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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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zum Thennanin-Wrack zurück. Man wird mich dort brauchen. Aber dann wäre ich Commander. Eine langfristige Lösung ist dieses Versteckspiel auf dem Meeresgrund sicher nicht. Nicht in diesem tödlichen Gewässer. Kann ich es über mich bringen, Kapitulationsverhandlungen zu führen?
    Wenn ja, würde sie sich den Galactics nicht persönlich in die Hände begeben. Sie gehörte zu den wenigen, die mit den richtigen Unterlagen einen exakten Kurs zu der verlassenen Flotte programmieren konnten.
    Vielleicht würde ich dafür sorgen, daß die Crew sicher interniert wird, und dann versuchen, mit dem Skiff durchzubrechen, dachte sie. Das Skiff würde es nicht bis zur Erde schaffen, selbst wenn es ihm gelänge, eine Blockade der Galactics zu durchbrechen, aber jemand mußte versuchen, die Nachricht zur Erde zu bringen. Vielleicht gab es ja einen Weg, die Fanatiker zu bestrafen... ihnen einen so hohen Preis für ihr Benehmen aufzubrummen, daß sie es sich in Zukunft zweimal überlegten, bevor sie die Erdlinge noch einmal fertigzumachen versuchten...
    Hikahi wußte, daß sie träumte. In ein paar tausend Jahren würden die Menschen und ihre Klienten vielleicht solche Macht haben. Vielleicht.
    Hikahi lauschte. Da war ein Geräusch... Sie drehte am Lautstärkeregler der Hydrophone. Filter hielten das Hintergrundsummen der Triebwerke und das Rauschen des Wassers zurück. Sie hörte die leisen, wischenden Laute der Meereslebewesen.
    »Computer! Filter für Cetaceen-Output!« Die Klangmuster veränderten sich. Das Meer wurde still. Trotzdem, da war noch eine Spur von anderen Geräuschen. »Lauter!« Der Geräuschpegel stieg. Durch das statische Rauschen hörte sie die leisen, aber unverkennbaren Schreie schwimmender Delphine. Es waren verzweifelt klingende Kampfschreie. Waren es die Überlebenden einer Katastrophe, deren Hilferufe bis hierher hallten? Was sollte sie tun? Sie wollte den bedrängten Fen zu Hilfe eilen. Aber wer bedrohte sie? »Filter für Maschinen-Output-t!« befahl sie, aber am Detektor-Display blinkte ein rotes Licht, welches anzeigte, daß es in Hörweite keine Maschinengeräusche aufzufangen gab. Die Delphine hatten also keinen Schlitten.
    Wenn sie einen Rettungsversuch unternähme, würde sie damit die einzige Hoffnung der Crew im »Trojanischen Seepferd« aufs Spiel setzen. Aber sollte sie den Flüchtenden ausweichen und wie geplant so schnell wie möglich zur Streaker weiterfahren? Es war eine qualvolle Wahl.
    Hikahi verringerte ihre Geschwindigkeit, um noch leiser voranzukommen, doch dann steuerte sie das Skiff nach Norden, auf die fernen Schreie zu.
    Er wartete, bis alle gegangen waren, bevor er die Rückenklappe seines neuen Robots aufschraubte und seinen Inhalt überprüfte.
    Ja, sie war noch da. Sicher verborgen.
    Na ja, dachte er. Ich hatte gehofft, das Experiment wiederholen zu können. Aber eine Bombe sollte eigentlich reichen.

72. Streaker
    AUS GILLIAN BASKINS TAGEBUCH
    Wir sind unterwegs. Alle an Bord scheinen erleichtert zu sein, daß sich endlich etwas bewegt.
    Gestern, am späten Abend, hat die Streaker sich vom Meeresgrund erhoben. Von den Triebwerken war kaum ein Ticken zu hören. Ich war auf der Brücke, habe die Berichte der Fen entgegengenommen, die draußen waren, und dabei die Spannungsmeter im Auge behalten, bis wir sicher waren, daß die Streaker es schaffte. Eigentlich klang sie sogar, als sei sie ziemlich erpicht darauf, endlich wieder in Aktion zu treten. Emerson und seine Crew im Maschinenraum können stolz auf ihre Leistung sein, wenn auch die von Tom und Tsh’t gefundenen Spulen das Ganze eigentlich erst ermöglicht haben. Die Streaker summt wieder wie ein richtiges Raumschiff. Wir sind auf Südkurs. Wir haben ein Monofaser-Relais abgesetzt, um mit den Leuten auf der Insel in Verbindung zu bleiben, und bei ihnen liegt eine Nachricht für Hikahi – wenn sie auftaucht.
    Ich hoffe, sie beeilt sich. Commander zu sein, ist komplizierter, als ich dachte. Ich muß dafür sorgen, daß alles in der richtigen Reihenfolge und korrekt gemacht wird, dabei aber so unauffällig wie möglich bleiben, damit die Fen nicht das Gefühl bekommen, die »Alte« sitze ihnen im Nacken. Manchmal wünsche ich mir ein wenig von der militärischen Ausbildung, die Tom genossen hat, als ich auf der Medizinischen Akademie war.
    Es wird nicht einmal dreißig Stunden dauern, dann sind wir auf dem ThennaninWrack. Suessi sagt, sie sind auf uns vorbereitet. Bis dahin haben wir Kundschafter an allen Seiten, und

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