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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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bestätigt zu sehen. Sie mußten ihn als den Neuen Bullen sehen. Und das hieß, er mußte im Stil des vorherigen Herdenführers leben. Er stieg an die Oberfläche, atmete tief und klickte leise, um den Raum akustisch zu illuminieren.
    Creideiki hatte wahrlich einen eklektischen Geschmack gehabt. Ifni mochte wissen, was für Dinge der frühere Captain besessen hatte, die nicht naß werden durften und deshalb verpackt worden waren, bevor die Streaker auf Kithrup gelandet war, aber die zurückgebliebene Kollektion konnte immer noch Staunen erwecken.
    Werke von Künstlern aus einem Dutzend verschiedener intelligenter Rassen lagen versiegelt in Glaskästen. Klangstrichphotos von fremden Welten und gespenstischen, abartigen Sternen zierten die Wände.
    Creideikis Musikanlage war beeindruckend. Er besaß Tausende von Aufzeichnungen, Lieder und... unheimliche Dinge, die Takkata-Jim einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagten, wenn er sie abspielte. Die Sammlung von Wal-Balladen war kostbar, und zu einem großen Teil schien er sie persönlich zusammengetragen zu haben.
    Neben dem Intercom auf dem Schreibtisch stand ein Photo mit Creideiki und den Offizieren der ]ames Cook. Captain Helene Alvarez selbst hatte es signiert. Die berühmte Forscherin hatte einen Arm auf den breiten, glatten Rücken ihres Delphin-Offiziers gelegt, während sie und Creideiki für die Kamera grinsten.
    Takkata-Jim hatte auf wichtigen Schiffen gedient, auf Frachtern, die Atlast und Calafia versorgten, aber Missionen wie die der legendären Cook hatte er nicht mitgemacht. Solche Szenen hatte er nie mitangesehen, solche Laute nie gehört. Bis sie zum Seichten Sternenhaufen gekommen waren... bis sie tote Schiffe gefunden hatten, groß wie Monde... Frustriert schlug er mit dem Schwanz. Schmerzhaft traf seine Flosse die Decke. Er atmete schwer.
    Es war nicht wichtig. Nichts von dem, was er getan hatte, würde wichtig sein, wenn er Erfolg hätte! Wenn er die Streaker mit lebendiger Crew von Kithrup fortbrächte! Wenn ihm das gelänge, dann würde er selbst ein Photo haben. Und der Arm auf seinem Rücken würde dem Präsidenten der Konföderation der Erde gehören.
    Eine schimmernde Wolke aus kleinen Fünkchen sammelte sich zu seiner Rechten. Die Funken verschmolzen nur wenige Zentimeter vor seinem Auge zu einem holographischen Bild. »Ja, was issst?« schnappte er.
    Ein aufgeregter Delphin nickte nervös, und seine Geschirrarme beugten und streckten sich. Es war Sup-peh, der Zahlmeister des Schiffes.
    »Sssir! Etwass Merkwürdiges ist geschehen! Wir waren nicht-t sssicher, ob wir Sie wecken sollten, aber...« Das Unterwasser-Anglisch des Fin war für Takkata-Jim beinahe unverständlich. Die oberen Lagen waren von einem unkontrollierten Zwitschern durchsetzt.
    »Beruhigen Sie sich und reden Sie langsam!« befahl er mit einiger Schärfe.
    Der Fin zog sich zusammen, aber er gab sich Mühe, zu gehorchen.
    »Ich... ich war in der Außenschleuse. Ich hörte, wie jemand sagte, wir hätten einen Alarm. Heurka-Pete hatte Haoke und Moki losgeschickt, weil man Schlittengeräusche aufgefangen hatte...«
    »Wieso hat man mich nicht informiert?« Sup-peh wich verzweifelt zurück. Einen Moment lang sah es so aus, als habe er zuviel Angst, um weiterzureden. Takkata-Jim seufzte und bemühte sich, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. »Schon gut. Ist nicht Ihre Schuld. Reden Sie weiter.« Sichtlich erleichtert, fuhr Sup-peh fort. »Ein p-paar Minuten später ging das Licht-t in der Personenschleuse an. Wattaceti schwamm hinüber, und ich kümmerte mich nicht weiter darum. Aber als die Lebens-Erneuerin und der Wurmloch-Pilot hereinkamen...«
    Takkata-Jim schäumte. Nur die dringende Notwendigkeit, Sup-pehs Geschichte so rasch wie möglich zu Ende zu hören, hinderte ihn daran, frustriert in der Kabine hin und her zu jagen.
    ».. .versuchte, sie aufzuhalten, wie Sie befohlen haben, aber Wattaceti und Hiss-kaa schlugen Saltos vor lauter Freude und jagten wie verrückt um die beiden herum.«
    »Wo sind sie jetzt?« wollte Takkata-Jim wissen. »Bassskin ist zusammen mit Wattaceti in die Zentralkammer geschwommen. Hisskaa ist verschwunden. Er verbreitet das Gerücht-t im ganzen Schiff. Keepiru hat sich einen Schlitten und einen Atmer geschnappt und ist gleich wieder losgefahren!«
    »Wohin?«
    »Wieder hinausss!« jammerte Sup-peh. Sein Anglisch verfiel zusehends. Takkata-Jim beeilte sich, den Rest von Haltung zu nutzen, den der Zahlmeister noch besaß. »Heurka-Pete

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