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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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blickte. Moki sandte einen gebündelten Sonarstrahl direkt zu Haoke, um ihm zu zeigen, daß er auch ihm zuhörte!
    Arroganter Stinkkrake! Haoke würde sein Fett auch noch kriegen, wenn Takkata-Jim die Situation erst fest im Schnabel hatte. Und die Menschen von der Erde würden niemals etwas einwenden, denn GroßMensch Metz war auf Takkata-Jims Seite, und er war mit allem einverstanden! Moki stieß einen zweiten Primal-Schrei aus, und genußvoll schmeckte er die verbotene Primitivität in seinem Mund. Sie zerrte an etwas, das tief in ihm steckte, und jedesmal, wenn er ihren Geschmack spürte, weckte es neuen Hunger in ihm. Sollte Haoke nur verächtlich klicken! Moki dachte an die Galactics. Sie sollten nur kommen und versuchen, sich mit ihm und seinem neuen Captain anzulegen!
    Haoke ertrug Mokis bestialisches Quaken mit stoischer Gelassenheit. Aber es erinnerte ihn daran, sich mit einer Bande von Kretins und Lumpen zusammengetan zu haben. Unglücklicherweise aber hatten die Kretins und Lumpen recht, und die hellsten Köpfe in der Besatzung der Streaker hatten sich in ein heilloses und irrwitziges Abenteuer gestürzt. Haoke war angesichts des schrecklichen Unfalls, der Creideiki zugestoßen war, verzweifelt und betrübt. Der Captain hatte offensichtlich zum Besten gehört, was die Rasse hervorzubringen vermochte. Aber der Unfall hatte eine ruhige und völlig legale Änderung der Politik ermöglicht, und darüber konnte er kein Bedauern empfinden. TakkataJim hatte zumindest erkannt, daß es töricht war, dieses verzweifelte Projekt mit dem »Trojanischen Seepferd« weiterzuverfolgen.
    Selbst wenn man die Streaker lautlos zum Thennanin-Wrack schaffen könnte und Tsh’ts Truppe die Dinge wunderbarerweise so geregelt hätte, daß die Streaker die Hülle des Wracks wie eine gigantische Verkleidung tragen und unter solchen Bedingungen tatsächlich damit starten könnte, was würden sie damit gewinnen?
    Selbst wenn Thomas Orley gemeldet hätte, daß die Thennanin an der Raumschlacht noch beteiligt seien, wäre es fraglich, ob man diese Thennanin so gründlich an der Nase herumführen konnte, daß sie ein angeblich verlorenes Schlachtschiff bargen und aus dem Kampfgebiet geleiteten. Die Chancen dafür waren zweifelhaft.
    Das Ganze war zweifelhaft. Orley war offensichtlich tot. Seit Tagen hatte man nichts mehr von ihm gehört, und jetzt hatte sich das Glücksspiel in einen verzweifelten Wunsch verwandelt. Weshalb wollte man diesen dreimal verdammten Galactics nicht einfach geben, was sie verlangten? Was sollte dieser romantische Quatsch, man müsse die Daten für den Rat der Terragenen retten? Was kümmert uns überhaupt ein Haufen gefährlicher, längst vergessener Schiffe? Es kann doch nicht unsere Angelegenheit sein, wenn die Galactics sich wegen dieser alten Flotte die Köpfe einschlagen wollen? Sogar die Aborigines von Kithrup waren es nicht wert, daß man für sie starb. Das war alles offensichtlich, fand Haoke. Auch Takkata-Jim hatte es begriffen, und Haoke respektierte seine Intelligenz. Aber wenn es so offensichtlich war, wieso waren dann Leute wie Creideiki und Orley und Hikahi anderer Meinung? Probleme wie dieses waren der Grund dafür gewesen, daß Haoke als Matrose im Maschinenraum geblieben war, anstatt die Unteroffiziers- oder Offizierslaufbahn einzuschlagen, wozu seine Testergebnisse ihn ermutigt hatten. Moki plärrte eine neue Prahlphase auf Primal zu ihm herüber. Der Stenos versuchte ihn zu ärgern.
    Haoke seufzte. Viele unter den Besatzungsmitgliedern legten neuerdings ein solches Benehmen an den Tag. Nicht so schlimm wie Moki, aber immer noch schlimm genug. Und es waren nicht nur die Stenos. Manche der Stenos benahmen sich besser als gewisse Tursiops. Und mit der Moral verfiel auch die Motivation, das Keneenk aufrechtzuerhalten, den täglichen Kampf gegen die animalische Seite, die stets nach oben drängte. Vor wenigen Wochen hätte man kaum voraussagen können, wer sich in dieser Hinsicht am meisten gefährdet zeigen würde.
    Natürlich waren die besten Crew-Fen gar nicht da. Sie waren bei Suessi und Hikahi.
    Zum Glück, dachte Haoke, und er grübelte über die Ironie, die darin lag, daß Gutes schlecht wurde und Richtiges falsch. Wenigstens Takkata-Jim schien zu verstehen, was er empfand, und er machte es ihm nicht zum Vorwurf. Der Vize-Captain hatte Haokes Unterstützung dankbar zur Kenntnis genommen.
    Er hörte, wie Moki mit der Schwanzflosse hin und her schlug, aber bevor der wütende kleine Stenos

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