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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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erfüllen kann.«
    Makanee schloß die Augen und atmete schwer. »Ohne weitere Operationen wird Creideiki wahrscheinlich nicht zu Bewußtsein kommen. Selbst dann issst es unsicher. Der Schock ist durch die Neuralkupplung ins Gehirn geschlagen. Der größte Teil der beschädigten Partien befindet sich in den Neuen Zonen der Großhirnrinde... wo die zugrunde liegenden Tursiopsss Hirnzellen massiv liftmodifiziert worden sind. Es finden sich Läsionen in den Bereichen, die für das Sehvermögen und die Sprechfähigkeit verantwortlich sind. Das Corpus callosum ist versengt...«
    Makanees Augen öffneten sich wieder, aber sie schien die beiden nicht zu sehen.
    Metz nickte. »Ich danke Ihnen, Doktor. Sie haben uns gesagt, was wir wissen müssen. Es tut mir leid, daß wir Ihnen soviel von Ihrer Zeit rauben mußten. Ich bin sicher, Sie tun Ihr Bestes.«
    Als sie nicht antwortete, schob der Mann sich die Oxymaske über das Gesicht und ließ sich ins Wasser gleiten. Er winkte Takkata-Jim und wandte sich ab.
    Der männliche Delphin bedachte Makanee noch einen Augenblick mit leisen Klicklauten, aber als sie sich nicht rührte, drehte er sich mit einem Flossenschlag um und folgte Metz zum Ausgang.
    Ein Schauer durchlief Makanee, als die beiden in die Schleuse hineinschwammen. Sie hob den Kopf und rief ihnen nach: »Wenn sie den Schiffsrat-t einberufen, vergessen Sie nicht-t, daß ich ebenfalls Mitglied bin! Und Hikahi und Gillian und T-tom Orley!« Noch während sie rief, glitt die Schleusenluke zisehend zu, und sie wußte nicht, ob die beiden sie gehört hatten.
    Seufzend ließ Makanee sich ins Wasser zurücksinken. Und Tom Orley, dachte sie. Ihn vergeßt nicht, ihr hinterlistigen Schufte! Er wird euch einen Strich durch die Rechnung machen!
    Makanee schüttelte den Kopf. Sie wußte, daß sie irrational dachte. Ihre Verdächtigungen beruhten nicht auf Tatsachen. Und selbst wenn sie berechtigt wären, würde Thomas Orleys Arm nicht zweitausend Kilometer weit reichen, um die Sache noch heute zum Guten zu wenden. Es kursierten Gerüchte, nach denen er bereits tot war.
    Metz und Takkata-Jim hatten sie völlig durcheinandergebracht. Tief in ihrem Innern fühlte sie, daß die beiden ihr ein verzwicktes Sortiment von Wahrheiten, Halbwahrheiten und glatten Lügen erzählt hatten, das sie nicht zu entwirren vermochte.
    Sie glauben, sie können mich zum Narren halten, nur weil ich weiblich bin, alt und um zwei Liftgenerationen roher als jeder andere Fin an Bord außer Brookida. Aber ich kann mir schon denken, weshalb sie dem einzigen Schimpansen im Schiffsrat besondere Vergünstigungen einräumen. Hier und jetzt haben sie die Mehrheit für jede Entscheidung, die sie treffen. Kein Wunder, daß sie nicht erpicht darauf sind, Hikahi oder Gillian zurückzubekommen!
    Vielleicht hätte ich sie belügen sollen... ihnen erzählen, daß Creideiki jeden Augenblick zu sich kommen könne... Aber andererseits, wer weiß, wie verzweifelt sie sind? Wozu sie imstande sind! War denn der Unfall bei der Boje wirklich ein Unfall? Vielleicht lügen sie, um ihre Unwissenheit zu überdecken, oder um eine Verschwörung zu tarnen... Könnte ich Creideiki mit nur zwei Assistentinnen an meiner Seite beschützen?
    Makanee stöhnte leise. Solche Dinge fielen nicht in ihr Ressort! Manchmal wünschte sie sich, Delphinärzte hätten, wie in alten Zeiten, nichts weiter zu tun, als denjenigen, den sie zu retten versuchten, einfach mit der Stirn emporzuheben und seinen Kopf über Wasser zu halten, bis er sich erholt hatte, ihre Kräfte versiegten oder ihr eigenes Herz bräche. Sie drehte sich um und schwamm auf die Intensivstation zu. Die Kammer war dunkel bis auf ein einzelnes Licht, das einen großen grauen Neo-Delphin beschien, der in einem abgeschirmten Gravitationstank schwebte. Makanee überflog die Meßdaten der Sauerstoff- und Kreislaufsysteme und sah, daß sie stabil waren.
    Creideiki blinzelte ohne zu sehen, und einmal überlief ein kurzer Schauder seinen ganzen Körper.
    Makanee seufzte und wandte sich ab. Sie schwamm zu einer in der Nähe stehenden Kommunikationseinheit und überlegte. Metz und Takkata-Jim können noch nicht wieder auf der Brücke sein, dachte sie. Sie klickte einen Sonarcode, der die Einheit aktivierte. Beinahe augenblicklich erschien das Gesicht eines jungen, blauflossigen Delphins vor ihr.
    »Kommunikation. K-kann ich Ihnen helfen?«
    »Akki? Ja, Kind, hier ist Dr. Makanee. Hast du schon irgendwelche Pläne zum Mittagessen? Weißt du, ich

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