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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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besten, wenn er von Anfang an lernte, mit diesem Problem umzugehen.
    »Tut mir leid, Toshio. Dr. Dart gehört dir. Vergiß nicht, daß ich in ein paar Tagen nicht mehr hier bin. Du bist derjenige, der Charlie...
    zufriedenstellen muß, wenn er verlangt, daß ihr Dreißig-StundenSchichten einlegt.«
    Toshio nickte ernsthaft und nahm ihren Rat mit geschäftsmäßiger Nüchternheit zur Kenntnis, bis es ihr gelang, Augenkontakt mit ihm herzustellen. Sie grinste, bis er gegen seinen Willen rot anlief und ebenfalls lächelte.

36. Akki
    Um noch vor dem Wachwechsel auf der Brücke zu sein, nahm Akki die Abkürzung durch die Außenschleuse. In seiner Hast hatte er die geräumige Kammer zur Hälfte durchquert, bevor er merkte, daß etwas anders war. Mit einer Rolle bremste er ab. Seine Kiemenlunge arbeitete heftig, und er schalt sich selbst einen Idioten, weil er raste und aufwendige Manöver vollführte, während einfach nicht genug Sauerstoff zum Atmen da war!
    Akki blickte umher. Die Außenschleuse war so leer, wie er sie noch nie gesehen hatte.
    Die Captainsgig war im Seichten Sternenhaufen verlorengegangen. Schwere Schlitten und ein großer Teil der Geräte waren in das Thennanin-Wrack geschafft worden, und erst gestern hatte Lieutenant Hikahi das Skiff auch dorthin gefahren.
    Beim Langboot, der letzten und größten unter den Pinassen der Streaker, herrschte einige Aktivität. Mit Hilfe mechanischer Spinnen schafften einige Crew-Fen Kisten in das kleine Raumschiff. Akki vergaß seine Eile, frühzeitig im Dienst zu sein, und schwamm in einer trägen Spirale auf das Treiben zu. Er näherte sich einem der auf den Spinnen reitenden Delphine. Die Spinne trug eine große Kiste in ihren hydraulischen Armen.
    »He, Sup-peh, w-was ist hier los?« Akki hielt seine Sätze kurz und einfach. Allmählich fiel es ihm leichter, im Oxywasser Anglisch zu sprechen, aber wenn ein Calafier es nicht richtig sprechen konnte, was sollten dann die anderen denken?
    Der andere Delphin sah auf. »Oh, hallo, Mr. Akki. Neuer Befehl, das ist losss. Wir checken das Langboot auf seine Raumtüchtigkeit. Außerdem sollen wir diese Kisten verladen.«
    »Wozu sollen denn... äh, wasss ist in den Kisssten?«
    »Dr. Metz’ Unterlagen, anscheinend.« Der Manipulatorarm der Spinne deutete auf einen Stapel wasserdichter Kartons.
    »Wenn man bedenkt... alle unsere Großeltern und Enkelkinder sind auf Mag-Chips da drin. Gibt-t einem ein Gefühl von Kontinuität, nicht?« Sup-peh stammte aus der Südatlantik-Gemeinde, einem Klan, der sich etwas auf seine elaborierte Ausdrucksweise zugute hielt. Akki fragte sich, ob dahinter echte Exzentrizität oder schlichte Dummheit stecken mochte. »Ich dachte, du wärst für den Materialtransport zum Thennanin-Schiff eingeteilt?« fragte er. Normalerweise erhielt Sup-peh nur Aufgaben, die ein Minimum an Finesse erforderten.
    »War ich auch, Mr. Akki. Aber diese Transporte sind eingestellt-t worden. Das Schiff ist dichtgemacht, wußten Sie dasss nicht? Wir schwimmen alle im Kreisss herum, bis wir Klarheit-t über den Zustand des Captains haben.«
    »Wasss?« Akki schnappte nach Luft. »...der Captain.. .?«
    »Hat sich bei einer Inspektion außen am Schiff verletzt-t. Stromschlag, heißt es. Haben ihn in letzter Minute gefunden, kurz bevor sein Atmer leer war. War die ganze Zeit-t bisss jetzt bewußtlos. Takkata-Jim hat das Kommando.«
    Akki war starr vor Schrecken. Er war so betäubt, daß er nicht bemerkte, wie Sup-peh plötzlich kehrtmachte und hastig an seine Arbeit zurückkehrte. Eine große, dunkle Gestalt war herangeschwommen.
    »Kann ich Ihnen helfen, Mister Akki?« Der Tonfall des Riesendelphins war beinahe sarkastisch.
    »K’tha-Jon.« Akki schüttelte sich. »Was ist mit dem Captain?«
    Etwas in der Haltung des Bootsmanns ließ Akki eisige Schauer über den Rücken laufen. Und es war nicht nur die minimale Andeutung von Respekt vor Akkis Offiziersrang. K’tha-Jon stieß ein kurzes Trinärzwitschern aus.

    Ich wüßte einen Weg,
    Wie du mehr erfährst... 
    Geh, frag deinen Führer, 
    Der am Ufer wartet...
    Mit einem beinahe unverschämten Schwenken seines Geschirrarms drehte K’tha-Jon sich um sich selbst und schwamm dann zu seinem Arbeitstrupp zurück. Der Strudel, den seine mächtige Schwanzflosse aufwirbelte, schleuderte Akki zwei Meter weit zurück. Akki rief ihn wohlweislich nicht zurück. Etwas in K’tha-Jons Trinärantwort sagte ihm, daß es sinnlos sein würde. Er beschloß, es als Warnung zu nehmen,

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