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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Gillian von den zuverlässigen Besatzungsmitgliedern keinen entbehren. Aber... Er ging auf das Dorf der Kiqui zu und dachte nach. Selbstverständlich hatte man das Langboot so gut wie ausgeschlachtet. Takkata-Jim würde keinen Kontakt mit den Galactics aufnehmen können, selbst wenn er dies wollte. Und Toshio konnte sich nicht vorstellen, weshalb ihm daran gelegen sein sollte.
    Aber wenn er einen Grund hätte? Und wenn er einen Weg fände? Beinahe wäre Toshio in seinem sorgenvollen Grübeln gegen einen Baum geprallt. Er fuhr zusammen und korrigierte den Kurs.
    Ich werde mich vergewissern müssen, entschied er. Heute abend werde ich feststellen müssen, ob er Ärger machen kann. Heute abend.
    Die Erwachsenen des Stammes hockten im Kreis auf einer Lichtung in der Mitte des Dorfes. Ignacio Metz und Dennie Sudman saßen am Rande. Die Nest-Mutter hatte sich ihnen gegenüber niedergelassen, und ihre bunten, grün und rot gestreiften Luftsäcke waren zu voller Größe aufgeblasen. Die Ältesten rechts und links von ihr blähten sich und pufften wie eine Reihe buntbemalter Ballons im laubgefilterten Sonnenschein.
    Toshio blieb am Rande der Dorflichtung stehen. Die Sonnenstrahlen drangen durch das Blätterwerk und beleuchteten ein Rassenpalaver.
    Die Nest-Mutter der Kiqui schnatterte und schwenkte dabei ihre Pfoten in einem merkwürdigen, auf und ab führenden Muster, welches, wie Dennie erklärt hatte, fröhliche Emphase konnotierte. Wäre das alte Weibchen erzürnt gewesen, hätte es horizontal gestikuliert. Es war ein dankenswert schlichtes Ausdrucksmuster. Der Rest des Stammes wiederholte die Laute, die sie von sich gab, und manchmal nahm er sie in einem ansteigenden und wieder fallenden Singsang der Zustimmung vorweg.
    Ignacio Metz nickte aufgeregt und bedeckte mit einer Hand seinen Ohrhörer, durch den er dem Übersetzungscomputer lauschte. Eine lange Reihe von schrillen, mehrmals wiederholten Quieklauten drang aus dem Lautsprecher des Gerätes. Gillian war sichtlich erleichtert. Sie hatte der ersten Begegnung des Lifting-Experten mit den Kiqui mit Bangen entgegengesehen. Aber Metz hatte ihre langen und behutsamen Unterhandlungen mit den Präsophonten anscheinend nicht um den Erfolg gebracht. Das Palaver schien sich einem zufriedenstellenden Abschluß zu nähern.
    Dennie bemerkte Toshio und lächelte ihm strahlend zu. Ohne jede Zeremonie stand sie auf und verließ den Kreis. Eilig kam sie zu ihm an den Rand der Dorflichtung, wo er wartete.
    »Wie läuft’s?« fragte er.
    »Ausgezeichnet! Es hat sich herausgestellt, daß er jedes Wort gelesen hat, das ich zum Schiff geschickt habe! Er hat ihr Hordenprotokoll verstanden, er kennt ihre körperlichen Merkmale von Alter und Geschlecht, und er findet, meine Verhaltensanalyse sei beispielhafte Beispielhaft!« Toshio lächelte und teilte ihre Freude.
    »Er hat davon gesprochen, mir eine Stelle als Mitarbeiterin im Lifting Center zu verschaffen! Kannst du dir das vorstellen?« Dennie sprang vor Aufregung unwillkürlich auf und ab.
    »Wie steht’s mit dem Vertrag?«
    »Oh, damit sind sie jeden Augenblick fertig. Wenn Hikahi es schafft, mit dem Skiff herzukommen, nehmen wir ein Dutzend Kiqui mit zur Streaker. Wenn nicht, werden einige zusammen mit Metz im Langboot zur Erde reisen. Es ist alles geregelt.«
    Toshio warf einen Blick auf die glücklichen Dorfbewohner und war darauf bedacht, sich seinen Mißmut nicht anmerken zu lassen.
    Für die Kiqui als Spezies war es natürlich gut so. Unter dem Patronat der Menschheit würde es ihnen weit besser ergehen, als wenn irgendeine der anderen Raumfahrerrassen sich um sie kümmerte. Und die Genetiker der Erde mußten lebende Individuen untersuchen, bevor ein Adoptionsversuch geltend gemacht werden konnte.
    Man würde alles daransetzen, die erste Gruppe der Aborigines gesund zu halten. Dennies Aufgabe hatte zur Hälfte darin bestanden, ihre physischen Bedürfnisse zu analysieren, einschließlich der erforderlichen Spurenelemente. Aber es war dennoch unwahrscheinlich, daß auch nur ein einziger aus dieser ersten Gruppe überleben würde. Selbst wenn dies doch der Fall wäre, bezweifelte Toshio, daß die Kiqui eine Vorstellung davon hatten, wie ganz und gar fremdartig das Abenteuer sein würde, auf das sie sich eingelassen hatten. Sie sind noch nicht intelligent, erinnerte er sich. Nach dem galaktischen Recht sind sie immer noch Tiere. Und anders als irgend jemand sonst in den Fünf Galaxien werden wir ihrem beschränkten

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