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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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er nicht schleunigst etwas unternähme, würden sie ihn von seiner einzigen Überlebenschance abschneiden. Und schon jetzt konnte er sehen, daß es Tandu waren.

TEIL SECHS

VERSTREUT

    »Die strittige Frage ist, ob Leviathan eine so ausgedehnte Jagd und ein so gnadenloses Zerfleischen lange wird ertragen können...
    Und der letzte Wal, wie der letzte Mensch,
    rauche seine letzte Pfeife und versprühe sich dann selbst in seinem letzten Atem.«
    MELVILLE

64. Creideiki/Sah’ot
    Creideiki starrte auf das Holo-Display und konzentrierte sich. Sprechen war leichter als Zuhören. Er konnte die Wörter heraufholen, eines oder jeweils zwei, konnte sie langsam sprechen, sie aneinanderreihen wie Perlen auf eine Schnur. »... Neuralverbindung... repariert... von Gillian... und Makanee... aber... aber... Sprechen... immer noch...«
    »Immer noch fort.« Sah’ots Bild nickte. »Aber Sie können jetzt Werkzeuge benutzen?«
    Creideiki konzentrierte sich auf Sah’ots einfache Frage: Sie könnenWerkzeuge... Jedes Wort war klar, seine Bedeutung offenkundig. Aber in einer Reihe bedeuteten sie nichts. Frustrierend!
    Sah’ot versuchte es mit Trinär.
    Ein Werkzeug zum Stoßen?
    Den Ball
    Das Raumschiff –
    Ist dein Kiefer?
    Der Spieler
    Der Spacer –
    Creideiki nickte. Das war viel besser, obgleich selbst das Trinär ihn wie eine Fremdsprache anmutete, so schwierig war es.
    Spinnenschreiter zum Gehen zum Gehen 
    Holocom-Displays zum Sehen zum Sehen
    sind mein Spielzeug, sind –
    Creideiki wandte die Augen ab. Er wußte, daß diese simple Äußerung in ihren Wiederholungen und ihren schrillen Pfeiftönen Primalelemente enthielt. Es war demütigend, einen fähigen und aktiven Verstand zu besitzen und dabei zu wissen, daß man auf seine Umgebung wirkte, als sei man retardiert. Gleichzeitig fragte er sich, ob Sah’ot wohl bemerkte, daß auch eine Spur der Sprache aus seinen Träumen mitklang – der Stimmen der alten Götter.
    Sah’ot empfand Erleichterung, als er dem Captain zuhörte. Ihr erstes Gespräch hatte gut angefangen, aber zum Ende hin war Creideikis Aufmerksamkeit immer wieder abgeschweift, vor allem, als Sah’ot angefangen hatte, ihn durch eine ganze Batterie von linguistischen Tests zu schleusen. Jetzt aber, nach Makanees letzter Operation, schien er sehr viel aufmerksamer zu sein.
    Er beschloß, Creideikis Fähigkeit zum Zuhören auf die Probe zu stellen, indem er ihm von seiner Entdeckung berichtete. Langsam und sorgfältig erklärte er auf trinär, wie er das »Singen« gehört hatte, als er an den Robot im Bohrbaumschacht gekoppelt gewesen war.
    Eine geraume Weile wirkte Creideiki verwirrt, während er sich auf Sah’ots langsame, simplifizierte Schilderung konzentrierte, aber schließlich schien er zu verstehen, ja, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schien es für ihn das natürlichste auf der Welt zu sein, daß ein Planet gelegentlich sang.
    »Koppelt... koppelt mich... b-bitte... Ich... ich will... hören... hören...«
    Sah’ot klapperte zustimmend mit den Kiefern; er war erfreut. Allerdings würde Creideiki mit seinen ausgebrannten Sprachzentren nur statisches Rauschen hören. Den Refrain aufzuspüren, erforderte Sah’ots ausgefeiltes Training und seine ganze Erfahrung. Abgesehen von jenem einen Mal, da die Stimmen aus der Tiefe anscheinend im Zorn heraufgebrüllt hatten, waren die Klänge beinahe amorph gewesen. Noch immer schauderte ihn, wenn er sich an diese Episode der plötzlichen Klarheit erinnerte.
    »Okay, Creideiki«, sagte er, während er die Verbindung herstellte. »Hören Sie aufmerksam zu.« Creideikis Augen sanken konzentriert in ihre Höhlen zurück, und statisches Knistern und Rauschen drang durch die Leitung in sein Gehör.

65. Gillian
    »Dreimal verflucht! Nun, wir können nicht warten, bis sie hier ist, bevor wir mit dem Umzug beginnen. Womöglich braucht Hikahi zwei Tage für die Fahrt mit dem Skiff hierher. Bis dahin will ich die Streaker aber schon in das Seepferd geschafft haben. «
    Suessis Abbild zuckte die Achseln. »Na ja, Sie können ihr ja eine Nachricht hinterlassen.«
    Gillian rieb sich die Augen. »Genau das werden wir tun. Wir werden an der gegenwärtigen Position der Streaker eine MonofaserRelaisverbindung absetzen, damit wir mit der Gruppe auf der Insel in Kontakt bleiben. An dem Relais werde ich eine Mitteilung hinterlassen, der sie entnehmen kann, wo wir sind.«
    »Was ist mit Toshio und Dennie?« Gillian zuckte die Achseln. »Ich hatte gedacht, ich würde das

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