund zur Klage hatte. Die Streakers hatten ihre Aufgabe erfüllt, und nur darauf kam es an. Er war stolz auf jeden von ihnen.
    Es war ohnehin viel besser gegangen, nachdem Hikahi gekommen war. Sie gab den übrigen ein Beispiel, und sie neckte die Fen mit Keneenk-Parabeln, damit sie sich besser konzentrieren konnten.
    Suessi rolte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Ellbogen. Zwischen seiner schmalen Koje und der Decke lag nur ein Meter Zwischenraum. Eine Handbreit neben seiner Schulter lag die horizontale Luke zu seinem sargähnlichen Schlafabteil.
    Ich habe mich lange genug ausgeruht, dachte er, obwohl seine Augen brannten und seine Arme noch schmerzten. Es hatte keinen Sinn, wenn er weiter zu schlafen versuchte. Er würde jetzt nur noch gegen seine Lider starren. Suessi stieß die schmale Luke auf. Mit einer Hand beschirmte er die Augen vor dem Licht der Deckenlampen des Ganges. Er richtete sich auf und schwenkte die Beine über die Kante. Es platschte. Uhh! Wasser! Bis auf den letzten Meter unterhalb der Decke war das Skiff voll Wasser.
    Im grellen Licht der Gangbeleuchtung sah sein Körper bleich aus. Ich frage mich, wann ich wohl gänzlich ausgeblichen bin, dachte er, während er sich mit geschlossenen Augen ins Wasser gleiten ließ. Er schwamm zum Schott und schloß die Luke hinter sich.
    Natürlich mußte er warten, bis die Kammer ausgepumpt war, bevor er die sanitären Anlagen benutzen konnte.
    Wenig später war er im Kommandoraum des winzigen Schiffes. Hikahi diskutierte mit Tsh’t vor dem Kommunikationsgerät. Sie benutzten eine schnelle, schnatternde Version des Anglischen, der er nicht folgen konnte. »Holla!« rief er. »Wenn ihr mich nicht beteiligen wollt – okay. Aber wenn ich helfen kann, schaltet bitte auf dreiunddreißig-eindrittel Umdrehungen. Ich bin nicht Tom Orley. Ich kann euer Geschnatter nicht verstehen!«
    »Wir wissen nicht genau, ob wir da ein Problem haben, Hannes, aber wir haben keine Verbindung mehr zum Schiff.«
    »Zur Streaker?« Suessi hob die buschigen Augenbrauen. »Werden sie angegriffen?«
    Tsh’t wiegte ihren Oberkörper ein wenig nach links. »Das glauben wir nicht. Ich war hier und habe auf die Nachricht gewartet, daß sie von Tom Orley gehört hätten und wir das Schiff demnächst verlagern würden. Ich habe nicht besonders auf das Intercom geachtet, plötzlich hörte ich, wie der Funker sagte: ›Stand by‹... und dann kam nichts mehr.«
    »Wann war das?«
    »Vor ein paar Stunden. Ich habe bis zum Wachwechsel gewartet, weil ich hoffte, es handele sich um einen technischen Defekt im Schiff, dann habe ich Hikahi gerufen.«
    »Seither vermessen wir Schaltkreise«, schloß diese.
    Suessi schwamm hinüber und betrachtete das Gerät. Natürlich war es ratsam, das Ding auseinanderzunehmen und von Hand zu überprüfen.
    Aber zum Schutz gegen das Wasser war die Elektronik versiegelt. Wenn wir uns doch nur im freien Fall befänden, dann könnten die Fins ohne dieses verdammte Wasser überall arbeiten! »Also gut«, seufzte er. »Mit Ihrer Erlaubnis, Hikahi, werde ich die beiden Offiziere und Gentlemen aus dem Kommandoraum hinauswerfen und mir die Einheit ansehen. Die Fen in der Ruhekammer brauchen Sie nicht zu stören.«
    Hikahi nickte. »Ich werde unterdessen einen Trupp an der Monofaser entlangschicken, um festzustellen, ob sie intakt ist.«
    »Gute Idee. Und keine Sorge. Ich bin sicher, es ist nichts Ernstes.
    Wahrscheinlich sitzen nur ein paar Teufelchen drin.«

38. Charles Dart
    »Ich fürchte, die haben den verdammten Robot nur achtzig Meter tiefer gesetzt. Der kleine Toshio arbeitet immer nur ein paar Stunden daran, und dann muß er los, um Dennie und Gillian dabei zu helfen, ihre neuen Klienten durch Labyrinthe zu jagen oder sie so weit zu bringen, daß sie mit Stöcken Bananen vom Baum schlagen. Ich sag’ dir, das ist frustrierend! Diese verfluchte, halb zertrümmerte Sonde ist großenteils nicht mit den richtigen Instrumenten für geologische Arbeit ausgestattet. Kannst du dir vorstellen, wie schlimm es wird, wenn wir erst in anständige Tiefen gelangen?«
    Das holographische Bild des Metallurgen Brookida schien einen Moment lang an Charles Dart vorbeizuschauen. Offenbar war der Delphin-Wissenschaftler mit seinen eigenen Displays beschäftigt. Auf seinen beiden Augen saßen Brillenlinsen, die einen Astigmatismus beim Lesen korrigieren sollten.

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