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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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soll Dr. Metz wecken. Metz soll mich mit drei Wachen in der Krankenstation treffen. Sie werden in den Spindraum des Trockenrades schwimmen und zusammen mit Sawtoot darauf achten, daß niemand dort hineinkommt. Verstanden?«
    Sup-peh nickte heftig, und sein Bild verschwand. Takkata-Jim betete, daß Heurka-Pete so klug sein würde, Ha-oke und Moki zurückzurufen und hinter Keepiru herzuschicken. Mit Haokes Verstand und Mokis wilder Rücksichtslosigkeit würde es ihnen vielleicht gelingen, dem Piloten den Weg abzuschneiden, ehe er das Thennanin-Wrack erreichte. Wieso ist K’tha-]on noch nicht wieder da? Ich habe ihm bejohlen, diesen Kaddy zu jagen, um ihn für eine Weile von Bord zu haben. Ich hatte Angst, er könnte selbst mir gefährlich werden. Ich brauchte Zeit, ein paar Dinge zu organisieren, ohne daß er ständig um mich herumschwamm. Aber jetzt ist die Baskin-Fem früher zurückgekommen, als ich erwartete. Vielleicht hätte ich K’tha-Jon besser hierbehalten sollen. Die Talente des Riesen könnten jetzt ganz nützlich sein. Takkata-Jim pfiff den Öffnungscode für die Tür und schwamm in den Gang hinaus. Jetzt stand ihm eine Konfrontation bevor, die er um wenigstens vierzig Stunden, wenn nicht auf unbestimmte Zeit hinauszuschieben gehofft hatte.
    Hätte ich mich um Creideiki kümmern müssen, bevor es dazu kommt? Es wäre einfach gewesen... ein Stromausfall im Gravitationstank, ein vertauschter Katheter... Metz würde das nicht billigen, aber es ist schon so vieles passiert, von dem Metz nichts weiß. Vieles, von dem ich auch lieber nichts wüßte. Er schwamm so schnell er konnte auf den Kammerlift zu. Vielleicht werde ich K’tha-Jon ja gar nicht brauchen, um mit Gillian Baskin fertig zu werden, dachte er. Was kann ein einzelner weiblicher Mensch schon groß tun?

49. Die PSI-Bombe
    Der Hügel aus zum Teil getrockneten Schlingpflanzen formte eine Kuppel auf dem Rankenmeer. Tom hatte sich ein flaches Dach zusammengezimmert. Mit Hilfe einiger Verstrebungen von seinem Schlitten hatte er eine plumpe Höhle gebaut. Jetzt saß er in ihrem Eingang, wartete auf das erste trübe Licht des Morgengrauens und kaute auf einem seiner wenigen Nahrungsriegel.
    Er hatte seine Wunden so gründlich wie möglich gesäubert und mit medizinischem Schaum überzogen, der inzwischen hart war. Jetzt, da er etwas im Magen hatte und die Schmerzen ein wenig zurückgegangen waren, fühlte er sich beinahe wieder wie ein Mensch.
    Er untersuchte seinen kleinen osmotischen Destillierapparat. Der obere Teil, ein transparenter Beutel mit einem Filterhahn an einem Ende, enthielt einen dicken Brei aus Salzwasser und Schlamm. Unter dem Filter stand eine seiner Wasserflaschen. Sie war beinahe voll.
    Tom sah auf die Uhr. Noch fünf Minuten. Er hatte keine Zeit mehr, noch eine Ladung von dem schaumigen Wasser heraufzuholen und die Destille noch einmal zu füllen. Er würde nicht einmal mehr die Filter reinigen können, bevor die Bombe losging.
    Er nahm die Flasche, schraubte sie fest zu und schob sie in seine Oberschenkeltasche. Dann ließ er den Filter aus der Halterung springen und schüttelte den Schlamm größtenteils heraus, bevor er ihn zusammenfaltete und in seinen Gürtel steckte. Wahrscheinlich zog der Filter nicht alle gelösten Metallsalze aus dem Wasser. Bei seiner Entwicklung hatte man nicht an Kithrup gedacht. Gleichwohl war das kleine Päckchen vermutlich sein wertvollster Besitz.
    Drei Minuten, sagten die leuchtenden Ziffern auf seiner Uhr. Tom sah zum Himmel. Im Osten war ein matter Lichtstreifen erschienen, und die Sterne begannen zu verblassen. Es würde ein klarer Morgen werden und deshalb bitterkalt. Er schauderte und zog den Reißverschluß seines Anzugs hoch. Dann schlang er die Arme um die Knie. Eine Minute noch. – Wenn die Bombe hochging, würde es wie das lauteste Geräusch sein, das er je gehört hatte. Wie das hellste Licht. Es würde keine Deckung oder Ausweichmöglichkeit geben. Am liebsten hätte er sich Augen und Ohren zugehalten, wie bei einer richtigen Explosion. Statt dessen starrte er auf einen Punkt am Horizont und zählte, dabei atmete er langsam und kontrolliert. Zielstrebig ließ er sich so in Trance sinken. »... sieben... acht... neun... zehn...« Leichtigkeit erfüllte seine Brust, und das Gefühl verbreitete sich betäubend und beruhigend nach außen.
    Während er dahockte und auf eine lautlose Explosion wartete, brach sich das Licht der wenigen Sterne zu spinnennetzartigen Strahlen zwischen den Wimpern

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